DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (13.24 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 2.825,50 -1,78% -12,62% Euro-Stoxx-50 2.849,21 -1,35% -23,92% Stoxx-50 2.801,18 -0,88% -17,69% DAX 10.484,74 -1,33% -20,86% FTSE 5.729,83 -0,99% -23,27% CAC 4.439,22 -1,33% -25,74% Nikkei-225 19.669,12 -1,15% -16,86% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 172,67% -0,18
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 12,45 18,27 -31,9% -5,82 -79,2% Brent/ICE 27,04 28,08 -3,7% -1,04 -57,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.682,40 1.683,63 -0,1% -1,24 +10,9% Silber (Spot) 15,15 15,21 -0,4% -0,06 -15,1% Platin (Spot) 781,05 775,30 +0,7% +5,75 -19,1% Kupfer-Future 2,33 2,34 -0,6% -0,02 -17,0%
Turbulent geht es am Ölmarkt zu. Der am Dienstag fällig werdende Mai-Kontrakt auf die US-Sorte WTI bricht ein. Am Markt kursiert die Angst, dass die Lagerkapazitäten die anstehenden Lieferungen nicht mehr aufnehmen können. Die geringe Nachfrage nach Rohöl zeige aber auch, "wie tief die wirtschaftliche Krise ist", sagt ein Händler. Öl werde mehr und mehr zum Ladenhüter. Brentöl gibt deutlich weniger nach.
AUSBLICK AKTIEN USA
Händler stellen sich auf fallende Kurse an der Wall Street zum Wochenauftakt ein. Anleger trauen den zuletzt eher positiven Schlagzeilen zur Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie nicht so recht. In den USA hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 40.000 überschritten. Die Stimmung schwankt zwischen der Hoffnung auf ein schnelles Wiederhochfahren der Wirtschaft und der Sorge, dies könne möglicherweise zu früh erfolgen und eine neuerliche Infektionswelle nach sich ziehen. US-Präsident Donald Trump schlägt sich indes auf die Seite derer, die gegen die verhängten Ausgangsbeschränkungen protestieren und damit die eigenen Berater. Immerhin erklärte der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, dort sei der Höhepunkt der Epidemie überschritten. Belastet wird die Wall Street von den Turbulenzen am US-Ölmarkt, wo der WTI-Preis kurz vor dem Kontraktwechsel am Dienstag auf das niedrigste Niveau seit rund zwei Jahrzehnten abstürzt. Für Ernüchterung sorgen zudem desaströse Handelsdaten aus Japan. Und auch Richtung China sind bange Blicke gerichtet: Zwar hat die chinesische Notenbank zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Leitzinsen für Kredite gesenkt, doch Volkswirte befürchten, dass die chinesische Wirtschaft möglicherweise länger braucht, um sich von den Folgen der Pandemie zu erholen, als allgemeinhin erwartet wird.
Der Kurs der Chesapeake-Aktie bricht vorbörslich um 20,5 Prozent ein. Das Öl- und Gas-Unternehmen hat mitgeteilt, die Dividendenzahlung für ausstehende wandelbare Vorzugsaktien mit sofortiger Wirkung auszusetzen. Auch der aktuelle Ölpreisabstürz belastet den Kurs.
