Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones)--Adidas hat im ersten Quartal die Auswirkungen der sich weltweit ausbreitenden Corona-Epidemie drastisch gespürt. Der operative Gewinn ging um 93 Prozent zurück, die Hauptzielgröße Nachsteuergewinn aus fortgeführten Geschäften um satte 97 Prozent. Der Umsatz gab beim Herzogenauracher Sportartikelhersteller um 19 Prozent nach.
Die bislang noch gültige Prognose für 2020 zog der DAX-Konzern zurück. Das zweite Quartal werde noch schwächer als das erste - es werde ein operativer Verlust anfallen, und der Umsatz um mehr als 40 Prozent unter dem Vorjahresquartal liegen, teilte der Konzern mit. Im April hätte sich der Umsatz in China allmählich erholt, und auch der Online-Umsatz weiter beschleunigt.
Um die Auswirkungen etwas abzufedern und die Liquidität akut zu erhöhen, hat sich Adidas jüngst einen frischen Konsortialkredit über 3 Milliarden Euro gesichert, von dem mit 2,4 Milliarden Euro der Hauptanteil von der staatseigenen KfW zugesagt wurde.
Im Zeitraum Januar bis März erwirtschaftete Adidas einen operativen Gewinn von 65 (Vorjahr: 875) Millionen Euro, 93 Prozent weniger als im ersten Quartal 2019. Nach Steuern im fortgeführten Geschäft blieben 20 Millionen Euro übrig, ein Rückgang von 97 Prozent. Nach Steuern und Dritten blieben für die Aktionäre im aufgegebenen und fortgeführten Geschäft 31 Millionen Euro übrig, ein Minus von 95 Prozent.
Der Umsatz gab währungsbereinigt um 19,2 Prozent nach auf 4,75 Milliarden Euro.
Besonders die Gewinnzahlen waren wesentlich schlechter als von den Analysten im Factset-Konsens erwartet. Beim Nachsteuergewinn hatten die Analysten im Factset-Konsens 177 Millionen Euro geschätzt, beim Umsatz 4,8 Milliarden Euro.
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April 27, 2020 01:49 ET (05:49 GMT)
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