FRANKFURT (dpa-AFX) - Unerwartet deutlich aufgehellte Konjunkturerwartungen haben dem schwachen Dax am Dienstag nicht geholfen. Der deutsche Leitindex schaffte es am späten Vormittag zwar kurz zurück über 10 500 Punkte, stand gegen Mittag aber wieder tiefer bei 10 437,11 Punkten mit einem minus von 2,24 Prozent. Weiterhin steht der Dax unter dem Eindruck der Turbulenzen am Ölmarkt.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone sank ähnlich stark. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Werte ging es mit minus 1,10 Prozent auf 22 212,94 Punkte etwas weniger steil bergab.
Nach einem massiven Einbruch im Vormonat wegen der Corona-Krise hatten sich die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts im April stark aufgehellt. Der Indikator stieg wesentlich stärker als von Analysten erwartet. "Es gilt zu berücksichtigen, dass der Anstieg der Erwartungen auf einen dramatischen Einbruch der Lageeinschätzungen fußt", merkten die Ökonomen der Helaba an.
Am Ölmarkt klaffen derzeit Angebot und Nachfrage stark auseinander. Die Corona-Pandemie legt die ohnehin schon in billigem Öl schwimmende US-Wirtschaft lahm - der Bedarf an dem Rohstoff sinkt dadurch kräftig, die Öllager drohen überzulaufen. Sollte nun die US-Ölindustrie mit ihren vielen kleineren Unternehmen noch stärker unter Druck geraten, fürchten Experten eine Pleitewelle, die womöglich auch die Finanzbranche belasten könnte.
Neben den Verwerfungen am Ölmarkt kommen aktuell noch Spekulationen über die politische Entwicklung in Nordkorea ins Spiel, da der Machthaber des Landes, Kim Jong Un, sich Berichten zufolge nach einer Operation in kritischem Zustand befindet.
Die Papiere von SAP sanken um 2,4 Prozent. Überrascht hat laut Börsianern die Nachricht, dass Jennifer Morgan als Co-Vorstandschefin den Softwarekonzern verlassen und somit Christian Klein der alleinige Chef sein werde, zumal die beiden als Duo erst vor gut einem halben Jahr angetreten seien. Ein Händler verwies zudem als Kursbelastung darauf hin, dass SAP die Erwartungen an den freien Mittelzufluss nach unten geschraubt habe.
Mit 273 Euro erreichten die Aktien von Sartorius einen weiteren Höchststand, obwohl der Konzern die Dividende auf den Prüfstand stellt. Der Pharma- und Laborausrüster verspricht den Anlegern wegen der Übernahme von Danaher -Teilen für das Gesamtjahr nun ein stärkeres Umsatzwachstum. Ein Experte hob zudem den starken Auftragseingang im Bereich Bioprozesstechnologie positiv hervor. Zuletzt gewannen Sartorius-Aktien an der MDax-Spitze mehr als sieben Prozent.
Angesichts der mit dem Ölpreis-Schock einhergehenden Sorgen um die Lage der Weltwirtschaft gerieten insgesamt vor allem konjunkturabhängige Werte unter Druck. Im Dax zeigte sich dies an den Aktien von Infineon , Continental und Volkswagen , die als schwächste Index-Werte um teils mehr als fünf Prozent einbüßten. Vorne im Dax waren mit Beiersdorf ein typisch defensiver Wert. Die Papiere des Konsumgüterherstellers legten um gut ein Prozent zu und waren der einzige Gewinner im Dax./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
DE0005200000, DE0005439004, US2358511028, DE0006231004, DE0007164600, DE0007165631, DE0007664039, DE0008469008, DE0008467416, EU0009658145
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone sank ähnlich stark. Für den MDax der mittelgroßen deutschen Werte ging es mit minus 1,10 Prozent auf 22 212,94 Punkte etwas weniger steil bergab.
Nach einem massiven Einbruch im Vormonat wegen der Corona-Krise hatten sich die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts im April stark aufgehellt. Der Indikator stieg wesentlich stärker als von Analysten erwartet. "Es gilt zu berücksichtigen, dass der Anstieg der Erwartungen auf einen dramatischen Einbruch der Lageeinschätzungen fußt", merkten die Ökonomen der Helaba an.
Am Ölmarkt klaffen derzeit Angebot und Nachfrage stark auseinander. Die Corona-Pandemie legt die ohnehin schon in billigem Öl schwimmende US-Wirtschaft lahm - der Bedarf an dem Rohstoff sinkt dadurch kräftig, die Öllager drohen überzulaufen. Sollte nun die US-Ölindustrie mit ihren vielen kleineren Unternehmen noch stärker unter Druck geraten, fürchten Experten eine Pleitewelle, die womöglich auch die Finanzbranche belasten könnte.
Neben den Verwerfungen am Ölmarkt kommen aktuell noch Spekulationen über die politische Entwicklung in Nordkorea ins Spiel, da der Machthaber des Landes, Kim Jong Un, sich Berichten zufolge nach einer Operation in kritischem Zustand befindet.
Die Papiere von SAP sanken um 2,4 Prozent. Überrascht hat laut Börsianern die Nachricht, dass Jennifer Morgan als Co-Vorstandschefin den Softwarekonzern verlassen und somit Christian Klein der alleinige Chef sein werde, zumal die beiden als Duo erst vor gut einem halben Jahr angetreten seien. Ein Händler verwies zudem als Kursbelastung darauf hin, dass SAP die Erwartungen an den freien Mittelzufluss nach unten geschraubt habe.
Mit 273 Euro erreichten die Aktien von Sartorius einen weiteren Höchststand, obwohl der Konzern die Dividende auf den Prüfstand stellt. Der Pharma- und Laborausrüster verspricht den Anlegern wegen der Übernahme von Danaher -Teilen für das Gesamtjahr nun ein stärkeres Umsatzwachstum. Ein Experte hob zudem den starken Auftragseingang im Bereich Bioprozesstechnologie positiv hervor. Zuletzt gewannen Sartorius-Aktien an der MDax-Spitze mehr als sieben Prozent.
Angesichts der mit dem Ölpreis-Schock einhergehenden Sorgen um die Lage der Weltwirtschaft gerieten insgesamt vor allem konjunkturabhängige Werte unter Druck. Im Dax zeigte sich dies an den Aktien von Infineon , Continental und Volkswagen , die als schwächste Index-Werte um teils mehr als fünf Prozent einbüßten. Vorne im Dax waren mit Beiersdorf ein typisch defensiver Wert. Die Papiere des Konsumgüterherstellers legten um gut ein Prozent zu und waren der einzige Gewinner im Dax./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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