Macy's sinken um 1,2 Prozent. Berichten zufolge plant der Kaufhaus-Betreiber seine Liquidität durch die Aufnahme von Schulden zu verbessern. Immobilien sollen dabei als Sicherheiten dienen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
22:04 US/International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) März
FINANZMÄRKTE EUROPA
Zunächst stützte die Hoffnung auf eine schnelle Erholung der Weltwirtschaft. Auf der anderen Seite fallen die Preise für Rohstoffe, was als Indiz dafür interpretiert wird, dass hier die Nachfrage weiter deutlich unter dem Angebot bleiben wird. Der Stoxx-Index der europäischen Öl- und Gas-Aktien fällt um 2 Prozent. Auf die Stimmung drücken ebenfalls Abgaben im Rohstoffsektor, dessen Subindex um 2,2 Prozent sinkt. Während die Preisrückgänge bei Öl zumindest zum Teil noch auf einen anstehenden Kontraktwechsel zurückgeführt werden können, ist die Schwäche im Rohstoffsektor vornehmlich Ausdruck einer befürchteten vermutlich lange währenden Nachfrageschwäche. Trotz schwächerer Quartalszahlen geht es mit Philips um 5 Prozent nach oben. Stützend wirkt der Ausblick. Vivendi legen nach den Quartalszahlen um 3,6 Prozent zu. Ein Marktteilnehmer stellt die starke Entwicklung der Musiksparte UMG heraus. Im DAX stehen Allianz und Munich Re mit Aufschlägen von jeweils gut 2 Prozent auf der Gewinnerseite weit oben. Mainfirst hat Hannover Rück zum Kauf empfohlen. Der Stoxx-Index der Versicherer legt dazu passend um 0,3 Prozent zu. Hannover Rück gewinnen 1 Prozent. Ein Verlierer im DAX sind Deutsche Bank mit einem Minus von 1,3 Prozent. Wie es heißt, könnte die Bank ihre Ziele wegen der Coronakrise noch einmal senken. Westgrund schnellen um 11,5 Prozent nach oben. Der Immobilienkonzern Ado Properties will den ausstehenden Aktionären von Westgrund 11,71 Euro je Aktie anbieten, um sie aus dem Unternehmen zu kaufen. Ado legen um 0,2 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:31 Fr, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0857 -0,19% 1,0848 1,0879 -3,2% EUR/JPY 117,01 +0,05% 117,01 116,98 -4,0% EUR/CHF 1,0518 -0,01% 1,0516 1,0519 -3,1% EUR/GBP 0,8722 +0,29% 0,8707 0,8704 +3,1% USD/JPY 107,77 +0,16% 107,87 107,52 -0,9% GBP/USD 1,2447 -0,43% 1,2456 1,2499 -6,1% USD/CNH (Offshore) 7,0860 +0,07% 7,0853 7,0834 +1,7% Bitcoin BTC/USD 7.063,76 -1,87% 7.162,51 7.039,01 -2,0%
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben sich zu Wochenbeginn überwiegend mit Abschlägen gezeigt. Die Börse in Hongkong wurde zeitweise etwas gestützt von einer neuerlichen Zinssenkung der chinesischen Notenbank, konnte die Aufschläge jedoch nicht halten. Am Ölmarkt brach derweil der Preis für die US-Sorte WTI erneut ein - auf den niedrigsten Stand seit rund zwei Jahrzehnten. Marktbeobachter sehen die WTI-Misere im Zusammenhang mit dem am Dienstag anstehenden Kontraktwechsel auf den Liefertermin Juni. Die chinesische Notenbank hat zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Leitzinsen für Kredite gesenkt, um die von der Pandemie schwer getroffene chinesische Wirtschaft anzukurbeln. Ökonomen zeigen sich indessen mit Blick auf den Zustand der chinesischen Wirtschaft gespalten. Die Analysten von Nomura erwarten, dass Chinas Wirtschaft möglicherweise länger braucht, um sich von den Folgen der Pandemie zu erholen, als allgemeinhin erwartet wird. Die negativen Folgen der Pandemie für die globale Wirtschaftsentwicklung veranschaulichten die neuesten Handelsdaten aus Japan. So sind die japanischen Exporte im März eingebrochen - deutlicher als befürchtet. Abwärtsdruck kam unter anderem in Tokio vom Pharmasektor. Chugai Pharmaceutical und Daiichi Sankyo schlossen jeweils 3,9 Prozent niedriger. Die Börse in Sydney gab nach - belastet vor allem von schwachen Ölaktien. In Südkorea büßten Korean Air 6,5 Prozent ein, nach Meldungen, wonach das Unternehmen Kapital aufnehmen will, um die Liquidität zu verbessern. Die Aktien der Muttergesellschaft Hanjin KAL brach um 26 Prozent ein.
