FRANKFURT (Dow Jones)--Die Kion Group hat im ersten Quartal wegen der Corona-Krise einen Gewinneinbruch erlitten und vor einem schwierigen Umfeld im laufenden Jahr gewarnt. Nach einem guten Start ins Jahr habe sich die Pandemie im März bemerkbar gemacht, insgesamt sank der Auftragseingang im Quartal um 1,8 Prozent auf 2,081 Milliarden Euro, wie der Hersteller von Flurförderfahrzeugen mitteilte. Der Umsatz fiel um 2,7 Prozent auf 2,028 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT lag mit 144,0 Millionen Euro bereits deutlich unter dem Vorjahreswert von 182,4 Millionen. Das Konzernergebnis sank um 27,2 Prozent auf 67,8 Millionen Euro.
Haupttreiber des Ergebnisrückgangs waren die Auswirkungen der weltweiten Ausbreitung der Corona-Pandemie, die im Segment Industrial Trucks & Services zum Jahresanfang in China und danach insbesondere in Europa zu massiven Beeinträchtigungen des operativen Geschäftsbetriebs sowohl auf der Beschaffungs- als auch der Absatzseite geführt haben. Zugleich sank auch der Free Cashflow und belief sich auf minus 222,1 Millionen Euro gegenüber plus 82,0 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
Der Weltmarkt für Flurförderzeuge ging im ersten Quartal 2020 deutlich zurück. Die Zahl der bestellten Neufahrzeuge lag mit 346.210 Stück um 9,4 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Angesichts der Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie hatte Kion die Jahresprognose bereits Ende März zurückgezogen. Der Konzern erwartet 2020 einen deutlichen Rückgang der bedeutsamsten Steuerungskennzahlen gegenüber dem Vorjahr. So wird sich vor allem im Segment Industrial Trucks & Services eine deutliche Investitionszurückhaltung der Kunden bemerkbar machen. Vorübergehende Einschränkungen dürfte es auch im Servicegeschäft geben, wohingegen das längerfristige Projektgeschäft von Supply Chain Solutions weniger stark belastet werden dürfte. Insgesamt würden sich diese Veränderungen in der Nachfrage jedoch spürbar auf den Auftragseingang und den Umsatz auswirken, wodurch auch das bereinigte EBIT und der Free Cashflow belastet werden, warnte Kion.
Kion hat darauf mit Kurzarbeit und Kostensenkungen reagiert sowie der Verschiebung von Investitionen und der Kürzung der vorgeschlagenen Dividende auf 4 Cent je Aktie. Zum Ende des ersten Quartals 2020 verfüge Kion über einen "signifikanten" Finanzierungsspielraum. Wegen der zunehmend unsicheren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sei der Vorstand in Gespräche mit den Banken eingetreten, um weitere Kreditzusagen zur Stärkung der Finanzlage zu verhandeln.
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April 28, 2020 01:20 ET (05:20 GMT)
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