FRANKFURT (Dow Jones)--Die Staatsschulden in der Eurozone sind im Jahr 2019 im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung zurückgegangen. Der öffentliche Schuldenberg sank gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 84,1 von 85,8 Prozent im Vorjahr, wie die Statistikbehörde Eurostat meldete. In absoluten Zahlen kletterte der Schuldenberg allerdings auf 11,9 von 11,6 Billionen Euro. In der EU-27 sank die Staatsschuldenquote auf 77,8 von 79,6 Prozent entsprechend 13,9 nach 13,5 Billionen Euro.
Der Rückgang der Staatsschuldenquoten beruhte auf einem soliden Wirtschaftswachstum im Jahr 2019. Angesichts der gigantischen Finanzpakete, die im Zuge der Pandemie aufgelegt wurden, und dem Stillstand der Volkswirtschaften in diesem Jahr ist jedoch absehbar, dass die Schuldenquoten in nächster Zeit stark zulegen werden.
Die höchsten Verschuldungsquoten wurden 2019 in Griechenland (176,6 Prozent), Italien (134,8 Prozent), Portugal (117,7 Prozent), Belgien (98,6 Prozent), Frankreich (98,1 Prozent), Spanien und Zypern (je 95,5 Prozent) registriert.
Die niedrigsten Quoten gab es in Estland (8,4 Prozent), Bulgarien (20,4 Prozent), Luxemburg (22,1 Prozent), Tschechien (30,8 Prozent) und Dänemark (33,2 Prozent). Elf Mitgliedstaaten wiesen eine Verschuldungsquote von mehr als 60 Prozent des BIP auf. Für Deutschland wurde eine Quote von 59,8 Prozent ausgewiesen.
Die staatlichen Haushaltsdefizite in der Eurozone sind 2019 gestiegen. Das saisonbereinigte öffentliche Defizit im Verhältnis zum BIP kletterte auf 0,6 Prozent von 0,5 Prozent im Vorjahr, wie Eurostat berichtete. In der EU-27 stieg das Defizit auf 0,6 Prozent von 0,4 Prozent zuvor.
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April 22, 2020 05:00 ET (09:00 GMT)
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