(neu: Aktienkurs aktualisiert im 1. Absatz, Aussage des Vorstandschefs im 4. Absatz und weiterer Analystenkommentar im 5. Absatz)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Veränderung im Management mit dem Weggang der Co-Chefin haben die Aktien von SAP am Dienstag schwer belastet. Die Papiere des im Dax schwer gewichteten Software-Konzerns büßten 6,56 Prozent auf 106,28 Euro ein und gaben damit deutlich stärker nach als der Dax, der 4 Prozent verlor.
Irritiert zeigten sich Börsianer von der Ankündigung, dass Jennifer Morgan als Co-Vorstandschefin den Konzern Ende April verlassen und somit Christian Klein der alleinige Chef sein wird, zumal die beiden als Duo erst vor gut einem halben Jahr angetreten sind. Analyst James Goodman von der Barclays Bank bezeichnete diese Personalie als eine große Überraschung. Morgan habe einen sehr guten Job gemacht. Der Weggang der Co-Chefin dürfte zu einigen internen Verwerfungen führen und die Investoren womöglich beunruhigen, sagte Analyst Michael Briest von der Bank UBS.
Bei den von SAP vorgelegten Zahlen für das erste Quartal handelte es sich um endgültige Kennziffern. Auch den Ausblick bestätigten die Walldorfer, reduzierten aber die Erwartungen an den freien Mittelzufluss (Cashflow). Das habe ebenfalls kursbelastend gewirkt, hieß es im Handel. Die Entwicklung der Kassenlage gibt Anlegern einen Hinweis darauf, wie finanzkräftig ein Konzern ist und wie viel Dividende er perspektivisch zahlen kann. Beim Vorschlag, für das vergangene Jahr 1,58 Euro je Anteil auszuschütten, soll es bleiben.
In der Telefonkonferenz am Nachmittag sagte SAP-Chef Klein, er glaube nicht, dass das Unternehmen infolge der Corona-Krise viel Geschäft verloren habe.
Lobende Worte fand Analyst Mohammed Moawalla von Goldman Sachs für die Cloud-Geschäfte von SAP. Eine erstmals veröffentlichte Kennziffer weise den Auftragsbestand für dieses Segment mit 6,65 Milliarden Euro aus. Dieser Wert lege den Schluss nahe, dass SAP am Jahresende das obere Ende der in Aussicht gestellten Zielspanne erreichen könnte.
Nachdem SAP-Aktien im Februar mit fast 130 Euro ein Rekordhoch erreicht hatten, war es im Zuge des weltweiten Börsencrash bis Mitte März auf fast 82 Euro abwärts gegangen. Das war der tiefste Stand seit dem ersten Quartal 2018. Danach hatte sich der Kurs aber zügig wieder erholt bis auf fast 115 Euro in der Woche nach Ostern./bek/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Veränderung im Management mit dem Weggang der Co-Chefin haben die Aktien von SAP am Dienstag schwer belastet. Die Papiere des im Dax schwer gewichteten Software-Konzerns büßten 6,56 Prozent auf 106,28 Euro ein und gaben damit deutlich stärker nach als der Dax, der 4 Prozent verlor.
Irritiert zeigten sich Börsianer von der Ankündigung, dass Jennifer Morgan als Co-Vorstandschefin den Konzern Ende April verlassen und somit Christian Klein der alleinige Chef sein wird, zumal die beiden als Duo erst vor gut einem halben Jahr angetreten sind. Analyst James Goodman von der Barclays Bank bezeichnete diese Personalie als eine große Überraschung. Morgan habe einen sehr guten Job gemacht. Der Weggang der Co-Chefin dürfte zu einigen internen Verwerfungen führen und die Investoren womöglich beunruhigen, sagte Analyst Michael Briest von der Bank UBS.
Bei den von SAP vorgelegten Zahlen für das erste Quartal handelte es sich um endgültige Kennziffern. Auch den Ausblick bestätigten die Walldorfer, reduzierten aber die Erwartungen an den freien Mittelzufluss (Cashflow). Das habe ebenfalls kursbelastend gewirkt, hieß es im Handel. Die Entwicklung der Kassenlage gibt Anlegern einen Hinweis darauf, wie finanzkräftig ein Konzern ist und wie viel Dividende er perspektivisch zahlen kann. Beim Vorschlag, für das vergangene Jahr 1,58 Euro je Anteil auszuschütten, soll es bleiben.
In der Telefonkonferenz am Nachmittag sagte SAP-Chef Klein, er glaube nicht, dass das Unternehmen infolge der Corona-Krise viel Geschäft verloren habe.
Lobende Worte fand Analyst Mohammed Moawalla von Goldman Sachs für die Cloud-Geschäfte von SAP. Eine erstmals veröffentlichte Kennziffer weise den Auftragsbestand für dieses Segment mit 6,65 Milliarden Euro aus. Dieser Wert lege den Schluss nahe, dass SAP am Jahresende das obere Ende der in Aussicht gestellten Zielspanne erreichen könnte.
Nachdem SAP-Aktien im Februar mit fast 130 Euro ein Rekordhoch erreicht hatten, war es im Zuge des weltweiten Börsencrash bis Mitte März auf fast 82 Euro abwärts gegangen. Das war der tiefste Stand seit dem ersten Quartal 2018. Danach hatte sich der Kurs aber zügig wieder erholt bis auf fast 115 Euro in der Woche nach Ostern./bek/he
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