Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CHINA - China fällt als Retter der Weltwirtschaft aus. Experten glauben nicht, dass die chinesische Wirtschaft die weltweite Konjunktur in der Coronakrise in dem Maße ankurbeln kann, wie sie es während der Finanzkrise getan hat. Die Gründe sind eine hohe Arbeitslosigkeit, die den Konsum bremst, sowie ein hoher Schuldenstand, der Konjunkturhilfen begrenzt. (Handelsblatt S. 8/Börsen-Zeitung S. 6)
FRANKREICH - Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire sieht die Covid-19-Pandemie als die schwerste Krise in der Geschichte der EU. Im Gespräch mit mehreren europäischen Zeitungen, darunter dem Handelsblatt, sagt er, dass "die Zukunft der EU als politischer Kontinent, als Währungsunion und als Wirtschaftsmacht auf dem Spiel steht". Das Wirtschaftsprogramm, das die Euro-Gruppen-Finanzminister nach harten Verhandlungen dem Europäischen Rat vorlegen, sei "gut und stark". Schnell kommt Le Maire aber zu den Punkten, die von den Staats- und Regierungschefs noch geklärt werden müssen. Das betrifft vor allem den EU-Fonds für den wirtschaftlichen Wiederaufbau. Bislang ist weder klar, welchen Umfang dieser haben soll, noch, wie er funktionieren soll. Le Maire lässt keinen Zweifel daran, dass es für sein Land nur eine Einigung auf dem Gipfel der EU-Staats- und -Regierungschefs mit diesem Fonds geben wird, der vielleicht eine Billion Euro umfassen könne: "Das Paket hat vier Säulen." (Handelsblatt S. 10)
ANLEIHEN - Das durch Corona verursachte Risiko für internationale Anleihegläubiger bekommt erstmals eine Hausnummer: Konzernanleihen in einer Gesamthöhe von mehr als 174 Milliarden US-Dollar, gab die Ratingagentur Moody's am Mittwoch bekannt, zählen aktuell zu den von der Pandemie bedrohten Finanztiteln. Diese Zahl entspricht den ausstehenden Anleihen jener 25 Prozent der von Moody's mit "spekulativ" ("Non-Investment-Grade") bewerteten Großunternehmen, die durch behördliche Anordnungen einen Großteil ihrer laufenden Einnahmen verloren haben: Allen voran der Nonfood-Einzelhandel, gefolgt von der Autobranche bis hin zum Freizeit- und Gastronomiegewerbe. Indirekt betroffen sei außerdem die Energiebranche, die für weitere 2,4 Prozent der weltweit emittierten Konzernbonds steht. Ihnen verhagelt der Ölpreisschock in diesen Tagen das Geschäft. (Handelsblatt S. 21)
MILCH - Weil wichtige Exportmärkte wegfallen, droht auch rund um die Milch ein massiver Preiseinbruch. Alle gemeinsam könnten die Landwirte eine neue Krise abwenden, indem sie ihre Mengen drosseln. Es ist aber fraglich, ob das gelingt. (SZ S. 19)
DIESEL - Die Pandemie führt zu deutlich weniger Verkehr. Das müsste eigentlich für sauberere Luft sorgen. Doch die Stickoxidwerte brechen keineswegs ein, wie eine Analyse zeigt. Ist der Diesel vielleicht doch nicht schuld an der schlechten Luft? (Welt S. 14)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/pi/cbr
(END) Dow Jones Newswires
April 16, 2020 00:21 ET (04:21 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.