Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Einwanderung in die USA wird wegen der Corona-Krise für mindestens zwei Monate großteils ausgesetzt. Präsident Donald Trump unterzeichnete am Mittwoch nach eigenen Angaben das entsprechende Dekret. Er bekräftigte, dass mit der Maßnahme die "amerikanischen Arbeiter" vor ausländischer Konkurrenz um Arbeitsplätze geschützt werden sollten. Der Einwanderungsstopp solle sicherstellen, dass arbeitslose US-Bürger "die ersten in der Schlange für Jobs sind", wenn sich die US-Wirtschaft wieder belebe, sagte Trump. Diese Begründung für die Maßnahme hatte der Präsident auch schon in den vergangenen Tagen genannt.
Die Coronavirus-Pandemie hat massive Auswirkungen auf die US-Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Bereits rund 22 Millionen Menschen in den USA haben im Zuge der Krise ihre Jobs verloren. Die USA sind mit rund 840.000 bestätigen Ansteckungsfällen und mehr als 46.000 Todesopfern das am heftigsten von der Pandemie heimgesuchte Land der Welt.
Vorläufig ausgesetzt wird nun die Ausstellung von permanenten Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen, die als Green Cards bezeichnet werden. Nicht alle Green-Card-Antragsteller sind jedoch von dem Bann betroffen. In mehreren Berufen - darunter im Gesundheitswesen - dürfen diese Einwanderungsgenehmigungen grundsätzlich weiterhin ausgestellt werden. Auch sind Antragsteller, die nur temporär in den USA wohnen und arbeiten wollen, von dem Verbot ausgenommen. Die in der US-Landwirtschaft dringlich benötigten Erntehelfer dürfen also grundsätzlich weiterhin ins Land kommen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
22:02 Intel Corp, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 4.300.000 zuvor: 5.245.000 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 32,0 zuvor: 39,8 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit April (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 35,0 zuvor: 48,5 16:00 Neubauverkäufe März PROGNOSE: -15,4% gg Vm zuvor: -4,4% gg Vm
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 2.800,25 +0,04% Nasdaq-100-Indikation 8.641,00 +0,01% Nikkei-225 19.352,79 +1,12% Hang-Seng-Index 24.024,68 +0,55% Kospi 1.914,64 +0,98% Shanghai-Composite 2.848,67 +0,17% S&P/ASX 200 5.200,10 -0,40%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Im Fokus stehen weiter die Entwicklung am Ölmarkt und die Corona-Pandemie. Nach turbulenten Tagen mit einem historischen Absturz haben sich die Ölpreise auf niedrigem Niveau stabilisiert. Angesichts der rezessiven Auswirkungen der Pandemie auf die globale Weltwirtschaft bleiben die Anleger vorsichtig und das Handelsumfeld volatil. Die Blicke richten sich nun auf die Berichtssaison und die Schäden, die die Pandemie in den Bilanzen hinterlassen hat. Positiv wirken in Seoul ein weiteres von der Regierung am Vortag angekündigtes Corona-Hilfsprogramm und günstig ausgefallene Konjunkturdaten. Die südkoreanische Wirtschaft ist im ersten Quartal weniger stark geschrumpft als erwartet. SK Hynix geben nach Zahlenvorlage um 1,0 Prozent nach. Der Nettogewinn fiel im ersten Quartal um 41 Prozent aufgrund der Pandemie-Auswirkungen und einer saisonal schwachen Nachfrage. Die Ölpreise steigen derweil um weitere rund 10 Prozent nach der Erholung am Vortag. Aktien von Ölunternehmen in der Region, die wegen des Ölpreisabsturzes in den vergangenen Tagen erheblich unter Abgabedruck standen, erholen sich. Santos springen in Sydney um 7,0 Prozent nach oben. Oil Search und Woodside steigen um 3,3 bzw. 0,9 Prozent. Für die Aktien der Rohstoffriesen Rio Tinto und BHP geht es um 1,5 und 2,3 Prozent aufwärts. In Tokio rücken Inpex 5,0 Prozent nach vorne und in Hongkong legen CNOOC 2,5 Prozent zu. SK Innovation verbessern sich in Seoul um 3,3.
