Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB senkt vorübergehend Eigenkapitalanforderungen für Marktrisiken
Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt vorübergehend die Eigenkapitalanforderungen, mit denen Banken sich gegen Marktrisiken absichern müssen. Nach Mitteilung der EZB sollen damit Market Making und Liquidität unterstützt werden. "Mit ihrer Entscheidung reagiert die EZB auf die seit dem Ausbruch des Coronavirus außerordentlich hohe Volatilität an den Finanzmärkten", heißt es in einer Mitteilung. Die EZB wolle die Prozyklizität der Eigenkapitalanforderungen mindern und die Fähigkeit der Banken unterstützen, Liquidität bereit zustellen und Market Making zu betreiben.
Euroraum-Inflationsrate sinkt im März wie erwartet
Der Inflationsdruck im Euroraum hat sich im März wie erwartet verringert. Wie Eurostat in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent und lagen um 0,7 (Februar: 1,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Damit bestätigten die Statistiker wie erwartet die Ergebnisse der vorläufigen Veröffentlichung. Das gilt auch für die Entwicklung der Kernverbraucherpreise (ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak), für die Eurostat Raten von 1,1 und 1,0 Prozent nannte. Für die nächsten Monate ist wegen der Ölpreisentwicklung mit einem deutlicheren Rückgang des Preisdrucks zu rechnen.
China zielt bei Wirtschaftsanreizen primär auf Inlandsnachfrage
Die chinesische Regierung will weitere Maßnahmen auf den Weg bringen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus einzugrenzen. Konzentrieren wolle sich Peking dabei auf die Ankurbelung der inländischen Nachfrage, sagte ein Sprecher des nationalen Statistikbüros. Die Regierung werde die Investitionen erhöhen und den Konsum stärken, sagte Mao Shengyong während eines Briefings am Freitag.
Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Freitag mit 133.830 angegeben - ein Plus von 3.380 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 137.698 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 3.868 Todesfälle, die JHU 4.052 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 81.800.
Merkel hält am Donnerstag Corona-Rede im Bundestag
Am kommenden Donnerstag (23. April) will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Regierungserklärung zur Corona-Krise im Bundestag abgeben. Das teilte ihr Sprecher Steffen Seibert in Berlin mit. Zudem will sie über die anstehende Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der EU sprechen. Bei dem Treffen geht es unter anderem über den Wiederaufbaufonds, mit dem die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie gelindert werden sollen.
Spahn: Corona-Ausbruch ist beherrschbar geworden
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält die Corona-Pandemie in Deutschland für beherrschbar. Die weitgehende Stilllegung des öffentlichen Lebens sei erfolgreich gewesen, erklärte er in einer Zwischenbilanz zur Verbreitung des neuartigen Coronavirus in Deutschland. "Wir haben es geschafft das dynamische Wachstum zurückzubringen zu einem linearen Wachstum. Die Infektionszahlen sind deutlich gesunken, vor allem auch die relativen Steigerungen von Tag zu Tag", sagte Spahn.
Bundesregierung drängt Unternehmen mit hohen KfW-Krediten zu Zurückhaltung bei Boni
Die Bundesregierung mahnt Unternehmen, die bei der staatlichen Förderbank KfW große Kredite beantragen, zu Zurückhaltung bei der Vergütung. "Bei Konsortialkrediten, die im Lenkungsausschuss behandelt werden, erwarten wir eine Selbstverpflichtung der Vorstände und leitenden Angestellten auf Bonuszahlungen beziehungsweise variable Vergütung für das Jahr 2020 zu verzichten", sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums dem Handelsblatt.
Deutsche bei Corona weniger diszipliniert als andere G7-Bürger - Bericht
Die Deutschen nehmen es bei der Umsetzung der Anti-Corona-Maßnahmen weniger genau als die Bürger in den meisten G7-Ländern. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. So waschen sich 73 Prozent der Deutschen als Antwort auf die Corona-Krise öfter oder länger die Hände. Nur die Japaner (66 Prozent) greifen noch seltener zu Wasser und Seife. An erster Stelle stehen die Kanadier (91 Prozent).
Ärztepräsident kritisiert Teile der Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat Teile der Beschlüsse zur Lockerung der Corona-Maßnahmen kritisiert. "Insgesamt hätte ich mir aber einige Lockerungen mehr vorstellen können", sagte der Chef der Bundesärztekammer der Rheinischen Post. Es brauche vor allem einen klaren Stufenplan für die Wiederaufnahme des Schulbetriebs, sagte Reinhardt.
