ZÜRICH (Dow Jones)--Der Aktienmarkt in der Schweiz hat am Donnerstag im Plus geschlossen. Erneut waren es die defensiven Schwergewichte, die den Markt im europäischen Vergleich gut abschneiden ließen. Teilnehmer sagten, dass nach den kräftigen Bewegungen seit Beginn der Corona-Krise nun erst einmal mehr Ruhe einkehren dürfte. Auf den kräftigen Absturz ab Mitte Februar folgte eine deutliche Erholung ab Mitte März.
Während die sich allmählich bessernde Entwicklung der Corona-Pandemie an den Märkten bereits gefeiert wurde, tritt nun immer stärker die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den Fokus. Erneut schwache US-Arbeitsmarktdaten konnten die Anleger aber kaum mehr erschüttern, weil sie so erwartet wurden. In der abgelaufenen Woche haben nochmals fünf Millionen US-Beschäftigte einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt.
Der SMI gewann 1,3 Prozent auf 9.440 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursgewinner und 7 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 78,48 (zuvor: 71,46) Millionen Aktien.
Die Aktien der großen konjunkturunabhängigen Unternehmen schnitten sehr gut ab und sorgten dafür, dass der SMI klar im Plus schloss. Nestle gewannen 1,3 Prozent, Novartis stiegen um 2,9 Prozent und Roche um 3,2 Prozent. Die Swisscom-Aktie gewann 0,9 Prozent. Die Analysten von JP Morgan zeigen sich nun zuversichtlicher zu der Aktie. In dem schwierigen Marktumfeld sei sie ein stabiler defensiver Wert und der beste sichere Hafen im Telekomsektor.
Einen beeindruckenden Ordereingang hat der Hersteller von Vakuumventilen, die VAT Group, verzeichnet. Für die Aktie ging es in der Folge um 9,3 Prozent nach oben. Die Analysten von Baader verweisen darauf, dass die Bestellungen im ersten Quartal 22 Prozent über dem Konsens lagen. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigten die Schweizer. Allerdings bleibe eine Ungewissheit bezüglich der Auswirkungen der Corona-Krise auf die Lieferketten und die Nachfragentwicklung in den kommenden Monaten.
Die Aktie der Versand-Apotheke Zur Rose verlor 6 Prozent. Zwar hat das Unternehmen in den ersten drei Monaten von einem starken Versandgeschäft infolge der Coronavirus-Krise profitiert. Gegenwind spürt das Unternehnmen allerdings derzeit im Geschäft mit Ärzten in der Schweiz, da viele Praxen nur noch dringende Therapien und Eingriffe durchführten.
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April 16, 2020 11:48 ET (15:48 GMT)
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