Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Der Bund will den öffentlichen Gesundheitsdienst mit einem Maßnahmenpaket stärken und so besonders die Länder und Kommunen im Kampf gegen das Coronavirus stärken. Dies sei auch entscheidend für den weiteren Fortgang der Diskussion über eine Lockerung ergriffener Schutzmaßnahmen, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Wir möchten als Bund ein Angebot machen zu einem Update für den öffentlichen Gesundheitsdienst", sagte Spahn bei der Vorstellung eines Zehn-Punkte-Plans.
Vorgesehen sei eine personelle und technische Stärkung des Gesundheitswesens, unter anderem mit einer Schulung von Mobil-Teams und dauerhaften Ansprechpartnern für die kommunalen Gesundheitsdienste beim Robert-Koch-Institut. Es handele sich um ein "personelles, aber auch digitales Update", das Ländern und Kommunen angeboten werden solle. Zur Digitalisierung verwies Spahn auf ein kurzfristiges Förderprogramm bis 150.000 Euro pro lokalem Organ. Er nannte eine Quarantäne-App und auch das Projekt einer Tracing-App, die aber "eher im Mai als im April" umgesetzt werde.
"Der öffentliche Gesundheitsdienst ... ist der Dreh- und Angelpunkt für den Umgang mit dieser Epidemie", erklärte der Gesundheitsminister. Das gelte gerade für Länder und Kommunen. Er sei ein sehr entscheidender Faktor für alles, was im Zusammenhang mit Lockerungen diskutiert werde. Spahn verteidigte die beschlossene schrittweise Öffnung. "Es ist richtig, das jetzt Schritt um Schritt zu machen, als möglicherweise nachher in die Diskussion zu kommen, Öffnungsschritte auch wieder zurückzunehmen", sagte der Gesundheitsminister. Dass sich aus einer Lockerung auch "wieder steigende Zahlen" ergäben, sei nicht auszuschließen.
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April 20, 2020 07:42 ET (11:42 GMT)
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