Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat zum Beginn des elften Petersberger Klimadialogs eine Überprüfung der Klimaziele für 2030 verlangt. Am europäischen 2050-Ziel der Klimaneutralität halte die deutsche Industrie fest. "Die Zwischenziele für 2030 müssen aufgrund der veränderten wirtschaftlichen Lage dringend auf den Prüfstand", forderte der stellvertretende BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch aber.
Staatliche Haushalte, Unternehmen und private Haushalte würden künftig erheblich reduzierten Spielraum für Investitionen jeder Art haben. "Daher muss aus dem EU-Green-Deal ein Smart Deal werden", verlangte er. In diesem müssten über ein "intelligentes Investitions- und Entlastungspaket" Wachstum, Beschäftigung und ehrgeizige Klimaschutzziele effizient verknüpft werden. Gebäudesanierung, Digitalisierung, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft sowie insbesondere Wasserstoff und CO2-neutrale Brennstoffe könnten Felder sein, auf denen "mit intelligentem Einsatz des noch vorhandenen Kapitals gute Chancen auf nachhaltiges Wachstum" bestünden.
Lösch mahnte zudem ein weltweit vergleichbares Engagement für den Klimaschutz an. "Der Neustart der Weltwirtschaft nach der Corona-Krise braucht global vergleichbare Ambitionen beim Klimaschutz", sagte er. Es sei "richtig und wichtig, dass sich der Petersberger Klimadialog ausführlich mit dem Thema Klimafinanzierung auseinandersetzt". Die politischen Tendenzen gegen kooperatives und multilaterales Handeln dürften sich nicht noch weiter verstärken.
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April 27, 2020 03:51 ET (07:51 GMT)
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