CREDIT
Wieder etwas eingeengt zeigen sich am Montag die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen. Die iTraxx-Indizes kommen auf breiter Front etwas zurück. Am Markt heißt es, das Abflachen von Infektionskurven und die Aussichten auf weitere Lockerungen der Pandemiemaßnahmen beeinflussten die Spread-Entwicklung positiv. Die Credit-Analysten der DZ-Bank warnen allerdings vor zu viel Optimismus. "Die Erholung steht weiterhin auf tönernen Füßen", so ihr Kommentar. Sie verweisen darauf, dass die Ratingagentur S&P ihre Makroprognose erneut gesenkt habe, weil nach deren Meinung die Covid-19-Auswirkungen länger und intensiver ausfallen werde als ursprünglich gedacht. Im Financial-Bereich stützten Überlegungen zu einer neuen "Bad Bank" die Stimmung. Laut Financial Times sprechen EZB-Vertreter darüber mit der EU-Kommission. EZB-Aufsichtschef Andrea Enria habe die Idee bereits 2017 vorgebracht und versuche sie nun erneut umzusetzen. Auf höherer EZB-Ebene stießen die Pläne allerdings auf Ablehnung, auch die EU-Kommission zeige sich bislang eher kritisch.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Deutsche Post stellt weitere Anträge auf Sonntagszustellung
Die Deutsche Post will in der Corona-Krise auch am Sonntag Pakete zustellen und dazu weitere Anträge einreichen. "Es wäre hilfreich, wenn wir einen weiteren Tag bekommen könnten, um in der aktuellen Situation der Flut der Pakete Herr zu werden", sagte Thomas Schneider, der für das Bundesgebiet zuständige Betriebschef der Deutschen Post DHL, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
VW schließt Diesel-Vergleich mit 200.000 Kunden in Deutschland
Volkswagen hat mit etwa 200.000 Kunden in Deutschland einen individuellen Vergleich im Rahmen der mit der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ausgehandelten Einigung im Dieselskandal geschlossen. Insgesamt würden rund 620 Millionen Euro ausgezahlt, teilte der DAX-Konzern mit. Die jeweiligen Einzelbeträge, die am dem 5. Mai ausgezahlt werden sollen, lägen zwischen 1.350 Euro und 6.250 Euro.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 20, 2020 07:28 ET (11:28 GMT)
Dürr veranstaltet virtuelle Hauptversammlung am 28. Mai
Dürr wird seine jährliche Hauptversammlung nun am 28. Mai und virtuell veranstalten. Das Aktionärstreffen, dessen Präsenzveranstaltung wegen der Corona-Pandemie vom 8. Mai verschoben worden war, werde für Aktionäre live im Internet übertragen, teilte der Maschinen- und Anlagenbaukonzern mit. Aktionäre können Fragen an Vorstand und Aufsichtsrat vorab einreichen. Ihr Stimmrecht können sie über einen Stimmrechtsvertreter oder mithilfe eines elektronischen Abstimmungstools ausüben.
Nemetschek plant virtuelle Hauptversammlung am 19. Juni
Nemetschek wird seine Hauptversammlung um drei Wochen verschieben und ausschließlich als Online-Veranstaltung abhalten. Statt am 29. Mai in München soll sie nun rein virtuell am 19. Juni stattfinden, wie der Anbieter von Software für die Baubranche mitteilte. Die Möglichkeit zu virtuellen Hauptversammlungen hat der Gesetzgeber in Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie geschaffen.
RIB Software wirbt vor Fristablauf für Übernahme durch Schneider
Die Stuttgarter RIB Software AG wirbt bei den eigenen Aktionären vor der diese Woche auslaufenden Annahmefrist für die Übernahme durch Schneider Electric. Interessierte Anleger sollten die Andienung nun unverzüglich durchführen, da es aufgrund der Corona-Krise zu Verzögerungen bei der banktechnischen Abwicklung der Annahmeerklärungen kommen könne, so RIB Software. Wenn die Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus einer Aktie zum Ablauf der Frist am Mittwoch nicht erreicht wird, gibt keine weitere Annahmefrist.
Siemens Healthineers bekommt Großauftrag aus Bayern
Siemens Healthineers soll Krankenhäuser in Bayern mit medizintechnischen Geräten und Labortests ausstatten, um Covid-19-Erkrankungen zu erkennen und zu überwachen. Der Großauftrag des Gesundheitsministeriums besteht aus 25 Computertomographen, 16 mobilen Röntgengeräten, 300 Blutgas-Analysesystemen und Coronavirust-Tests in großem Umfang, wie das Medizintechnikunternehmen aus Erlangen mitteilte. Zum finanziellen Volumen machte Siemens Healthineers keine Angaben.
