BERLIN (dpa-AFX) - Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat eine Verkürzung der Sommerferien ins Gespräch gebracht, dafür aber umgehend eine Absage aus vielen Ländern erhalten. "Bis auf Ausnahmen bleiben die Schulen noch einige Zeit geschlossen. Daher frage ich mich, ob die Verantwortlichen in den Ländern darüber nachdenken, die Schulferien in der Sommerzeit etwas zu verkürzen", sagte Schäuble der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). Ein solcher Schritt böte Schülern die Gelegenheit, den durch die Corona-Pandemie versäumten Stoff nachzuholen. Stellvertretend für viele Kultusminister lehnte Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) den Vorstoß als "nicht sinnvoll" ab.
Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), sagte der Deutschen Presse-Agentur, in der KMK gehe es jetzt darum, wie der Wiedereinstieg an den Schulen stufenweise gestaltet werde. Es sei Sache der einzelnen Länder, die Frage kürzerer Sommerferien für sich zu klären. Für ihr Land "steht eine Verkürzung der Sommerferien derzeit nicht zur Diskussion", sagte die rheinland-pfälzische Kultusministerin.
Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) sagte ebenfalls, in ihrem Land würden die Sommerferien nicht verkürzt. Solche Erwägungen gebe es in ihrem Ministerium nicht.
Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Ich persönlich möchte an die Ferien nicht rangehen. Wichtig ist es, sich um die anliegenden Aufgaben zu kümmern und Eltern und Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu unterstützen." Auch in Kiel hieß es, eine Verkürzung oder Verschiebung der Ferien stehe für das Bildungsministerium derzeit nicht zur Debatte.
Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) sagte der dpa: "Wir führen derzeit keine Debatte über die Sommerferien." Schüler, Lehrer und Unternehmen bräuchten Planungssicherheit. Zwar werde über freiwillige Angebote diskutiert. "Aber eine generelle Verkürzung oder Verschiebung steht nicht an."
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zeigte sich dagegen offen für eine Verkürzung der Sommerferien. "Es gibt gute Argumente, die dafür sprechen", sagte er am Freitag der "Mitteldeutschen Zeitung".
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) betonte in Schwerin: "Wir sind Tourismusland. Eine - auch bundesweite - Verkürzung der Sommerferien hätte wirtschaftliche Folgen. Die schon jetzt gebeutelte Branche hätte ein noch kürzeres Zeitfenster Umsätze zu generieren. Damit würde eine Erholung von der Corona-Krise nochmals erschwert."
Ein Sprecher des niedersächsischen Kultusministeriums sagte: "Eine Sommerferiendebatte zu führen, ist nicht hilfreich und erhöht nicht die Planungssicherheit."
Kritik kam auch von Lehrerverbänden wie dem VBE: "Schäubles Vorschlag bringt zum jetzigen Zeitpunkt Unruhe, löst aber keines der eigentlichen Probleme", sagte der Bundesvorsitzende Udo Beckmann.
Ebenfalls ablehnend reagierte der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft: "Unternehmen wie Bürger brauchen Verlässlichkeit und Planbarkeit statt weiterer Verunsicherung durch eine völlig unnötige und unverantwortliche Diskussion, die der Bundestagspräsident heraufbeschwört", sagte Generalsekretär Michael Rabe./sk/DP/nas
Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), sagte der Deutschen Presse-Agentur, in der KMK gehe es jetzt darum, wie der Wiedereinstieg an den Schulen stufenweise gestaltet werde. Es sei Sache der einzelnen Länder, die Frage kürzerer Sommerferien für sich zu klären. Für ihr Land "steht eine Verkürzung der Sommerferien derzeit nicht zur Diskussion", sagte die rheinland-pfälzische Kultusministerin.
Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) sagte ebenfalls, in ihrem Land würden die Sommerferien nicht verkürzt. Solche Erwägungen gebe es in ihrem Ministerium nicht.
Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Ich persönlich möchte an die Ferien nicht rangehen. Wichtig ist es, sich um die anliegenden Aufgaben zu kümmern und Eltern und Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu unterstützen." Auch in Kiel hieß es, eine Verkürzung oder Verschiebung der Ferien stehe für das Bildungsministerium derzeit nicht zur Debatte.
Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) sagte der dpa: "Wir führen derzeit keine Debatte über die Sommerferien." Schüler, Lehrer und Unternehmen bräuchten Planungssicherheit. Zwar werde über freiwillige Angebote diskutiert. "Aber eine generelle Verkürzung oder Verschiebung steht nicht an."
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zeigte sich dagegen offen für eine Verkürzung der Sommerferien. "Es gibt gute Argumente, die dafür sprechen", sagte er am Freitag der "Mitteldeutschen Zeitung".
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) betonte in Schwerin: "Wir sind Tourismusland. Eine - auch bundesweite - Verkürzung der Sommerferien hätte wirtschaftliche Folgen. Die schon jetzt gebeutelte Branche hätte ein noch kürzeres Zeitfenster Umsätze zu generieren. Damit würde eine Erholung von der Corona-Krise nochmals erschwert."
Ein Sprecher des niedersächsischen Kultusministeriums sagte: "Eine Sommerferiendebatte zu führen, ist nicht hilfreich und erhöht nicht die Planungssicherheit."
Kritik kam auch von Lehrerverbänden wie dem VBE: "Schäubles Vorschlag bringt zum jetzigen Zeitpunkt Unruhe, löst aber keines der eigentlichen Probleme", sagte der Bundesvorsitzende Udo Beckmann.
Ebenfalls ablehnend reagierte der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft: "Unternehmen wie Bürger brauchen Verlässlichkeit und Planbarkeit statt weiterer Verunsicherung durch eine völlig unnötige und unverantwortliche Diskussion, die der Bundestagspräsident heraufbeschwört", sagte Generalsekretär Michael Rabe./sk/DP/nas
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