Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Bank of Japan will in großem Stil Unternehmensanleihen kaufen
Die japanische Zentralbank will ihren Bestand an Unternehmensanleihen auf 20 Billionen Yen oder umgerechnet 170 Milliarden Euro fast verdreifachen. Das soll es den Firmen leichter machen, in der Corona-Krise neue Schulden zu machen, wie die Bank of Japan mitteilte. Bislang hatte die Zentralbank nur das Ziel gehabt, Unternehmensanleihen und kurzfristige Schulden der Firmen im Umfang von 7,4 Billionen Yen zu übernehmen. Auch die anderen beiden großen Notenbanken, die Fed und die Europäische Zentralbank, hatten angekündigt, ihr Engagement bei Unternehmensanleihen zu verstärken.
Chinas Industrieunternehmen verdienen im März 34,9 Prozent weniger
Chinas Industrie hat im März 34,9 Prozent weniger Gewinne eingefahren als ein Jahr zuvor. Der Einbruch ist damit aber etwas kleiner als in den beiden ersten Monaten des Jahres 2020, als die Gewinne um 38,3 Prozent gefallen waren, wie das chinesische Statistikamt mitteilte. Für das erste Quartal ergibt sich damit insgesamt ein Minus von 36,7 Prozent.
Ifo-Exporterwartungen der Industrie im freien Fall
Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren befindet sich im freien Fall. Die Ifo-Exporterwartungen der Industrie sind im April von minus 19,0 auf minus 50,0 Punkte abgestürzt, wie das Institut berichtete. "Dies ist der niedrigste jemals gemessene Wert. Auch das Ausmaß des Rückgangs ist ohne Beispiel. Die Corona-Pandemie hinterlässt tiefe Spuren auf den Exportmärkten", erklärten die Konjunkturforscher.
Laschet fordert Nachdenken über durch Corona-Lockdown verursachte Schäden
In der Diskussion um eine mögliche Lockerung der Corona-Beschränkungen hat sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dafür ausgesprochen, wirklich alle Seiten der derzeitigen Krise zu betrachten. "Ich werbe seit Wochen dafür, dass man ganzheitlich an das Problem herangeht. Dass man auch mal denkt, welche Schäden richten wir eigentlich an durch den Lockdown", sagte er im ARD-Bericht aus Berlin.
Spahn: Es dauert noch mehrere Wochen bis zur Entwicklung einer Corona-App
Nach Auffassung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kann es noch mehrere Wochen dauern, bis eine Corona-App zur Nachverfolgung der Kontakte von Infizierten entwickelt ist. Der jetzt eingeschlagene Weg mit einer dezentralen App solle "so schnell als möglich aber auch so sicher als möglich" gegangen werden, sagte Spahn am Sonntagabend in den ARD-Tagesthemen. Datensicherheit und Datenschutz seien dabei besonders wichtig.
NRW-Schulministerin erteilt genereller Maskenpflicht an Schulen Absage
Die Schulministerin von Nordrhein-Westfalen (NRW), Yvonne Gebauer (FDP), hat sich gegen eine generelle Maskenpflicht an Schulen ausgesprochen. "Ich habe Vertrauen zu unseren Schülern. Sie haben sich bisher auch schon sehr vernünftig und verantwortungsvoll gezeigt", sagte Gebauer der Rheinischen Post. Wo dies nicht der Fall sei, würden die Lehrer eingreifen. "Es spricht nichts dagegen, eine Maske zu tragen, wenn man das möchte, aber eine generelle Maskenpflicht besteht in Schulen derzeit nur, wenn die Abstandsregel nicht eingehalten werden kann", sagte sie.
Grüne wollen mehr Hartz IV und Corona-Elterngeld verlangen
Die Grünen wollen auf ihrem kleinen Parteitag zur Corona-Krise am Samstag mehr Geld für Familien fordern. Man wolle Vorschläge für ein Corona-Elterngeld machen, das Familien unterstütze, die derzeit wegen der Kinderbetreuung nur eingeschränkt arbeiten können, sagte Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner dem Nachrichtenportal T-online.de.
Maas warnt vor zu hohen Erwartungen an deutschen EU-Ratsvorsitz
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat angesichts der Corona-Krise vor zu hohen Erwartungen an die im Juli beginnende deutsche EU-Ratspräsidentschaft gewarnt. "Das wird ein echter Kraftakt für die gesamte Bundesregierung", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Die Erwartungen an Deutschland seien "riesig, diese Führungsrolle als ehrlicher Makler und dynamischer Antreiber anzunehmen". Durch die praktischen Einschränkungen im Politikbetrieb seien aber "Grenzen gesetzt".
Conte kündigt schrittweise Lockerung von Corona-Beschränkungen in Italien an
Das von der Corona-Pandemie hart getroffene Italien sieht Grund für vorsichtiges Aufatmen: Nachdem die Zahl der neuen Todesfälle am Sonntag auf den niedrigsten Stand seit sechs Wochen gefallen war, kündigte Regierungschef Giuseppe Conte eine schrittweise Lockerung der seit dem 9. März geltenden Ausgangssperre an. Zugleich appellierte er aber an seine Landsleute: "Wenn Du Italien liebst, halte Distanz zu Anderen."
