
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Merkel setzt auf gemeinsames Vorgehen in Europa
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Gespräch mit Vertretern von Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften die Bedeutung europäischer Kooperation in der aktuellen Corona-Pandemie hervorgehoben. "Um Störungen insbesondere in europäischen Lieferketten zu minimieren, sprach sich die Bundeskanzlerin für ein gemeinsames Vorgehen in Europa aus", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert nach der Videokonferenz zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die deutsche Wirtschaft.
Merkel ruft zu Spenden für Forschung an Corona-Impfstoff auf
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich an einem Spendenaufruf für die Corona-Forschung beteiligt. Für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus, aber auch für Therapeutika und Diagnosemethoden sei noch eine "beachtliche finanzielle Lücke" von 8 Milliarden Euro zu schließen, sagte sie in einem Livestream der Weltgesundheitsorganisation (WHO). "Ich rufe alle auf, dieses große globale Ziel zu unterstützen".
Drei Viertel der Industrieunternehmen im Krisenmodus - Umfrage
Die wirtschaftliche Situation in den Industriebetrieben gibt in der aktuellen Corona-Pandemie Anlass zur Sorge. Laut IG Metall zeigt eine neue Umfrage unter den bei ihr organisierten Betrieben, dass drei Viertel der Unternehmen sich im Krisenmodus befinden oder im kompletten Shutdown seien.
BGA warnt vor "katastrophalen" Zuspitzung wegen Brexit
Die deutsche Exportwirtschaft hat am Freitag vor einer "katastrophalen" Zuspitzung der wirtschaftlichen Situation gewarnt, sollten die Verhandlungen über ein Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien in diesem Jahr scheitern.
Union erwägt statt Reisegutscheinen einen Reise-Rettungsfonds
Die Union rückt angesichts des Widerstands der EU-Kommission von einer Gutscheinlösung für stornierte Reisen in der Corona-Krise ab. "Wenn das europäische Recht keine Spielräume für eine verpflichtende Gutscheinlösung lässt, brauchen wir andere Regelungen", sagte der rechtspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Jan-Marco Luczak (CDU), dem Handelsblatt. "Ich kann mir insofern einen staatlich abgesicherten Reisesicherungsfonds vorstellen, aus dem die Rückzahlungen zunächst finanziert werden."
Geberkonferenz für Corona-Forschung soll 7,5 Milliarden Euro einbringen
Bei der für Anfang Mai einberufenen Online-Geberkonferenz für die Erforschung des neuartigen Coronavirus sollen mindestens 7,5 Milliarden Euro gesammelt werden. Das Geld solle in die Prävention, Diagnose und Behandlung der durch das Virus ausgelösten Krankheit Covid-19 fließen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag bei einer Videokonferenz der Weltgesundheitsorganisation WHO. Für die Entwicklung und Produktion eines Impfstoffs seien allerdings noch mehr Mittel nötig.
Wirtschaftsminister wollen weitere Corona-Hilfen prüfen
Bund und Länder wollen bei den Hilfen für besonders von der Corona-Krise betroffene Branchen möglicherweise nachsteuern. Die Wirtschaftsministerkonferenz hat dazu einen intensiveren Austausch vereinbart, wie deren Leiterin, die Bremer Senatorin Kristina Vogt, nach der Videositzung erklärte.
DGB ruft zu "digitalem 1. Mai" auf
Zum ersten Mal seit der Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Jahr 1949 wird es in diesem Jahr einen "digitalen 1. Mai" geben. Es werde erstmals "keine Demos und Kundgebungen auf Straßen und Plätzen zum Tag der Arbeit geben", kündigte der DGB an. "Denn in Zeiten von Corona heißt Solidarität: mit Anstand Abstand halten." Geplant ist laut den Angaben eine Live-Sendung im Internet, mit Beiträgen von Konstantin Wecker, Ute Lemper, Jocelyn B. Smith und Heinz Rudolf Kunze sowie Interviews mit dem DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann.
Hessische Viertklässler müssen Montag noch nicht zur Schule
Viertklässler in Hessen müssen ab Montag noch nicht zur Schule. Das damit verbundene Infektionsrisiko mit dem neuartigen Coronavirus verletzt die Kinder in ihrem Grundrecht auf Gleichbehandlung, wie der hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel in einem am Freitag zugestellten Beschluss entschied.
Röttgen fordert mehr deutsche Beteiligung an Europa
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses und Kandidat für den CDU-Vorsitz, Norbert Röttgen, hat sich für eine stärkere Beteiligung Deutschlands an der EU ausgesprochen. Man müsse sich "darauf einstellen, dass Deutschland durch seine wirtschaftliche Stärke und politische Stabilität mehr als bisher die wichtigste Stütze in Europa wird", sagte Röttgen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es ist in unserem Interesse, aber auch in dem von Europa, diese Rolle auszufüllen."
