Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Der Sozialverband VdK hat keine Bedenken gegen eine mögliche rückwirkende Auszahlung der Grundrente, wie sie von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Wochenende ins Spiel gebracht wurde. "Die Zeitverzögerung bei der tatsächlichen Auszahlung der Grundrente halten wir aufgrund der aktuellen Herausforderungen durch Corona für akzeptabel", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Menschen mit geringem Einkommen verdienten den Aufschlag auf ihre Rente. "Wir brauchen in der Corona-Krise dieses klare Signal an die, die wir gerade alle beklatschen, wie beispielsweise die Kassiererinnen."
Laut Kabinettsbeschluss soll die Grundrente am 1. Januar 2021 eingeführt werden. Es gibt aber vonseiten der Rentenversicherung Bedenken, ob der bürokratische Aufwand zur Erfassung der Grundrentenempfänger bis zum Jahresanfang bewältigt werden kann. Die aktuelle Corona-Pandemie hat diese Bedenken noch vergrößert. Die Bundesregierung erwartet, dass rund 1,3 Millionen Menschen von der Grundrente profitieren könnten.
Heil beharrt aber auf die Grundrente, obwohl das Vorhaben in den vergangenen Wochen erneut von einzelnen Unions-Abgeordneten offen infrage gestellt worden ist. Der SPD-Politiker räumte aber ein, dass man wegen technischer Schwierigkeiten die Zuschüsse möglicherweise ein paar Monate später rückwirkend zum 1. Januar auszahlen werde.
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April 20, 2020 06:46 ET (10:46 GMT)
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