US-NACHBÖRSE
Der Aktienkurs von Alcoa stieg um 3,8 Prozent auf 7,84 US-Dollar. Das Unternehmen hatte mit den Ergebnissen für das erste Quartal leicht über den Erwartungen des Marktes gelegen. Zudem kündigte der Aluminiumkonzern Maßnahmen zur Abfederung der negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie an. Las Vegas Sands legten 7,2 Prozent zu auf 43,99 Dollar. Der Kasinobetreiber hatte wegen der Corona-Pandemie für das erste Quartal einen Rückgang der Umsätze auf 1,78 (3,65) Milliarden Dollar vermeldet. Zudem wurde ein Verlust von 51 Millionen Dollar bzw. null Dollar je Aktie verbucht gegenüber einem Nettogewinn von 744 Millionen Dollar bzw. 0,75 Dollar je Titel im Vorjahr. Das Unternehmen teilte zudem mit, per Ende März über 2,6 Milliarden Dollar an Barmittel zu verfügen. Netgear gaben 10,3 Prozent nach auf 23,35 Dollar. Das Technologie-Unternehmen hatte einen höheren GAAP-Verlust als erwartet für das erste Geschäftsquartal ausgewiesen. Für die Seagate-Aktie ging es um 5,4 Prozent nach unten auf 48,00 Dollar. Der Hersteller von Datenspeichern hatte zwar die Markterwartungen für das dritte Geschäftsquartal übertroffen, der Ausblick lag jedoch gerade so im Rahmen der Erwartungen. Xilinx gaben ebenfalls 5,4 Prozent nach auf 85,70 Dollar. Der Chip-Hersteller hatte zwar die Markterwartungen für das vierte Geschäftsquartal übertroffen, der Ausblick auf das laufende Quartal aber nicht. Die Avis-Aktie verbesserte sich um 6,7 Prozent auf 12,80 Dollar. Der Autovermieter hatte mitgeteilt, dass für das erste Quartal mit einem Umsatz nur moderat unter dem Marktkonsens zu rechnen ist dank eines guten Geschäfts in den ersten beiden Monaten des Jahres.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 23.475,82 1,99 456,94 -17,74 S&P-500 2.799,31 2,29 62,75 -13,35 Nasdaq-Comp. 8.495,38 2,81 232,15 -5,32 Nasdaq-100 8.664,64 3,11 261,63 -0,78 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,02 Mrd 1,03 Mrd Gewinner 2.084 588 Verlierer 881 2.365 Unverändert 46 61
Sehr fest - Nach dem jüngsten zweitägigen Ausverkauf kam es zu einer kräftigen Erholung. Neben einer Stabilisierung der Ölpreise, die mit ihrem historischen Absturz zuletzt ein großer Belastungsfaktor waren, sorgte auch ein neues Coronavirus-Hilfspaket in den USA für positive Stimmung. AT&T fielen um 1,3 Prozent. Der US-Konzern zog seine Finanzprognose für das Gesamtjahr zurück. Im ersten Quartal verfehlte AT&T zudem die Erwartungen der Analysten. Nach Quartalszahlen kletterte der Aktienkurs von Texas Instruments um 4,8 Prozent. Netflix gaben um 2,9 Prozent nach. Der Streamingdienst hatte zwar im ersten Quartal eine Rekordzahl an neuen Kunden gewonnen und deutlich mehr verdient, jedoch beim Gewinn die Markterwartungen verfehlt. Snap sprangen um 36,7 Prozent nach oben. Das Soziale-Medien-Unternehmen hatte einen Anstieg bei der Zahl der Nutzer und beim Umsatz vermeldet. Im Gefolge stiegen Twitter um 10,4 Prozent und Facebook um 6,7 Prozent.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,22 1,6 0,20 -98,5 5 Jahre 0,36 4,0 0,32 -156,0 7 Jahre 0,51 3,7 0,47 -174,1 10 Jahre 0,61 4,4 0,57 -183,3 30 Jahre 1,22 5,5 1,16 -185,1
Die Rentenmarktnotierungen gaben deutlicher nach. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 4,4 Basispunkte auf 0,61 Prozent. Für Entspannung sorgte das neerliche Hilfspaket der US-Regierung, wie es hieß. Die Anleihen verloren dadurch als sicherer Hafen an Zulauf.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mi, 10:02 % YTD EUR/USD 1,0825 +0,0% 1,0823 1,0856 -3,5% EUR/JPY 116,65 +0,0% 116,61 116,82 -4,3% EUR/GBP 0,8758 -0,2% 0,8774 0,8801 +3,5% GBP/USD 1,2360 +0,2% 1,2330 1,2334 -6,7% USD/JPY 107,77 +0,0% 107,74 107,62 -0,9% USD/KRW 1230,46 -0,3% 1233,58 1233,11 +6,5% USD/CNY 7,0832 -0,0% 7,0842 7,0807 +1,7% USD/CNH 7,0935 -0,1% 7,0995 7,0936 +1,8% USD/HKD 7,7508 +0,0% 7,7503 7,7501 -0,5% AUD/USD 0,6333 +0,2% 0,6321 0,6336 -9,6% NZD/USD 0,5969 +0,3% 0,5954 0,5989 -11,3% Bitcoin BTC/USD 7.118,26 +0,3% 7.095,01 6.946,26 -1,3%
Die steigende Risikobereitschaft sorgte zwischenzeitlich für leichte Abgaben beim Dollar, die der Greenback im Verlauf aber wieder aufholte. Im späten US-Handel notierte der Euro bei 1,0817 Dollar und damit in der Nähe seines Tagestiefs. Teilnehmer verwiesen zur Begründung für den nachgebenden Euro auf Unsicherheiten im Vorfeld des Videogipfels der EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag. Die Lira fiel leicht zurück nach - gleichwohl auf ein 20-Monatstief - nach einer Leitzinssenkung der türkischen Notenbank um 100 Basispunkte. Die Commerzbank hatte die Markterwartung hinsichtlich des Ausmaßes der Zinssenkungen zuvor mit nur 50 Basispunkten beziffert, aber auch von erheblichen Unwägbarkeiten gesprochen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 15,77 13,78 +14,4% 1,99 -73,5% Brent/ICE 23,00 20,37 +12,9% 2,63 -64,1%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 23, 2020 01:46 ET (05:46 GMT)
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