Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:27 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 2.812,35 +0,15% -24,91% Stoxx50 2.763,66 +0,87% -18,79% DAX 10.301,54 +0,21% -22,25% FTSE 5.628,43 +0,55% -25,78% CAC 4.350,16 -0,08% -27,23% DJIA 23.272,81 -0,99% -18,45% S&P-500 2.775,10 -0,30% -14,10% Nasdaq-Comp. 8.446,27 +0,63% -5,87% Nasdaq-100 8.676,02 +0,98% -0,65% Nikkei-225 19.290,20 -1,33% -18,46% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 172,8 +34
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 19,86 19,87 -0,1% -0,01 -66,9% Brent/ICE 27,46 27,69 -0,8% -0,23 -57,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.717,75 1.716,60 +0,1% +1,15 +13,2% Silber (Spot) 15,34 15,50 -1,0% -0,16 -14,1% Platin (Spot) 776,55 781,65 -0,7% -5,10 -19,5% Kupfer-Future 2,30 2,30 +0,2% +0,01 -18,0%
Die Ölpreise tendieren erneut uneinheitlich. Erholungsbewegungen von den jüngsten Verlusten scheitern immer wieder an der Angebotsschwemme auf dem Markt. Norbert Rücker, Leiter des Bereichs Economics & Next Generation Research von Julius Bär, führt den jüngsten Ausverkauf am Ölmarkt auf Zweifel zurück, die nach der Opec+-Förderkürzung vom vergangenen Freitag wieder hochgekocht seien. Der auf Anfang Mai festgelegte Beginn der Kürzungen sei einfach zu spät. Dazu kämen die drastisch gestiegenen US-Ölvorräte und die gleichzeitig einbrechende Nachfrage in den USA. Der jüngste Zwischenfall im Persischen Golf, bei dem ein Schiff der iranischen Revolutionsgarden einem US-Marineschiff gefährlich nah gekommen sein soll, sei fundamental ohne Bedeutung.
Beim Gold greifen die Anleger hingegen zu. Hier stützen die neuen schwachen US-Konjunkturdaten.
FINANZMARKT USA
Nach den Kursverlusten vom Mittwoch kommt es am Donnerstag an der Wall Street zu einer leichten Gegenbewegung, wobei der Dow-Jones-Index von der schwergewichteten Boeing-Aktie gebremst wird, die um 6,2 Prozent fällt. Anleger hoffen auf eine baldige Rückkehr zur Normalität, nachdem die Corona-Pandemie in vielen Ländern ihren Höhepunkt überschritten zu haben scheint. Am Donnerstag will US-Präsident Donald Trump Pläne zur Lockerung der Einschränkungen vorstellen, die in den USA wegen der Pandemie angeordnet wurden. Unterdessen haben weitere Konjunkturdaten Zeugnis vom verheerenden Einfluss der Corona-Krise auf die US-Wirtschaft abgelegt. Sowohl die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche, der Philadelphia-Fed-Index für April und die Märzdaten zu den Baubeginnen und -genehmigungen fielen schwächer aus, als es die ohnehin schon düsteren Prognosen von Volkswirten nahegelegt hatten. Allerdings entfalten die Daten kein solches "Schock-Potenzial" mehr wie der am Mittwoch gemeldete Absturz des Empire-State-Manufacturing-Index auf ein Rekordtief und der Einbruch der Einzelhandelsumsätze. Vielmehr scheint sich ein Gewöhnungseffekt einzustellen. Aktien von Morgan Stanley fallen um 0,4 Prozent. Wie andere große US-Banken an den beiden Vortagen meldete auch Morgan Stanley einen überraschend deutlichen Gewinneinbruch. Auch die Einnahmen sanken im ersten Quartal stärker als erwartet. Für Abbott Laboratoriees geht es hingegen um 4,2 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet, seinen Ausblick aber zurückgezogen. Positiv dürfte aufgenommen werden, dass Abbott drei neue Tests auf Covid-19, die durch das neuartige Coronavirus ausgelöste Krankheit, herausbringt. Die schon am Vortag nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen des Inneneinrichters Bed Bath & Beyond kommen gut an. Die Aktie springt um 19 Prozent nach oben.