Steinhoff warnt vor Coronavirus-Belastungen und verschiebt HV
Steinhoff International rechnet mit erheblichen Folgen für Umsatz und Ergebnis durch die Coronavirus-Pandemie im laufenden Geschäftsjahr. Die Einschränkungen der Regierungen für den Einzelhandel hätten dazu geführt, dass viele Läden und Büros des Möbelhändlers derzeit geschlossen seien, erklärte der in Südafrika ansässige Handelskonzern.
Asklepios kontert im Rhön-Poker mit eigenem Hauptversammlungsantrag
Im Streit um die Zukunft der Rhön-Klinikum AG lehnt der größte Aktionär Asklepios einen Vorstoß des zweitgrößten Aktionärs B. Braun Melsungen nach Zahlung einer Abschlagszahlung von rund 134 Millionen Euro ab und verlangt ebenfalls eine außerordentliche Hauptversammlung, um die Forderungen des Medizintechnikherstellers auszubremsen.
Fitch: Abstufungen westeuropäischer Banken wahrscheinlich
Die Corona-Krise belastet die Bonität der Banken Europas. Eine erhöhte Anzahl an Abstufungen der Banken Westeuropas sei angesichts der massiven Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds wahrscheinlich, schreibt die Ratingagentur Fitch in einer Analyse. Nachdem die Ratings der westeuropäischen Banken zwischen dem 20. März und 7. April überprüft worden seien, hätten mehr als 95 Prozent negative Ausblicke oder seien auf die Liste für die Prüfung auf eine Abstufung (Rating Watch Negative) gesetzt worden.
Essilorluxottica nimmt von Dividendenzahlung wieder Abstand
Das Optik- und Brillenunternehmen Essilorluxottica nimmt wegen der Coronavirus-Pandemie Abstand von der angekündigten Dividendenzahlung für 2019 Auf der Jahreshauptversammlung am 25. Juni werde man den Aktionäre keinen Dividendenvorschlag unterbreiten, teilte das Unternehmen am Montag mit. Bei einer hinreichend starken Wirtschaftserholung hält Essilorluxottica eine Sonderdividende zu einem späteren Zeitpunkt für möglich.
Philips verzeichnet Gewinneinbruch wegen Covid-19 - Besserung im 2H
Die Royal Philips Electronics hat im ersten Quartal die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zu spüren bekommen. Zwar stieg der Umsatz laut Mitteilung noch leicht von 4,151 Milliarden auf 4,159 Milliarden Euro. Auf bereinigter Basis sanken die Erlöse aber um 2 Prozent. Das bereinigte EBITA belief sich auf 244 Millionen Euro, verglichen mit 364 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Die Marge sank daher von 8,8 Prozent auf 5,9 Prozent. Der Nettogewinn belief sich auf 39 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch 162 Millionen Euro in der Bilanz stand.
Novartis testet Hydroxychloroquin bei Covid-19 in USA klinisch
Novartis hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA die Genehmigung bekommen, in einer klinischen Studie die Behandlung von Covid-19-Patienten mit dem Malaria-Medikament Hydroxychloroquin zu testen.
Vivendi lässt Coronavirus-Pandemie weitgehend kalt
Der französische Medienkonzern Vivendi hat in den ersten drei Monaten dank der guten Entwicklung in seiner Universal Music Group (UMG) den Umsatz hochgeschraubt. Der Quartalsumsatz legte von 3,46 Milliarden auf 3,87 Milliarden Euro zu, wie die Gesellschaft am Montag mitteilte.
Amazons Logistikzentrum in Frankreich geschlossen bis Mittwoch
Amazons Logistikzentren in Frankreich bleiben bis einschließlich Mittwoch geschlossen, nachdem ein französisches Gericht in der vergangenen Woche dem US-Konzern das Ausliefern nicht-essentieller Waren wegen des damit verbundenen Coronavirus-Risikos für seine Beschäftigten untersagt hatte.
US-Onlineriesen sollen in Australien für journalistische Inhalte zahlen
In Australien sollen die US-Onlineriesen Google und Facebook künftig für die Verbreitung journalistischer Inhalte bezahlen: Der australische Finanzminister Josh Frydenberg kündigte am Montag eine verpflichtende Regelung an, wonach die US-Unternehmen den australischen Medienhäusern Nutzungsgebühren zahlen müssen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 20, 2020 07:28 ET (11:28 GMT)
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