Nach einem schnellen und dramatischen Einbruch zeigten sich die Aktienmärkte seit Mitte März erholt. Tatsächlich sind die Anleger auf grottenschlechte Konjunkturdaten eingestellt, so dass der negative Überraschungseffekt weicht. Auch deuten vereinzelte Frühindikatoren bereits Erholungen an. Doch können Schocknachrichten wie negative Ölpreise neue Konjunkturängste schüren. Nicht zuletzt sind die weltweiten Lockerungsmaßnahmen noch sehr fragil.
Keine V-förmige Wirtschaftserholung…
Angesichts der rekordtiefen Stimmung in der Industrie und dem Dienstleistungssektor der Eurozone wird es zu keiner V-förmigen Wirtschaftserholung kommen, die die bisherigen Einbußen in der zweiten Jahreshälfte wieder ausgleicht.
Die ifo Exporterwartungen der deutschen Industrie dokumentieren, dass Deutschland als Exportnation besonders schwer vom coronal ausgebremsten Welthandel betroffen ist. Die Welthandelsorganisation (WTO) erwartet in diesem Jahr einen Absturz des Welthandelsvolumens um bis zu 32 Prozent, was die Einbußen der Finanzkrise weit in den Schatten stellt.
Die stark eingetrübte Industriestimmung wird in Deutschland vom historischen Einbruch des GfK Konsumklimaindex von 2,3 auf einen absoluten Tiefstand von minus 23,4 flankiert. Die deutsche Binnenkonjunktur als bislang stabiles Wirtschaftsstandbein knickt buchstäblich ein.
…eher ein "Nike Swoosh"
Gegen die dramatischen Konjunktureinbrüche machen die USA beispiellos mobil. Das kürzlich beschlossene vierte Konjunkturpaket über knapp 500 Mrd. US-Dollar insbesondere für mittelständische Unternehmen wird nur ein weiterer Schritt auf einer Marathonstrecke sein. Dafür spricht auch der US-Wahlkampf, bei dem sich weder Republikaner noch Demokraten zu wenig wirtschaftsfreundlich zeigen wollen. Wenn arbeitslosen Bürgern das Geld fehlt, kann sich eine konsumabhängige Volkswirtschaft nicht erholen.
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