Schäuble regt Verkürzung der Sommerferien an
Wegen des eingeschränkten Schulbetriebs in der Corona-Pandemie regt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) eine Verkürzung der Sommerferien in diesem Jahr an. "Das bietet Gelegenheit, versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen", argumentierte er in der Augsburger Allgemeinen. Ohnehin sei derzeit unklar, "wann und wie man im Sommer verreisen kann".
Bund und Länder wollen Konzept zur Wiedereröffnung der Kitas erarbeiten
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) und ihre Länderkollegen haben sich über das weitere Vorgehen bei den Kita-Schließungen in der Corona-Krise verständigt. Eine Arbeitsgruppe solle ab Montag "Leitlinien und Empfehlungen zur schrittweisen Wiedereröffnung" erarbeiten, erklärte Giffey am Freitag nach der Telefonkonferenz. Das Konzept richte sich auf die Zeit nach dem 4. Mai.
NRW-Lehrerverbandschef hält Zeitplan für Schulöffnung für "zu ambitioniert"
Der Präsident des nordrhein-westfälischen Lehrerverbands, Andreas Bartsch, hat Zweifel an der zeitlichen Machbarkeit der in NRW geplanten Schulöffnung in der kommenden Woche geäußert. "Der Zeitplan ist zu ambitioniert", sagte Bartsch der Rheinischen Post. Ihm sei ein Fall bekannt, in dem ein Dezernent händeringend versuche, Desinfektionsmittel für seine 50 Schulen zu bekommen, was bislang für 40 gelungen sei.
Ramelow für Gottesdienste und Demonstrationen unter Auflagen
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat sich dafür ausgesprochen, in der Corona-Krise auch Gottesdienste und öffentliche Demonstrationen unter Auflagen wieder zuzulassen. "In einer Demokratie darf man Meinungsfreiheit nie ruhen lassen", sagte Ramelow am Freitag dem Portal Zeit Online. Für ihn seien Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit gleichermaßen wichtig.
Regierung prüft Lockerungen bei Religions- und Versammlungsfreiheit
Die Bundesregierung hat mögliche Lockerungen bei der Ausübung der Religions- und Versammlungsfreiheit in Aussicht gestellt. Innenminister Horst Seehofer (CSU) wolle sich an Gesprächen mit den Religionsgemeinschaften und Kirchen beteiligen, sagte der Sprecher im Innenministerium, Björn Grünewälder.
China streitet "Vertuschung" bei Corona-Bilanz ab
Die chinesische Regierung hat Vorwürfe, das Ausmaß der Coronavirus-Epidemie im Land verschleiert zu haben, zurückgewiesen. "Es hat nie eine Vertuschung gegeben, und wir werden nie eine Vertuschung zulassen", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, am Freitag vor Reportern in Peking. Kurz zuvor hatten die Behörden der zentralchinesischen Stadt Wuhan die Zahl der Todesfälle überraschend um die Hälfte nach oben korrigiert.
China ruft nach internationaler Kritik zu Zusammenhalt in Corona-Krise auf
Nach heftiger Kritik an Chinas Umgang mit der Corona-Krise hat Peking zum internationalen Zusammenhalt im Kampf gegen das Virus aufgerufen. "Es ist unerlässlich, dass sich alle Länder zusammenschließen, um die Epidemie zu bekämpfen und den Krieg zu gewinnen", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian.
Norwegen führt Tracking-App gegen Corona-Pandemie ein
Parallel zur Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen hat Norwegen eine Tracking-App zur Eindämmung der Pandemie eingeführt. "Um zu einem normaleren Leben zurückkehren und das Virus kontrollieren zu können, müssen wir uns alle anstrengen und diese App nutzen", sagte Regierungschefin Erna Solberg bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Die Nutzung der in Norwegen entwickelten App "Smittestopp" (Infektionsstopp) ist kostenlos und freiwillig.
EZB teilt bei täglichem Dollar-Tender 205 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem täglichen Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 205 Millionen US-Dollar an zwei Banken zugeteilt. Am Vortag hatten 1 Banken eine Summe von 440 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 0,30 (zuvor: 0,30) Prozent.
DJG/DJN/AFP/hab
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April 17, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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