Belgiens Geschäftsklima stürzt im April auf Rekordtief
Das belgische Geschäftsklima ist im April wegen der Coronavirus-Pandemie auf ein Rekordtief eingebrochen. Wie die Belgische Nationalbank (BNB) mitteilte, fiel der Index um 25,2 Punkte auf minus 36,1. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf minus 18,5 prognostiziert, nachdem der Index im Vormonat bei minus 10,9 notiert hatte.
Medien: Italien lockert Anti-Corona-Maßnahmen in kommenden vier Wochen
Italien will Medienberichten zufolge seine Anti-Corona-Maßnahmen in den kommenden vier Wochen schrittweise lockern. So sollen Unternehmen, die land- und forstwirtschaftliche Geräte herstellen, bereits am 27. April wieder den Betrieb aufnehmen dürfen, wie unter anderem die Tageszeitung Corriere della Sera berichtete.
Barnier: London lehnt Verlängerung von Brexit-Übergangsphase weiter ab
Trotz der Corona-Pandemie will Großbritannien die Verhandlungen mit der EU über die künftigen Beziehungen nicht über das Jahresende hinaus verlängern. Die britische Regierung habe "bestätigt, dass sie jegliche Verlängerung der Übergangsphase ablehnen wird", sagte der EU-Chefunterhändler Michel Barnier zum Abschluss einer einwöchigen Verhandlungsrunde mit London. Dies bedeute, dass es nun bis Juni "echte Fortschritte" geben müsse, um ein Abkommen bis Ende Dezember zustande zu bringen.
Dänemark beginnt Bau von Fehmarnbelt-Tunnel Anfang nächsten Jahres
Dänemark will Anfang kommenden Jahres mit dem Bau des Fehmarnbelt-Tunnels unter der Ostsee nach Deutschland beginnen. Die Arbeiten für den mit knapp 18 Kilometern längsten Unterwassertunnel der Welt sollen ab dem 1. Januar beginnen, erklärte das dänische Verkehrsministerium. Die Fertigstellung ist für Mitte 2029 geplant. Auf deutscher Seite steht noch ein Gerichtsurteil vor dem Beginn der Bauarbeiten aus.
Russland senkt Leitzins um 50 Basispunkte
Die russische Zentralbank hat zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft den Leitzins um 50 Basispunkte auf 5,5 Prozent gesenkt. Sie signalisierte zudem, dass künftig weitere Zinssenkungen möglich seien.
Stimmung der US-Verbraucher weniger eingetrübt als erwartet
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im April deutlich verschlechtert, aber nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel bei der Umfrage am Monatsende auf 71,8 von 89,1 Ende März. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 67,0 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats lag er bei 71,0.
US-Aufträge für langlebige Güter brechen im März ein
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im März sehr stark gefallen. In den drei Monaten zuvor waren die Aufträge jeweils gestiegen, doch die Corona-Pandemie sorgte für einen steilen Absturz. Wie das US-Handelsministerium berichtete, fielen die Orders gegenüber dem Vormonat um 14,4 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 12,0 Prozent gerechnet. Der Vormonatswert wurde auf plus 1,1 (vorläufig: plus 1,2) Prozent leicht nach unten revidiert.
Trump: Behandlung von Corona-Patienten mit Licht oder Desinfektionsmittel "interessant"
Mit Äußerungen zur Behandlung von Coronavirus-Patienten mit Lichteinstrahlung oder der Injektion von Desinfektionsmitteln hat US-Präsident Donald Trump für Kopfschütteln und Fassungslosigkeit gesorgt. Der US-Präsident äußerte sich am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einer Corona-Pressekonferenz im Weißen Haus, nachdem Experten darüber gesprochen hatten, dass Sonnenlicht das Virus im Freien schnell tötet.
Johns-Hopkins-Universität: Mehr als 50.000 Corona-Tote in den USA
Die Zahl der Corona-Toten in den USA hat die Marke von 50.000 überschritten. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom Freitag starben inzwischen mehr als 50.030 Menschen an den Folgen einer Infektion. Die USA sind mit großem Abstand das Land mit den meisten bestätigten Corona-Toten weltweit.
Brasiliens Justizminister Moro tritt im Streit mit Präsident Bolsonaro zurück
Brasiliens Justizminister Sergio Moro hat aus Protest gegen Präsident Jair Bolsonaro seinen Rücktritt erklärt. Der frühere Anti-Korruptionsrichter, der 2017 den ehemaligen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva hinter Gitter gebracht hatte, begründete seine Entscheidung am Freitag mit der "politische Einflussnahme" durch Bolsonaro in Justizangelegenheiten. Auslöser des Streits war die vom ultrarechten Staatschef angeordnete Entlassung des nationalen Polizeichefs Mauricio Valeixo, eines Vertrauten des Justizministers.
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April 24, 2020 13:04 ET (17:04 GMT)
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