BERLIN (dpa-AFX) - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bekommt für ihre Äußerung über "Öffnungsdiskussionsorgien" auch Gegenwind aus der eigenen Partei. Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann sagte am Dienstag im RTL -"Frühstart": "Im Gegenteil: Ich finde, dieses Land braucht eine Debatte darüber." Die Fragen nach Lockerungen stünden im Raum und müssten deshalb auch öffentlich diskutiert werden, sagte der CDU-Politiker. Das gehöre zur Demokratie und nur so entstehe Vertrauen in die Politik.
Merkel hatte am Montag die Diskussionen über weitergehende Lockerungen der Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus scharf kritisiert. In einer Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums machte Merkel Informationen aus Teilnehmerkreisen zufolge deutlich, wie unzufrieden sie sei, dass die Botschaft vorsichtiger Lockerungen in einigen Ländern zu "Öffnungsdiskussionsorgien" geführt habe. Dies erhöhe das Risiko eines Rückfalls sehr stark. Für diese Äußerung hatte sie bereits aus der FDP starke Kritik geerntet.
Linnemann kritisierte darüber hinaus die unterschiedliche Handhabung der Lockerungen im Handel in den einzelnen Bundesländern. Trotz der 800-Quadratmeter-Beschränkung dürften mancherorts große Möbelhäuser öffnen. "Das nennt man Wettbewerbsverzerrung. Das geht nicht." Er hielte es für richtig, wenn es "klare Hygieneregeln, Abstandsregeln und Maskenpflicht in den Läden" gebe und dann jeder öffnen dürfe - "unabhängig von der Quadratmeterzahl", sagte Linnemann./haw/DP/mis
Merkel hatte am Montag die Diskussionen über weitergehende Lockerungen der Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus scharf kritisiert. In einer Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums machte Merkel Informationen aus Teilnehmerkreisen zufolge deutlich, wie unzufrieden sie sei, dass die Botschaft vorsichtiger Lockerungen in einigen Ländern zu "Öffnungsdiskussionsorgien" geführt habe. Dies erhöhe das Risiko eines Rückfalls sehr stark. Für diese Äußerung hatte sie bereits aus der FDP starke Kritik geerntet.
Linnemann kritisierte darüber hinaus die unterschiedliche Handhabung der Lockerungen im Handel in den einzelnen Bundesländern. Trotz der 800-Quadratmeter-Beschränkung dürften mancherorts große Möbelhäuser öffnen. "Das nennt man Wettbewerbsverzerrung. Das geht nicht." Er hielte es für richtig, wenn es "klare Hygieneregeln, Abstandsregeln und Maskenpflicht in den Läden" gebe und dann jeder öffnen dürfe - "unabhängig von der Quadratmeterzahl", sagte Linnemann./haw/DP/mis
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