Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Wirtschaftsindex der Chicago-Fed weist auf schwere Rezession
Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im März stark abgeschwächt. In diesem Monat eskalierte der Ausbruch der Coronavirus-Pandemie in den USA. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel auf einen Stand von minus 4,19, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Wenn der Wert unter minus 0,35 liegt, bedeutet dies, dass die Wirtschaft schrumpft. Für den Februar wurde der Indexstand auf plus 0,06 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,16 genannt worden war.
Bundesregierung schließt weitere Auto-Hilfen nicht aus
Die Bundesregierung hat weitere Hilfen auch für die Automobilindustrie nicht ausgeschlossen. Es gelte "ganz grundsätzlich", dass die Bundesregierung, "falls erforderlich, im weiteren Verlauf der Pandemie auch über weitere Maßnahmen beraten wird", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Allerdings könne er über die bereits aufgelegten Corona-Programme hinaus "keine weiteren Maßnahmen" ankündigen.
Spahn kündigt "Update" für öffentlichen Gesundheitsdienst an
Der Bund will den öffentlichen Gesundheitsdienst mit einem Maßnahmenpaket stärken und so besonders die Länder und Kommunen im Kampf gegen das Coronavirus stärken. Dies sei auch entscheidend für den weiteren Fortgang der Diskussion über eine Lockerung ergriffener Schutzmaßnahmen, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Wir möchten als Bund ein Angebot machen zu einem Update für den öffentlichen Gesundheitsdienst", sagte Spahn bei der Vorstellung eines Zehn-Punkte-Plans.
Koalitionsausschuss trifft sich am Mittwoch
Die Spitzen von Union und SPD werden sich am Mittwoch im Kanzleramt treffen. Die Gespräche des Koalitionsausschuss sollen nachmittags beginnen, sagten zwei mit den Planungen des Treffens vertraute Personen. Es wird erwartet, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Vorsitzenden von CDU, CSU und SPD, die jeweiligen Fraktionschefs und diverse Minister über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten werden. Innerhalb der Koalition gibt es Differenzen über eine von der SPD geforderte Erhöhung des Kurzarbeitergelds.
SPD-Chefin Esken pocht auf Erhöhung des Kurzarbeitergeldes
Vor dem Treffen des Koalitionsausschuss hat die SPD-Spitze erneut auf eine Erhöhung des Kurzarbeitergelds gedrängt. Die Co-Vorsitzende Saskia Esken sagte am Montag, aktuell seien Millionen von Arbeitnehmern von der Kurzarbeit betroffen, bei dem Alleinstehenden nur 60 Prozent und Verheirateten 67 Prozent des Nettogehalts zustehen. Dies treffe gerade Menschen mit niedrigen Einkommen in der aktuellen Krise besonders hart.
Deutscher Einzelhandelsumsatz für Februar nach unten revidiert
Die Umsätze des deutschen Einzelhandels sind im Februar schwächer gewachsen als zunächst angenommen. Wie die Bundesbank mitteilte, stiegen die Umsätze gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 0,8 Prozent. Vorläufig war vom Statistischen Bundesamt ein Zuwachs von 1,2 Prozent gemeldet worden.
Merkel appelliert an Disziplin der Bevölkerung in Corona-Krise
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montag eindringlich an die Bevölkerung appelliert, sich streng an die Corona-Kontaktsperren zu halten. Es wäre "jammerschade", wenn man die jüngsten Lockerungen wieder zurücknehmen müsste, weil sich die Ausbreitung des Coronavirus wieder beschleunige.
Merkel sichert EU deutsche Solidarität im Corona-Kampf zu
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den europäischen Ländern Deutschlands Unterstützung in der Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zugesichert. Vor dem EU-Sondergipfel am Donnerstag betonte Merkel, dass Deutschland nicht nur solidarisch sein möchte, sondern auch solidarisch sein werde. Allerdings müsse dies innerhalb der geltenden Verträge der Europäischen Union geschehen.
Kleine Betriebe in Dänemark dürfen wieder öffnen
In Dänemark dürfen seit Montag kleine Betriebe wieder öffnen, die wegen der Coronavirus-Pandemie fünf Wochen lang schließen mussten. Zahnärzte, Friseur- und Massage-Salons, Tattoo-Studios und Fahrschulen dürfen nun wieder aufmachen, sie müssen sich allerdings an strenge Hygiene- und Abstandsregeln halten.
