DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Dienstag mit 143.457 angegeben - ein Plus von 1.785 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 147.065 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 4.598 Todesfälle, die JHU 4.862 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 95.200.
Deutsche Steuereinnahmen sinken im März
Die deutschen Steuereinnahmen sind im März gesunken, nachdem sie noch im Februar und in den Vormonaten zugelegt hatten. Im März nahmen sie ohne reine Gemeindesteuern gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,8 Prozent ab, wie das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekanntgab. Der Bund verbuchte 3,7 Prozent weniger an Steuereinnahmen und erreichte ein Aufkommen von 31,1 Milliarden Euro. Die Länder nahmen mit 31,2 Milliarden Euro hingegen um 1,7 Prozent mehr an Steuern ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im März auf rund 69,6 Milliarden Euro.
Medien: Thüringen will Mundschutzpflicht gegen Coronavirus einführen
In Thüringen soll wegen der Coronavirus-Pandemie ab Freitag in allen Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr eine Maskenpflicht gelten. Das sagte Regierungssprecher Günter Kolodziej dem MDR. Verstöße sollen demnach aber zunächst nicht geahndet werden. Nach Angaben der Thüringer Allgemeine will Gesundheitsministerin Heike Werner (Die Linke) die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes am Dienstag im Kabinett vorschlagen. Werner rechne mit Zustimmung.
Minister: Sommerurlaub in der Mittelmeer-Region denkbar
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hält trotz der Corona-Pandemie in diesem Sommer Urlaubsreisen im Mittelmeerraum inklusive Nordafrika nicht für ausgeschlossen. "Urlaub in Deutschland kann in diesem Sommer wieder möglich sein", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Ich glaube auch, dass es in der Mittelmeer-Region eine Chance dazu gibt - einschließlich in Nordafrika", fügte Müller hinzu. Voraussetzung seien funktionierende Hygiene-Konzepte nach europäischen Standards.
Zahl der Corona-Infektionsfälle in Italien erstmals gesunken
Gute Nachrichten aus Italien: Die Zahl der unter einer Coronavirus-Infektion leidenden Menschen im am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Land Europas ist erstmals zurückgegangen. Wie die Zivilschutzbehörde in Rom mitteilte, sank die Zahl der landesweit positiv auf das neuartige Coronavirus Getesteten am Montag auf 108.237. Am Sonntag hatte es noch 20 Infektionsfälle mehr gegeben. "Dies ist das erste Mal, dass es eine positive Entwicklung gibt", sagte Zivilschutzchef Angelo Borrelli bei einer Pressekonferenz in Rom.
Mehr als 20.000 Corona-Tote in Frankreich
Die Zahl der Coronavirus-Todesopfer in Frankreich hat die Schwelle von 20.000 überschritten. Binnen 24 Stunden seien 547 weitere Patienten gestorben, teilten die französischen Gesundheitsbehörden mit. Die Gesamtzahl der nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus Gestorbenen erhöhte sich damit auf 20.265. "Heute Abend hat unser Land eine symbolische und besonders schmerzhafte Schwelle überschritten", sagte der Generaldirektor für Gesundheit, Jérôme Salomon.
Spanien lenkt im Streit um Coronabonds ein und will Wiederaufbauprogramm
Die spanische Regierung lenkt im Streit um Coronabonds ein und schlägt die Finanzierung eines europäischen Wiederaufbauprogramms über den EU-Haushalt vor. Damit kommt sie Vorbehalten Deutschlands entgegen, das Coronabonds ablehnt, während Italien darauf besteht. "Es ist jetzt nicht der Moment, um uns gegenseitig zu kritisieren oder auseinanderzutreiben. Wir müssen gemeinsam handeln und uns unterstützen", sagte die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calvino dem Handelsblatt mit Blick auf die harsche Kritik des italienischen Ministerpräsidenten Guiseppe Conte an Berlin.
Isländer Spano wird Präsident des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte
Der isländische Richter Robert Spano ist zum neuen Präsidenten des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) gewählt worden. Spano löst am 18. Mai den Griechen Linos-Alexandre Sicilianos ab und ist mit seinen 47 Jahren der bislang jüngste Präsident des in Straßburg ansässigen Gerichts. Seine Amtszeit dauert normalerweise drei Jahre.
Erdogan kündigt viertägige Ausgangssperre für türkische Großstädte an
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wegen der Coronavirus-Pandemie eine viertägige Ausgangssperre für Istanbul und 30 weitere Städte des Landes angekündigt. Die Ausgangssperre werde voraussichtlich am Donnerstag beginnen, sagte Erdogan am Montag in einer vom Fernsehen übertragenen Ansprache. Die Türkei registrierte bis Montag landesweit knapp 91.000 Coronavirus-Infektionsfälle, die Zahl der Todesfälle stieg auf mehr als 2.100.
Trump kündigt vorläufige Aussetzung der gesamten Einwanderung in die USA an
US-Präsident Donald Trump will wegen der Coronavirus-Pandemie die gesamte Einwanderung in die USA vorläufig aussetzen. Im Kurzbotschaftendienst Twitter kündigte Trump an, dass er ein entsprechendes Dekret unterzeichnen werde. Details nannte der Präsident allerdings nicht. Damit blieb völlig offen, wie weitreichend die geplante Maßnahme ist - also beispielsweise für wie lange das Einwanderungsverbot gelten und auf welcher rechtlichen Grundlage es verhängt werden soll.
