
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Wegen der massiven Verwerfungen durch die Coronakrise befürchtet die Deutsche Bank höhere Risiken im Kreditgeschäft europäischer Banken. "Voraussichtlich werden wir mehr Ausfälle sehen als bislang", sagte Stefan Hoops, Leiter der Unternehmenssparte der Deutschen Bank, im Interview mit dem Handelsblatt. Zur Frage, ob das größte heimische Geldhaus seine selbst gesetzten Vorgaben in Zeiten der Pandemie noch erreichen kann, sagte Hoops: "Wenn wir wegen der Coronakrise Ziele anpassen müssen, werden wir das auch entsprechend kommunizieren." Eigentlich hatte Vorstandschef Christian Sewing nach einem Milliardenminus im Vorjahr für 2020 beim operativen Gewinn eine schwarze Null versprochen. Die Analysten gehen im Schnitt inzwischen allerdings davon aus, dass der größten deutschen Bank ein Nettoverlust von rund zwei Milliarden Euro droht. (Handelsblatt S. 30/FAZ S. 19)
OTTO - In der Corona-Krise hat der Internetversand stark an Bedeutung gewonnen. Trotzdem muss die Otto-Gruppe sparen. Vom normalen Einkaufsverhalten kann keine Rede sein. "Ich rechne damit, dass es noch lange dauern wird, bis sich die Lage normalisiert", sagte der Vorstandsvorsitzende der Otto-Gruppe, Alexander Birken. Er erwartet eine lange gesamtwirtschaftliche Schwächephase: "Die aktuellen Einbrüche werden in eine tiefe Rezession führen". Die Kernmarke Otto.de liege mit ihrem Umsatz gegenüber der Vorjahreszeit leicht im Plus. Andere Bereiche verzeichnen enorme Einbußen. Birken ist vorsichtig optimistisch, 2022 die avisierten Umsatzziele zu erreichen. (FAZ S. 18)
DEUTSCHE TELEKOM - Die Krise verändert Wirtschaft und Arbeitswelt enorm. Adel Al-Saleh, Vorstand der Deutschen Telekom, sieht das bei Kunden und im eigenen Haus. Den Ausfall der Hannover Messe will er positiv nutzen. (FAZ S. 22)
GLOBUS - Noch ist die Supermarktkette Real nicht endgültig verkauft. Doch der Chef des Konkurrenten Globus warnt schon, dass die Zerschlagung drastische Folgen für den Lebensmittelhandel haben könnte. "Wir machen uns große Sorgen um die Wettbewerbssituation in der Branche", sagte Thomas Bruch dem Handelsblatt. "Jetzt schon werden fast 80 Prozent des Lebensmittelhandels von den vier großen Handelsgruppen kontrolliert. Sollten wir nicht auch zum Zuge kommen, ist das für uns mit eindeutigen Nachteilen im Vergleich mit den großen Konkurrenten verbunden." Metro ist in abschließenden Verhandlungen, die Tochter Real an den Investor SCP zu verkaufen. Die Verträge sollen voraussichtlich Anfang Juni unterzeichnet werden. SCP hat aber bereits verkündet, dass er 141 der 276 Real-Standorte an die Marktführer Kaufland und Edeka weiterreichen wird. Die Verhandlungen führt dabei der SCP-Partner X+Bricks. Die kleineren Konkurrenten sorgen sich nun, dass sie leer ausgehen könnten - und damit im Wettbewerb weiter geschwächt werden. (Handelsblatt S. 20)
ZOOM - Die vielen Berichte über Sicherheitslücken und Warnungen von Politikern haben dem Wachstum von Zoom nicht geschadet. "Deutschland ist weltweit unser am schnellsten wachsender Markt", sagt Peer Stemmler, Deutschlandchef des US-Videokonferenz-Anbieters. Hier steigere das Unternehmen aus San Jose in Kalifornien auch seine Investitionen und Mitarbeiterzahl am stärksten. Als eines der wenigen Unternehmen profitiert Zoom massiv von der Corona-Pandemie. Im Dezember, als der Dienst noch vor allem für Geschäftsmeetings zum Einsatz kam, wurde die App von zehn Millionen Menschen täglich genutzt. Wegen der globalen Ausgangssperren finden nun Kaffeekränzchen und Mathestunden, Geburtstagpartys und Bar-Mitzwa-Feiern per Videoschalte statt. In einer Zeit des Social Distancing ermöglicht Zoom Millionen Menschen ein Sozialleben. (Handelsblatt S. 16)
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April 20, 2020 00:19 ET (04:19 GMT)
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