FRANKFURT (dpa-AFX) - Die IG Metall sieht in der Corona-Krise jeden vierten Betrieb in ihrem Organisationsbereich in massiven Liquiditätsproblemen. Zehn Prozent mit zusammen rund 130 000 Beschäftigten hätten bereits aktuell erhebliche Engpässe, sagte der Erste Vorsitzende Jörg Hofmann am Freitag in Frankfurt. Weitere 15 Prozent der Betriebe bekämen in den kommenden vier bis sechs Wochen massive Zahlungsprobleme.
Die Gewerkschaft fürchtet, dass strategische Zulieferer insbesondere der Autoindustrie unter Wert an Spekulanten verkauft werden könnten. Bei Eigenkapitalschwäche müssten der geplante Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik sowie weitere Geldgeber eingreifen. Die IG Metall sei im Gespräch mit Banken und Investoren, derartige Betriebe über Fonds als "bester Eigentümer" zu übernehmen. Auch bei den Auto-Herstellern gebe es große Aufmerksamkeit zu diesem Thema, um die Lieferketten stabil zu halten. "Wir haben ein extremes Interesse, Insolvenzen zu verhindern", sagte der Chef der größten deutschen Gewerkschaft.
Insgesamt befänden sich inzwischen 70 Prozent der Betriebe im Krisenmodus, sagte Hofmann auf der Grundlage von Betriebsratsinformationen aus rund 5000 Unternehmen. Diese hätten für große Teile ihrer rund zwei Millionen Beschäftigten Kurzarbeit angemeldet. Schnelle Entlastungen seien in der mehr aufs Inland fokussierten Möbel- und Textilindustrie zu erwarten, während bei den exportorientierten Branchen wie dem Automobilbau alles von der europäischen und globalen Entwicklung abhänge.
Hofmann sprach sich für ein schnelles Konjunkturprogramm auf europäischer Ebene aus, das insbesondere in die Infrastruktur zur Mobilitätswende fließen solle. Über Kaufanreize beispielsweise für Autos müsse man nachdenken, wenn die Nachfrage nicht schnell anspringe./ceb/DP/jha
Die Gewerkschaft fürchtet, dass strategische Zulieferer insbesondere der Autoindustrie unter Wert an Spekulanten verkauft werden könnten. Bei Eigenkapitalschwäche müssten der geplante Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik sowie weitere Geldgeber eingreifen. Die IG Metall sei im Gespräch mit Banken und Investoren, derartige Betriebe über Fonds als "bester Eigentümer" zu übernehmen. Auch bei den Auto-Herstellern gebe es große Aufmerksamkeit zu diesem Thema, um die Lieferketten stabil zu halten. "Wir haben ein extremes Interesse, Insolvenzen zu verhindern", sagte der Chef der größten deutschen Gewerkschaft.
Insgesamt befänden sich inzwischen 70 Prozent der Betriebe im Krisenmodus, sagte Hofmann auf der Grundlage von Betriebsratsinformationen aus rund 5000 Unternehmen. Diese hätten für große Teile ihrer rund zwei Millionen Beschäftigten Kurzarbeit angemeldet. Schnelle Entlastungen seien in der mehr aufs Inland fokussierten Möbel- und Textilindustrie zu erwarten, während bei den exportorientierten Branchen wie dem Automobilbau alles von der europäischen und globalen Entwicklung abhänge.
Hofmann sprach sich für ein schnelles Konjunkturprogramm auf europäischer Ebene aus, das insbesondere in die Infrastruktur zur Mobilitätswende fließen solle. Über Kaufanreize beispielsweise für Autos müsse man nachdenken, wenn die Nachfrage nicht schnell anspringe./ceb/DP/jha
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