EU und London nehmen Brexit-Gespräche wieder auf
Nach wochenlanger Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie haben Großbritannien und die EU ihre Gespräche über die Zeit nach dem Brexit wieder aufgenommen. Die Teams der Unterhändler beider Seiten begannen am Montag eine einwöchige Verhandlungsrunde per Video-Konferenz. Dabei geht es insbesondere um die Frage, ob der Abschluss eines Handelsabkommens bis Jahresende noch möglich ist. Aus Deutschland kamen Rufe nach einer Fristverlängerung.
EZB: QE-Anleihebestand steigt in Vorwoche um 20,513 Mrd Euro
Der Bestand an Wertpapieren, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen der Ankaufprogramme APP und PEPP halten, hat sich in der Woche zum 17. April 2020 etwas weniger stark als in der Vorwoche erhöht, wobei sich die APP-Bestände kaum veränderten.
Corona-Krise treibt tausende Unternehmen in Großbritannien in die Pleite
In Großbritannien ist die Zahl der Unternehmenspleiten wegen der Corona-Krise stark angestiegen. Zwischen Anfang März und Mitte April seien 21.200 Firmen mehr pleite gegangen als im Vorjahreszeitraum, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Studie des britischen Zentrums für Unternehmensforschung ERC. Dies entspreche einer Zunahme um 70 Prozent. Im selben Zeitraum sei die Zahl der Unternehmensgründungen im Vorjahresvergleich um 23 Prozent eingebrochen.
Schulze: Klimawandel genauso bekämpfen wie Corona-Pandemie
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat mit Blick auf den weltweiten Kampf gegen die Covid-19-Pandemie ähnliche Anstrengungen für die Begrenzung des Klimawandels gefordert. Die gemeinsame globale Forschungsarbeit an einem Impfstoff gegen das Coronavirus sei "ermutigend", sagte Schulze in einem Videostatement für den Digital Global Solutions Summit 2020.
Zahl der Corona-Todesfälle in britischen Krankenhäusern steigt auf über 16.500
In Großbritannien hat sich die Zahl der nach einer Coronavirus-Infektion gestorbenen Krankenhauspatienten auf mehr als 16.500 erhöht. In den vergangenen 24 Stunden gab es 449 weitere Todesopfer, wie das Gesundheitsministerium am Montag in London mitteilte. Die Zahl der Infektionsfälle liegt demnach inzwischen bei 124.743 - ein Anstieg von 4.676 im Vergleich zum Vortag.
Spanische Zentralbank erwartet BIP-Einbruch um bis zu 13,6 Prozent
Spanien steht durch die Corona-Pandemie ein historischer Einbruch der Wirtschaft bevor. Je nach Dauer der massiven Einschränkungen wegen des Virus könne das spanische Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr um 6,6 bis 13,6 Prozent schrumpfen, erklärte Spaniens Zentralbank am Montag. Dieser Rückgang der Wirtschaftsleistung sei in der jüngeren Geschichte "beispiellos". Allerdings sei die Schätzung vorläufig und müsse an den weiteren Pandemie-Verlauf angepasst werde.
Virusexperte skeptisch hinsichtlich Olympia-Austragung 2021 in Tokio
Experten in Japan sehen die dortige Austragung der Olympischen Spiele im kommenden Jahr angesichts der Corona-Pandemie kritisch. "Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass die Olympischen Spiele im kommenden Jahr ausgetragen werden können", sagte der Professor für Infektionskrankheiten an der Universität Kobe, Kentaro Iwata, bei einer Pressekonferenz in Tokio.
China weist Forderungen nach Untersuchung zu Umgang mit Coronavirus zurück
Die chinesische Regierung hat die zunehmende Kritik an ihrem Umgang mit dem neuartigen Coronavirus empört zurückgewiesen. Es sei falsch, Chinas "Transparenz bei der Prävention und Kontrolle der Epidemie" infrage zu stellen, sagte Außenamtssprecher Geng Shuang am Montag in Peking. Er beklagte eine Geringschätzung "der enormen Anstrengungen und Opfer des chinesischen Volkes" im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus.
Bolsonaro: Coronavirus-Beschränkungen sollten noch diese Woche aufgehoben werden
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat eine Aufhebung der Corona-Beschränkungen noch diese Woche gefordert. "Diese restriktiven Maßnahmen sind in einigen Staaten übertrieben, sie haben ihr Ziel nicht erreicht", sagte Bolsonaro am Montag vor Anhängern vor seinem Amtssitz in Brasilia. Schätzungsweise 70 Prozent der Brasilianer würden sich ohnehin anstecken: "Es hat keinen Sinn, davor weglaufen zu wollen."
DJG/DJN/AFP/jhe
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April 20, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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