
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Weidmann: IWF-Szenario generell plausibel
EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann findet die in dieser Woche veröffentlichten Wachstumsprognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) offenbar nicht zu pessimistisch. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg machte Weidmann außerdem deutlich, dass er bei der finanziellen Bewältigung der Corona-Krise vor allem die Fiskalpolitik in der Pflicht sieht und auch "nationale Solidarität" erwartet. "Der IWF hat mit seinen jüngsten Prognosen ein generell plausibles Szenario entworfen, das von der Annahme ausgeht, dass die Pandemie in der zweiten Jahreshälfte abflaut und die Eindämmungsmaßnahmen langsam zurückgefahren werden können", sagte Weidmann.
Bailey: BIP sinkt im 2Q bei 3 Monaten Lockdown um bis zu 35%
Großbritanniens Bruttoinlandsprodukt (BIP) könnte nach Aussage des Gouverneurs der Bank of England (BoE) im zweiten Quartal um 35 Prozent sinken, sollte der Lockdown drei Monate andauern. "Ich fände so eine Zahl für das zweite Quartal alles andere als unplausibel", sagte Andrew Bailey am Freitag vor Journalisten.
Fed/Williams rechnet nicht mit rascher Konjunkturerholung
Der Präsident der Federal Reserve Bank of New York, John Williams, rechnet nicht mit einer raschen Erholung der US-Konjunktur. "Ich erwarte nicht, dass die Wirtschaft bis Jahresende zu voller Stärke zurückfindet", sagte Williams. Williams begründete seine Prognose damit, dass die Bevölkerung wahrscheinlich länger vorsichtig bleiben werde, als dies die Regeln zu sozialer Distanzierung vorschreiben würden.
Scholz warnt vor Vernachlässigung des internationalen Blicks im Kampf gegen Corona
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat davor gewarnt, im Kampf gegen das Coronavirus den internationalen Blick zu vernachlässigen. "Viele merken jetzt, wie sehr wir voneinander abhängen", sagte Scholz am Freitag nach einer Sitzung des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsrats zur aktuellen Wirtschaftslage in Mainz. "Unsere global vernetzte Wirtschaft wird nur anlaufen können, wenn es anderen Ländern ebenso geht."
Energie-Lobby fordert Konjunkturprogramm für Klimaschutz
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat ein grünes Konjunkturprogramm zur Bewältigung der Corona-Pandemie gefordert. Neben den bereits zugesagten Hilfen brauche es "ein ganzes Maßnahmenbündel, das neben finanziellen Anreizen auch die Beseitigung von Investitionshemmnissen und bürokratischen Fesseln vorsieht", heißt es in einem am Freitag vorgestellten Positionspapier. Dabei gelte es, das Ziel der Klimaneutralität Europas bis 2050 "zu erhalten und politisch zu stützen".
Milliardenhohe Steuerrückerstattungen für Firmen geplant - Bericht
Bund und Länder planen laut einem Magazinbericht wegen der Corona-Krise erhebliche steuerliche Entlastungen für Unternehmen. Die Wirtschaft könne allein durch eine veränderte Verrechnung von Gewinnen aus der Vergangenheit mit aktuellen Verlusten um 15 Milliarden Euro entlastet werden, berichtet der Spiegel.
Immer mehr Bundesländer melden Betrug mit staatlichen Corona-Soforthilfen
Immer mehr Bundesländer melden Fälle von Betrug mit staatlichen Corona-Soforthilfen. Nach Nordrhein-Westfalen und Hamburg berichteten am Freitag auch Berlin, Sachsen und Bremen von solchen Fällen. Verdachtsmomente auf versuchten Betrug gibt es laut dem nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) zudem in Bayern und Baden-Württemberg. Die Betrüger versuchen meist, über gefälschte Webseiten Daten für Anträge auf Soforthilfen abzugreifen.
Fast 90 Prozent der Anträge auf Kurzarbeit von kleineren Betrieben
Die deutliche Mehrheit der derzeit 725.000 Anträge auf Kurzarbeit kommt von kleineren Unternehmen. Das zeigt eine aktuelle interne Auswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA) von über 230.000 Anträgen zu Betriebsgrößen und Branchen, wie der Spiegel" berichtet. Knapp 89 Prozent der Betriebe, die Anträge gestellt haben, beschäftigen demnach zwischen einem und 99 Mitarbeiter. Nur weniger als ein Prozent der Firmen hat mehr als 250 Beschäftigte.
Regierung erwägt wegen Coronakrise gestaffelte Einführung der Grundrente
Die Bundesregierung erwägt wegen der Corona-Pandemie eine gestaffelte Einführung der Grundrente. Die Krise führe "zu einer besonderen Belastungssituation der Rentenversicherung", heißt es in einer jetzt bekannt gewordenen Stellungnahme der Regierung zum Gesetzentwurf an den Bundesrat. "Vor diesem Hintergrund könnte der Vorschlag einer gestaffelten Umsetzung mit rückwirkender Zahlung der Grundrentenzuschläge für Bestandsrentner grundsätzlich in Betracht zu ziehen sein."