Zahl der neuen Corona-Todesfälle in Frankreich deutlich gesunken
Die Zahl der neuen Corona-Todesfälle in Frankreich ist deutlich gesunken. Innerhalb von 24 Stunden seien 242 Menschen an der durch das neuartige Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilten die Behörden in Paris mit. Einen Tag zuvor waren es noch 369 neue Todesfälle gewesen. Insgesamt starben in Frankreich 22.856 Menschen an Covid-19.
Österreich will sich nur "behutsam" für Urlauber öffnen
Österreichs Regierung hat versichert, dass das Land beim Sommertourismus für ausländische Gäste "behutsam" vorgehen werde. Grenzüberschreitender Tourismus werde "nur vorsichtig und Schritt für Schritt wieder möglich sein", sagte Außenminister Alexander Schallenberg der Bild-Zeitung. Österreich werde mit Partnerländern und in engem Kontakt mit der EU-Kommission gemeinsam "an Lösungen arbeiten, wie ein behutsames Hochfahren des Sommertourismus wieder möglich sein könnte".
Israels Arbeitspartei schließt sich neuer Not-Regierung an
Die linksgerichtete Arbeitspartei will sich in Israel der neuen Not-Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seinem ehemaligen Rivalen Benny Gantz anschließen. Auf einem virtuell abgehaltenen Parteitag stimmten 64 Prozent der Delegierten am Sonntagabend für den Beitritt zu der Regierung. "Wir treten nicht einer rechtsgerichteten Regierung bei", erklärte Parteichef Amir Peretz mit Blick auf Netanjahu, dessen Rücktritt die Arbeitspartei lange gefordert hatte. "Wir treten einer gleichberechtigten Einheitsregierung mit Machtteilung bei."
Cuomo will Corona-Auflagen im Bundesstaat New York lockern
Im besonders hart von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York soll das Wirtschaftsleben möglicherweise ab der zweiten Maihälfte wieder etwas hochgefahren werden. Gouverneur Andrew Cuomo sagte, nach dem 15. Mai könne im Norden des Bundesstaates möglicherweise wieder in Fabriken und auf dem Bau die Wiederaufnahme der Arbeit erlaubt werden.
Höchster Zuwachs bei weltweiten Militärausgaben seit zehn Jahren
Die Militärausgaben in Deutschland und vielen anderen Ländern sind deutlich gestiegen: Weltweit gaben Staaten 2019 rund 1,92 Billionen Dollar für Rüstung aus, wie das Internationale Friedensforschungsinstitut in Stockholm (Sipri) mitteilte. Die Steigerungsrate von 3,6 Prozent ist die höchste in einem Jahrzehnt. In Deutschland betrug der Anstieg sogar 10 Prozent auf 49,3 Milliarden Euro. Das war der größte Zuwachs in Europa.
Neuseeland sieht entscheidende Fortschritte im Kampf gegen Pandemie
Neuseeland hat nach Regierungsangaben einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen das Coronavirus gemacht. Es gebe keine weitverbreitete, unerkannte Übertragung des Virus mehr, erklärte Premierministerin Jacinda Ardern. "Wir haben diesen Kampf gewonnen." Nach knapp fünf Wochen an Einschränkungen auf der höchsten Stufe vier sollten diese ab Montagabend (Ortszeit) auf Stufe drei herabgesetzt werden. Damit dürfen neben notwendigen Diensten auch einige Geschäfte, Restaurants mit Essen zum Mitnehmen und Schulen wieder öffnen.
Jugendliche in Peking und Shanghai kehren an Schulen zurück
Nach monatelanger Isolation wegen der Coronavirus-Pandemie sind in den chinesischen Metropolen China und Shanghai zehntausende Kinder und Jugendliche an ihre Schulen zurückgekehrt. In Shanghai öffneten am Montag die Klassenräume für die Abschlussklassen der Mittel- und Oberschule, während in Peking der Unterricht zunächst nur für die 49.000 Schüler in den Abschlussklassen der Oberschulen losging. Seit Mitte Januar waren Schulen in China landesweit geschlossen.
Südkorea: Nordkoreas Machthaber "wohlauf"
Südkorea ist Spekulationen über einen angeblich schlechten Gesundheitszustand von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un entgegengetreten. Kim lebe und sei "wohlauf", sagte der Sicherheitsberater der südkoreanischen Regierung, Moon Chung In, dem US-Sender CNN. Kim halte sich seit zwei Wochen in der Ferienstadt Wonsan im Osten von Nordkorea auf. Südkorea habe keine "verdächtigen Bewegungen" in Nordkorea festgestellt.
DJG/DJN/AFP/apo
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April 27, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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