Trump fasst Aufstockung der strategischen Ölreserven ins Auge
US-Präsident Donald Trump will den dramatischen Absturz des Erdölpreises dafür nutzen, die strategischen Ölreserven seines Landes aufzustocken. Seine Regierung wolle die Reserven um bis zu 75 Millionen Barrel erhöhen, sagte Trump während seines täglichen Briefings zur Corona-Krise im Weißen Haus. Diese Menge an Rohöl soll nach Angaben des Präsidenten jedoch nur aufgekauft werden, wenn der US-Kongress dem zustimmt - oder wenn die Regierung die Kosten durch die Vermietung von Lagerflächen in Bundeseinrichtungen kompensieren kann.
Mai-Kontrakt der US-Ölsorte WTI mit historischem Einbruch
Einen historischen Crash hat es zu Wochenbeginn am Ölmarkt gegeben. Der am Dienstag auslaufende Mai-Kontrakt für die US-Sorte WTI brach um 266,4 Prozent auf minus 30,40 Dollar ein. In der Spitze lag der Preis sogar bei minus 40,32 Dollar - damit fiel der Ölpreis erstmals in seiner Geschichte in negatives Terrain. Zudem war es das bislang größte jemals verzeichnete Tagesminus.
Trump empfängt Gouverneur von New York am Dienstag im Weißen Haus
US-Präsident Donald Trump will den Gouverneur des von der Coronavirus-Pandemie besonders heftig heimgesuchten Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, am Dienstag im Weißen Haus Haus empfangen. Dies kündigte Trump während seines täglichen Briefings zur Corona-Krise an. Er lobte bei dieser Gelegenheit die Fortschritte im Bundesstaat New York im Kampf gegen die Pandemie: "Viele gute Dinge passieren in New York."
Neue Proteste gegen Coronavirus-Einschränkungen in den USA
In den USA hat es erneut Proteste gegen die Einschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie gegeben. Hunderte Menschen zogen am Montag durch Harrisburg, die Hauptstadt des Bundesstaates Pennsylvania, und forderten eine rasche Rückkehr zur Normalität. Vor dem Regionalparlament schlossen sich Politiker der Republikanischen Partei von Präsident Donald Trump den Demonstranten an.
Saudi-Arabien plant Förderkürzungen sobald wie möglich - Kreise
Der dramatische Einbruch des WTI-Ölpreises zu Wochenbeginn könnte erste Konsequenzen haben. So sollen Saudi-Arabien und andere Opec-Mitglieder erwägen, ihre Ölförderung so schnell wie möglich zu reduzieren, anstatt mit diesem Schritt bis Mai zu warten, wenn das jüngst beschlossene Förderabkommen des Kartells mit den USA und Russland in Kraft treten soll, hieß es von mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
Assad und Sarif verurteilen Gültigkeit von US-Sanktionen in Corona-Krise
Bei einem Treffen in Damaskus haben der syrische Machthaber Baschar al-Assad und der iranische Außenminister Dschawad Sarif die trotz der Corona-Krise geltenden US-Sanktionen gegen ihre Länder verurteilt. Die Pandemie stelle "das Scheitern westlicher Systeme" bloß - "und ihren Mangel an Moral", sagte Assad laut einer Erklärung seines Büros während des Treffens mit Sarif.
Gantz und Netanjahu einigen sich auf Bildung einer gemeinsamen Regierung
Nach einem wochenlangen Machtpoker haben sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und sein ehemaliger Rivale Benny Gantz auf die Bildung einer gemeinsamen Regierung geeinigt. Ein Abkommen über eine Notregierung der nationalen Einheit sei soeben unterzeichnet worden, teilten Netanjahus Likud und die Liste Blau-Weiß von Ex-Armeechef Gantz mit. Israel steckt seit mehr als einem Jahr in einer politischen Krise und hat seither keine voll funktionsfähige Regierung.
UN-Mitgliedstaaten fordern gleichberechtigten Zugang zu Corona-Impfstoff
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 21, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
Die 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben einen "gleichberechtigten" Zugang zu künftigen Impfstoffen gegen das neuartige Coronavirus verlangt. Eine entsprechende Resolution wurde am Montag von der UN-Vollversammlung in New York einstimmig verabschiedet. Darin wird gefordert, dass künftige Medikamente sowie Impfstoffe gegen das Virus in "gerechter, transparenter, gleichberechtigter und effizienter" Form allen Ländern mit entsprechendem Bedarf zur Verfügung gestellt werden sollten. Dies gelte besonders für die Entwicklungsländer.
Seoul bestätigt Berichte über angebliche OP von Kim Jong Un nicht
Die südkoreanische Regierung hat Berichte nicht bestätigt, wonach sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un möglicherweise in schlechter gesundheitlicher Verfassung befinden soll. "Wir haben nichts zu bestätigen", erklärte ein Sprecher des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In. Seine Regierung habe "keine besondere Bewegung" innerhalb Nordkoreas festgestellt.
Bank of Japan warnt vor negativer Spirale in Krise
Die Bank of Japan (BoJ) hat vor einer negativen Spirale für das Wirtschafts- und Finanzsystem gewarnt. "Sollte die erhebliche Abschwächung der Realwirtschaft länger andauern, könnten finanzielle Anpassungen durch solche Anfälligkeiten zu einer negativen Rückkopplungsschleife zwischen der Realwirtschaft und dem Finanzsektor führen", erklärte die Notenbank in einem Halbjahresbericht über das Finanzsystem.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz März Handelsbilanz Überschuss 3,157 Mrd CHF
GB/Arbeitslosengeldbezieher März +12.100; Quote 3,5%
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
April 21, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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