Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
GfK-Konsumklima sackt auf historischen Tiefpunkt ab
Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus haben die Verbraucherstimmung in Deutschland auf einen historischen Tiefststand fallen lassen. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Mai einen dramatischen Einbruch ihres Indikators zum Konsumklima auf minus 23,4 von revidierten 2,3 Punkten im Vormonat. Zunächst hatten sie für April noch einen Wert von 2,7 Zählern berichtet. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten auf dieser Basis für Mai einen Rückgang auf lediglich minus 1,8 Zähler erwartet.
Deutsche Arbeitskosten knapp ein Drittel über EU-Durchschnitt
Die Arbeitskosten in Deutschland liegen um knapp ein Drittel über dem EU-Durchschnitt. Arbeitgeber aus der Industrie und dem Bereich wirtschaftliche Dienstleistungen bezahlten 2019 durchschnittlich 35,90 Euro für eine Arbeitsstunde, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Gemessen am EU-Durchschnitt von 27,40 Euro waren dies 31 Prozent mehr.
Frankreichs Industrie erleidet historischen Stimmungseinbruch
Die Stimmung in der französischen Industrie ist im April aufgrund der Coronavirus-Krise abgestürzt. Die Zahlen der monatlichen Umfrage der nationalen Statistikbehörde Insee zeigten, dass die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe im April auf 82 gesunken ist, verglichen mit 98 im März, was deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von 100 liegt. Damit verzeichnete der Indikator den stärksten Rückgang seit 1975, als der Indikator geschaffen wurde.
EZB senkt Qualitätsanforderungen an Repo-Sicherheiten weiter
Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt vorübergehend die Qualitätsanforderungen an marktgängige Wertpapiere, die Banken als Sicherheit in Repo-Geschäften einreichen können. Die EZB will weiterhin Papiere und Emittenten akzeptieren, die am 7. April die Anforderungen an Repo-Sicherheiten erfüllten, aber später von Ratingagenturen unter das bisher als Schwelle geltende Niveau von BBB- herabgestuft wurden. Neuer Schwellenwert ist BB. Dieser Bestandsschutz ist bis September 2021 befristet. Am 7. April hatte die EZB eine umfassende Lockerung ihrer Sicherheitenregeln verkündet.
Koalition ringt sich in harten Gesprächen zu Erhöhung von Kurzarbeitergeld durch
Mit einem neuen Hilfspaket will die große Koalition Bürger und Unternehmen unterstützen, die besonders schwer von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie betroffen sind. Profitieren sollen besonders die Bezieher von Kurzarbeiter- und Arbeitslosengeld: Ein großer Teil von ihnen kann mit Verbesserungen rechnen, wie aus den von der Koalition nach harten Verhandlungen in der Nacht zum Donnerstag veröffentlichen Beschlüssen hervorgeht.
Umfrage: Akzeptanz für Corona-Politik lässt langsam nach
Die Akzeptanz in der Bevölkerung in Deutschland für die Corona-Restriktionen ist laut einer Umfrage weiterhin hoch, lässt aber zunehmend nach. In der jüngsten Erhebung von Infratest imap befürworteten 74 Prozent die Kontaktbeschränkungen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten. Den Höchststand an Zustimmung für die Maßnahmen hatte das Institut in der letzten Märzwoche mit 87 Prozent verzeichnet. Seitdem geht der Wert zurück.
Entwicklungsminister will weitere 3 Milliarden Euro für Anti-Corona-Kampf
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert weitere 3 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt für die Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie in armen Ländern. Das bisher geplante Sofortprogramm aus dem Entwicklungsetat im Volumen von etwas mehr als 1 Milliarde Euro werde nicht reichen, "um der weltweiten Krise zu begegnen", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Arbeitgeber kritisieren Rentenerhöhungen
Die Arbeitgeber haben angesichts der Corona-Krise die zum Juli geplanten deutlichen Rentenerhöhungen kritisiert. Die Steigerung der Altersbezüge solle stattdessen besser über einen längeren Zeitraum verteilt werden, forderte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, in der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Frankreich meldet 544 neue Corona-Todesopfer
Frankreich hat am Mittwochabend 544 neue Corona-Todesopfer binnen 24 Stunden gemeldet. Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorbenen Patienten liege nun bei 21.340, teilten die französischen Gesundheitsbehörden in Paris mit.
Zahl der Corona-Toten in Italien auf über 25.000 gestiegen
Die Zahl der Corona-Toten in Italien ist auf über 25.000 gestiegen. Binnen 24 Stunden seien 437 weitere Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben, teilte die Zivilschutzbehörde in Rom mit. Damit liege die Gesamtzahl der Corona-Toten nun bei 25.085. Italien ist das am schwersten von der Pandemie betroffene Land Europas. Weltweit gibt es nur in den USA mehr Todesfälle.
WHO: Corona-Pandemie in den meisten Ländern noch im Anfangsstadium
Die Coronavirus-Pandemie ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsbehörde WHO in den meisten Ländern noch im Anfangsstadium. "Wir haben noch einen langen Weg vor uns", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einer Online-Pressekonferenz. "Dieses Virus wird uns eine lange Zeit beschäftigen."
Trump unterzeichnet Dekret zu vorläufigem Einwanderungs-Stopp
Die Einwanderung in die USA wird wegen der Corona-Krise für mindestens zwei Monate großteils ausgesetzt. Präsident Donald Trump unterzeichnete nach eigenen Angaben das entsprechende Dekret. Er bekräftigte, dass mit der Maßnahme die "amerikanischen Arbeiter" vor ausländischer Konkurrenz um Arbeitsplätze geschützt werden sollten.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) März +3,1 Mrd GBP (Vj: -0,8 Mrd GBP)
GB/Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) März PROGNOSE: +1,25 Mrd GBP
GB/Nettomittelbedarf öffentl. Hand (PSNCR) März +6,1 Mrd GBP (Vj: +8,0 Mrd GBP)
Norwegen Feb Arbeitslosenquote bereinigt 3,5%
Norwegen Feb Arbeitslosenquote bereinigt PROGNOSE: 4,0%
Singapur Verbraucherpreise März unverändert gg Vj (PROG: -0,2%)
Singapur Verbraucherpreise Kernrate März -0,2% (Feb: -0,1%) gg Vj
Südkorea BIP 1Q -1,4% gg Vorquartal, +1,3% gg Vorjahr
Südkorea BIP 1Q PROGNOSE -1,5% gg Vorquartal, +0,4% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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April 23, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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