Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Schnabel betont Link zwischen EZB-Anleihekäufen und staatlichem Finanzbedarf
Die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) sind nach den Worten von EZB-Direktorin Isabel Schnabel auch eine Reaktion auf den erhöhten Finanzierungsbedarf der Staaten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Schnabel sagte, die Käufe sollten die Liquidität und Volatilität an den wichtigsten Finanzmärkten des Euroraums beeinflussen, von denen die für Staatsanleihen die wichtigsten seien.
Lagarde: EZB zur Anhebung ihrer Anleihekäufe bereit
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde zu einer weiteren Lockerung der Geldpolitik bereit. Lagarde sagte laut veröffentlichtem Redetext bei einer Sitzung des Lenkungsausschusses des Internationalen Währungsfonds (IWF): "Der EZB-Rat ist bereit, alles innerhalb seines Mandats Notwendige zu tun, um dem Euroraum durch die Krise zu helfen. Er ist darauf vorbereitet, so stark und so lange wie erforderlich die Größe seiner Ankaufprogramme zu erhöhen und ihre Zusammensetzung zu verändern."
Euroraum-Industrieproduktion sinkt im Februar wie erwartet leicht
Die Industrieproduktion des Euroraums hat sich im Februar wie erwartet leicht verringert. Nach Angaben von Eurostat sank sie gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lag um 1,9 (Januar revidiert: 1,7) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten exakt diese Veränderungsraten prognostiziert.
Von der Leyen: Größerer EU-Haushalt ist einziger Weg aus der Krise
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hält eine Aufstockung des nächsten mehrjährigen EU-Haushalts für den einzigen Weg aus der Corona-Krise. "Wir haben nur ein einziges Instrument, dem alle Mitgliedstaaten vertrauen, das bereits vorhanden ist und das schnell umgesetzt werden kann", sagte von der Leyen.
Union und SPD wollen Schutzwall gegen ausländische Investoren erhöhen
Die Regierungsfraktionen machen im Bundestag Druck, um Firmenübernahmen durch ausländische Investoren in der Corona-Krise zu erschweren. Union und SPD wollen nach Informationen der Wirtschaftswoche schon in der nächsten Sitzungswoche in der kommenden Woche einen gemeinsamen Gesetzentwurf zur Verschärfung des Außenwirtschaftsgesetzes einbringen.
China will Kleinunternehmer stärker unterstützen
Chinas Regierung will die Darlehenszuschüsse für die vom Virus betroffenen Kleinunternehmer erhöhen. Kleine chinesische Kreditnehmer in Einzelhandel, Logistik, Hotelgewerbe und Tourismus können von nun an subventionierte Kredite beantragen, wie Regierung und Zentralbank mitteilten. Die Zinssätze für diese Darlehen werden um 150 Basispunkte unter den Referenzzinssätzen bleiben.
Philippinische Zentralbank lockert Geldpolitik
Die philippinische Zentralbank hat ihre Geldpolitik überraschend gelockert. Nach Mitteilung der Bangko Sentral ng Pilipinas sinken der Tagesgeldsatz auf 2,75 (zuvor: 3,25) Prozent und der Satz für eintägige Ausleihungen auf 3,25 (3,75) Prozent.
Bund spannt Milliarden-Schutzschirm für Lieferantenkredite
Die Bundesregierung will Lieferantenkredite deutscher Unternehmen angesichts der Corona-Rezession besser sichern. Dazu werde gemeinsam mit den Kreditversicherern ein Schutzschirm in Höhe von 30 Milliarden Euro aufgespannt, teilten das Wirtschafts- und das Finanzministerium in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Versicherer beteiligten sich an der Maßnahme "substantiell", hieß es von den Ministerien.
Söder empfiehlt Sommerurlaub in Deutschland
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Bürgern angesichts der Corona-Pandemie empfohlen, einen Sommerurlaub in Deutschland zu planen. "Meine Einschätzung ist, wenn man das Infektionsgeschehen anderer Länder anschaut, ist der Urlaub wohl besser in Deutschland zu machen", sagte Söder. Es gebe "wundervolle Ziele".
Hans hält Debatte über Sommerurlaub für verfrüht
Nach den ersten Lockerungen der Corona-Auflagen hält der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) eine Diskussion über den diesjährigen Sommerurlaub für verfrüht. "Es ist jetzt zu früh, um über den Sommerurlaub zu debattieren", sagte Hans am Donnerstag im RTL-Magazin Guten Morgen Deutschland.
Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Donnerstag mit 130.450 angegeben - ein Plus von 2.866 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 134.753 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 3.569 Todesfälle, die JHU 3.804 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 77.000.
Kliniken müssen freie Intensivbetten ab sofort täglich melden
Ab Donnerstag müssen Krankenhäuser mit Intensivbetten täglich ihre aktuellen Kapazitäten melden. Bis neun Uhr müssen die Kliniken jeden Tag ihre Bettenkapazitäten an das Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) melden, wie diese mitteilte.
GEW fordert rasche Vorlage von Konzepten für Schulöffnungen im Mai
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Kultusministerkonferenz aufgefordert, schnell Konzepte für eine schrittweise Öffnung der Schulen ab dem 4. Mai vorzulegen. "Dafür brauchen wir ein abgestimmtes, gemeinsames Handeln der Bundesländer", erklärte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe.
Chefin der Kultusministerkonferenz: Kein normaler Unterricht bis zu Sommerferien
Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), geht davon aus, dass es in den Schulen bis zu den Sommerferien keinen normalen Unterricht geben wird. "Der Unterricht, der jetzt bis zu den Sommerferien kommt, wird natürlich ein anderer Unterricht sein als der, den es vor Corona gab", sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin. Wichtig sei vor allem, auch in den Schulen die Abstandsregeln einzuhalten.
Elternvertreter fordern klare Regeln für Ausweitung der Notbetreuung in Kitas
Für die geplante Ausweitung der Notbetreuungsangebote in Kitas muss es nach Auffassung von Elternvertretern verbindliche Grundsätze geben. "Entscheidend wird sein, ob die Ausweitung der Notbetreuung mit der langsamen Lockerung der Maßnahmen Schritt halten kann", sagte die Bundessprecherin der Bundeselternvertretung der Kitas, Ulrike Grosse-Röthig.
Grünen-Chefin Baerbock beklagt "blinde Flecken" der Corona-Politik für Familien
Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock vermisst bei den beschlossenen Lockerungen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen Zugeständnisse an Kinder und Familien. In diesem Bereich hätten die Beschlüsse "blinde Flecken", sagte Baerbock dem SWR am Donnerstag.
SPD-Wirtschaftsforum will mehr Unterstützung für Gastgewerbe, Tourismus
Das Wirtschaftsforum der SPD hat den von Bund und Ländern auf den Weg gebrachten Lockerungs-Fahrplan der Corona-Maßnahmen begrüßt, gleichzeitig aber mehr Unterstützung für das Gastgewerbe und den Tourismus gefordert.
Gesundheitsexperte Lauterbach will Seen und Schwimmbäder sperren
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich wegen der andauernden Corona-Pandemie für eine Sperrung der Badeseen und Schwimmbäder in diesem Sommer ausgesprochen. "Das werden wir müssen", sagte der Bundestagsabgeordnete dem Nachrichtensender Welt.
Frankreich erwägt Abschaltung von Atomreaktoren
Wegen der Coronavirus-Pandemie erwägt Frankreich die Abschaltung mehrerer Atomreaktoren. Der mehrheitlich staatliche Betreiber Electricité de France (EDF) begründete dies am Donnerstag mit einem Einbruch des Stromverbrauchs um bis zu 20 Prozent. Der Konzern verwies darauf, dass zahlreiche Wirtschaftsbereiche zum Erliegen gekommen seien.
USA werfen Iran gefährliche Manöver im Persischen Golf vor
Die USA haben Teheran gefährlicher und provozierender Schiffsmanöver im Persischen Golf beschuldigt. Elf Schnellboote der iranischen Revolutionsgarden hätten "wiederholt mit hoher Geschwindigkeit und sehr nahe Bug und Heck von US-Schiffen" gekreuzt, teilte das US-Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Die Flotte der US-Marine habe Übungen mit Apache-Kampfhubschraubern in internationalen Gewässern im nördlichen Golf abgehalten, teilte die US-Marine mit.
Israels Präsident beauftragt Parlament mit Regierungsbildung
Nach den erfolglosen Koalitionsverhandlungen in Israel hat Präsident Reuven Rivlin das Parlament mit der Regierungsbildung beauftragt. Am Mittwochabend war die verlängerte Frist zur Bildung einer neuen Regierung ohne Ergebnis abgelaufen. Parlamentspräsident Benny Gantz gelang es nicht, mit dem amtierenden Regierungschef Benjamin Netanjahu eine Einheitsregierung zu bilden. Die Verhandlungsteams kündigten jedoch an, ihre Gespräche dennoch fortsetzen zu wollen.
DJG/DJN/AFP/hab
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April 16, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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