Staatsanleihen sind vor dem Hintergrund der schwachen Konjunkturdaten abermals gesucht, die Notierungen steigen aber merklich langsamer als am Mittwoch. Die Zehnjahresrendite sinkt um 1,8 Basispunkte auf 0,62 Prozent.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Neue schwache US-Konjunkturdaten bremsten die Erholung der europäischen Börsen, die nur noch ein knappes Plus ins Ziel retten konnten. Technologiewerte verbuchten gegen den Markt ein Plus von durchschnittlich 3,1 Prozent. Ein Kurstreiber für die Branche sei die scharfe Erholung des Philadelphia-Semiconductor-Index (SOX), hieß es im Handel. ASML (+5 Prozent) profitierten von positiven Analystenkommentaren zu den am Mittwoch vorgelegten Zahlen. Für Drägerwerk ging es dagegen trotz starker Auftragseingänge um 6,4 Prozent nach unten. Händler vermuteten Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie seit Jahresbeginn um mehr als 50 Prozent gestiegen ist. VW (+0,8 Prozent) reagierten gelassen auf vorläufige Zahlen des Autokonzerns und die Rücknahme des Ausblicks. Das habe alles nicht mehr negativ überrascht, hieß es dazu aus dem Handel. Zalando stiegen nach vorläufigen Geschäftszahlen für das erste Quartal um 6,2 Prozent. Nach Einschätzung von Hauck & Aufhäuser unterstreichen diese die starke Wettbewerbsposition des Online-Händlers. Die Analysten sehen Zalando als Gewinner der Coronavirus-Krise. Dagegen gaben Aktien der Zur-Rose-Gruppe nach Zahlenausweis um 6 Prozent nach. Die Aktie hatte jüngst einen sehr guten Lauf, hier wurde von Gewinnmitnahmen gesprochen. Die Aktie des französischen Stromversorgers Electricite de France (EDF) sank um 5,8 Prozent. Angesichts des Wirtschaftsabschwungs in der Eurozone hat das Unternehmen den Ausblick auf seine Atomstromerzeugung gesenkt.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:26h Mi, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0830 -0,72% 1,0893 1,0904 -3,4% EUR/JPY 116,73 -0,36% 117,36 117,18 -4,3% EUR/CHF 1,0509 -0,16% 1,0522 1,0525 -3,2% EUR/GBP 0,8720 +0,14% 0,8719 0,8717 +3,0% USD/JPY 107,80 +0,37% 107,74 107,47 -0,9% GBP/USD 1,2420 -0,86% 1,2495 1,2508 -6,3% USD/CNH (Offshore) 7,0918 +0,30% 7,0839 7,0710 +1,8% Bitcoin BTC/USD 6.993,13 +3,90% 6.681,51 6.727,51 -3,0%
Der Dollar legt zu. Der Euro rutscht im Gegenzug deutlicher unter die Marke von 1,09 Dollar. Der Greenback profitiere von seinem Ruf als Fluchtwährung in Krisenzeiten, heißt es dazu.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die ostasiatischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag den schwachen Vorgaben der Wall Street zumindest zum Teil entziehen können. Insgesamt war die Tendenz in der Region uneinheitlich. An der Wall Street hatten sich die Indizes zum Handelsende von ihren Tagestiefs zumindest etwas erholt gezeigt. Zudem war es in Asien bereits am Mittwoch deutlicher abwärts gegangen. Die Beschäftigung mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie dominierte weiter das Verhalten der Anleger, nachdem am Vortag neue US-Konjunkturdaten noch deutlich schwächer ausgefallen waren als ohnehin befürchtet. In die gleiche Kerbe schlug der Wirtschaftsbericht "Beige Book" der US-Notenbank. Zudem hatten weitere US-Banken in ihren Quartalsberichten massive Gewinnrückgänge gezeigt. Bei Marktteilnehmern erhöhte das die Zweifel an einer sogenannten V-förmigen, also raschen Erholung der Wirtschaft nach einer Lockerung der Corona-bedingten Restriktionen. Die Börse in Seoul, die am Mittwoch wegen der südkoreanischen Parlamentswahl geschlossen war, schloss am Donnerstag unverändert. Bei der Wahl errang die linksgerichtete Regierungspartei von Präsident Moon Jae die absolute Mehrheit. Die erfolgreiche Eindämmung der Corona-Krise in Südkorea hatte Moon erheblichen Aufwind beschert. Stützend für den Aktienmarkt dürfte auch ein zusätzliches Maßnahmenpaket zur Stimulierung der Wirtschaft gewirkt haben. Unter den Einzelwerten profitierten M3 von einer Kooperation mit dem Technologieriesen Sony bei der Entwicklung einen Services zur Diagnose des Coronavirus. Der auf künstlicher Intelligenz basierte Dienst soll vor allem das medizinische Personal besser schützen. M3 legten um 3,2 Prozent zu, Sony verloren mit dem breiten Markt rund 1 Prozent. Die Aktie des chinesischen Autobauers BAIC verlor in Hongkong im Späthandel 4,6 Prozent. Hier drückte laut Händlern die Prognose eines Gewinneinbruchs im ersten Quartal.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Audi kassiert Prognose - 1. Quartal nur Minigewinn
Nach Volkswagen nimmt auch Audi den Ausblick für das laufende Jahr wegen der Belastungen aus der Corona-Krise zurück. Die bisherige Prognose sei nicht mehr zu erreichen, kündigte der Premiumautohersteller zur Vorlage vorläufiger Eckzahlen für das erste Quartal an. Es sei derzeit nicht absehbar, wann eine neue Prognose für das Geschäftsjahr möglich sei. In den ersten drei Monaten sank der Umsatz den weiteren Angaben zufolge auf rund 12,5 Milliarden von 13,8 Milliarden Euro. Unter dem Strich erwirtschaftete der Ingolstädter Konzern noch einen operativen Gewinn von 15 Millionen Euro.
Moody's senkt Ausblick für Evonik auf negativ / Rating Baa1 bestät igt
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April 16, 2020 12:32 ET (16:32 GMT)
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