Händler stellen sich auf fallende Kurse an der Wall Street zum Wochenauftakt ein. Der Aktienterminmarkt deutet einen schwachen Handelsbeginn am Kassamarkt an. Anleger trauen den zuletzt eher positiven Schlagzeilen zur Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie nicht so recht. In den USA hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 40.000 überschritten. Die Stimmung schwankt zwischen der Hoffnung auf ein schnelles Wiederhochfahren der Wirtschaft und der Sorge, dies könne möglicherweise zu früh erfolgen und eine neuerliche Infektionswelle nach sich ziehen. US-Präsident Donald Trump schlägt sich indes auf die Seite derer, die gegen die verhängten Ausgangsbeschränkungen protestieren und damit die eigenen Berater. Immerhin erklärte der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, dort sei der Höhepunkt der Epidemie überschritten.
Belastet wird die Wall Street von den Turbulenzen am US-Ölmarkt, wo der WTI-Preis kurz vor dem Kontraktwechsel am Dienstag auf das niedrigste Niveau seit rund zwei Jahrzehnten abstürzt. Für Ernüchterung sorgen zudem desaströse Handelsdaten aus Japan. Und auch Richtung China sind bange Blicke gerichtet: Zwar hat die chinesische Notenbank zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Leitzinsen für Kredite gesenkt, doch Volkswirte befürchten, dass die chinesische Wirtschaft möglicherweise länger braucht, um sich von den Folgen der Pandemie zu erholen, als allgemeinhin erwartet wird.
Wie es um die Wirtschaft in den USA bestellt ist, könnten die Geschäftsberichte in dieser Woche offenbaren. Rund ein Fünftel der im S&P-500 gelisteten Unternehmen legt bis Wochenschluss Geschäftszahlen vor. Der Markt rechnet mit einem 9-prozentigen Einbruch der Gewinnentwicklung 2020. Das hält Marktstratege Tai Hui von JP Morgan Asset Management für zu optimistisch.
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April 20, 2020 06:37 ET (10:37 GMT)
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