DIHK fordert Streichung von Kurzarbeitergeld für Azubis
Die deutsche Industrie hat die Zahlung von Kurzarbeitergeld an Lehrlinge in besonders von der Krise betroffenen Branchen infrage gestellt. Wenn Hotelbetriebe oder Einzelhandelsgeschäfte stillgelegt würden, "ergibt es keinen Sinn, dass sie weitere sechs Wochen ihre Auszubildenden in der Höhe finanzieren müssen", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, anlässlich einer Pressekonferenz mit Wirtschaftsminister Petra Altmaier (CDU). "Das ist eine Überforderung." Es handle sich um eine Wirtschaftskrise "von historischem Ausmaß", so Schweitzer.
Krankenschein gibt es ab Montag nicht mehr telefonisch
Arbeitnehmer müssen ab Montag für eine Krankschreibung wieder in allen Fällen einen Arzt aufsuchen. Die bis Sonntag geltende Ausnahmeregelung, wonach bei leichten Atemwegsbeschwerden ein bis zu 14 Tage gültiger Krankenschein telefonisch beantragt werden kann, werde nicht verlängert, entschied der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA).
Macron und Putin bringen Gipfel der "großen Fünf" in Corona-Krise ins Gespräch
Der russische Präsident Wladimir Putin und sein französischer Kollege Emmanuel Macron haben ein Treffen der Staats- und Regierungschefs der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats zur Corona-Krise ins Gespräch gebracht. Solche Beratungen könnten im Rahmen einer Videokonferenz stattfinden, teilte der Kreml am Freitag nach einem Telefonat Putins mit Macron mit. Nähere Angaben machte der Kreml nicht.
Grünes Licht für Nutzung aller übrigen EU-Mittel für Kampf gegen Corona
Die EU stellt fast die gesamten noch verbleibenden Mittel aus dem gemeinschaftlichen Haushalt dieses Jahres für die Bewältigung der Corona-Krise zur Verfügung. Das EU-Parlament billigte am Freitag mit breiter Mehrheit eine entsprechende Änderung des Haushaltsplans für 2020. Zusätzliche 3 Milliarden Euro sollen demnach etwa für medizinische Ausrüstung und die grenzüberschreitende Beförderung bereitstehen.
940 Corona-Fälle auf französischem Flugzeugträger Charles de Gaulle
940 Besatzungsmitglieder des französischen Flugzeugträgers Charles de Gaulle sowie der Begleitschiffe sind positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Alle 2.300 Besatzungsmitglieder seien inzwischen getestet worden, sagte die Generaldirektorin des Gesundheitsdienste der Armee (SAS), Marilyne Gygax Généro.
Angst der Deutschen vor Corona geht laut Umfrage deutlich zurück
In Deutschland ist die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus einer Umfrage im Auftrag das Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zufolge zuletzt stark gesunken. Laut dem am Freitag veröffentlichten "BfR-Corona-Monitor" sank der Anteil der Befragten, die sich vor einer Infektion fürchten, in dieser Woche auf 26 Prozent. In der Vorwoche waren es demnach noch 40 Prozent gewesen. Befragt wurden rund 500 Menschen.
Laschet rechnet mit Corona-Einschränkungen bis 2021
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) erwartet wegen der Corona-Pandemie eine lange Phase des Verzichts. "Es wird weiterhin Einschränkungen geben müssen, sicher bis zum Ende des Jahres, wahrscheinlich darüber hinaus", sagte Laschet dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. "Wir werden unser altes Leben noch lange nicht leben können. Abstand und Schutz werden Regel und Maßstab unseres Alltags bleiben."
Italien testet Tracking-App in Corona-Krise
Italien wird im Kampf gegen die Corona-Pandemie schon bald eine Tracking-App testen. Die Anwendung soll auf freiwilliger Basis heruntergeladen und zunächst in mehreren italienischen Regionen getestet werden, wie die Regierung auf ihrer Website mitteilte. In dem Land sind fast 17.000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Sie machen damit rund ein Zehntel der landesweiten Corona-Fälle aus.
Zahl der Corona-Todesfälle in Spanien steigt auf knapp 19.500
In Spanien sind binnen 24 Stunden weitere 585 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Damit stieg die offizielle Zahl der Todesopfer in der Corona-Krise auf 19.478, wie das Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte.
Großbritannien meldet 847 neue Corona-Todesfälle in Krankenhäusern
In Großbritannien sind binnen 24 Stunden weitere 847 Menschen in Krankenhäusern nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Das waren nur 14 neue Todesfälle weniger als am Vortag, wie das britische Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte.
Zahl der Corona-Toten in Belgien überschreitet Marke von 5.000
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April 17, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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