FRANKFURT (Dow Jones)--Der Zahlungsdienstleister Wirecard sieht sich durch den nun vorliegenden Untersuchungsbericht von KPMG vom Vorwurf der Bilanztrickserei entlastet. Wie der DAX-Konzern mitteilte, sind keine belastenden Belege für die öffentlich erhobenen Vorwürfe der Bilanzmanipulation gefunden worden.
KPMG habe Wirecard den Bericht am Dienstag in den frühen Morgenstunden übergeben. Er werde schnellstmöglich auf der Webseite des Unternehmens veröffentlicht. Er sollte eigentlich bereits am Montag veröffentlicht werden.
Es hätten sich in keinem der vier Prüfbereiche substanzielle Feststellungen ergeben, die für die Jahresabschlüsse 2016, 2017 und 2018 zu Korrekturbedarf geführt hätten. KPMG habe lediglich Dokumentations- und Organisationsschwächen festgestellt, die Wirecard bereits selbst identifiziert habe und die seit 2019 durch den Aufbau der globalen Compliance-Organisation abgestellt würden.
Wirecard hatte bereits im März und vergangene Woche erste Ergebnisse der KPMG-Untersuchungen mitgeteilt. Zuletzt hatte sich der Abschluss der Prüfung aber verzögert, da noch Datenbestände zu verarbeiten waren und die Ausbreitung des Coronavirus die Ermittlungen verzögerte.
Der Zahlungsdienstleister sieht sich seit geraumer Zeit Vorwürfen der Bilanztrickserei ausgesetzt, die vor allem in der Financial Times immer wieder vorgebracht wurden. Um diese Vorwürfe aus der Welt zu räumen, hat das Unternehmen im Oktober das unabhängige Gutachten bei KPMG in Auftrag gegeben.
Die für Donnerstag geplante Veröffentlichung des Jahresabschlusses und die Bilanzpressekonferenz werden nun erneut verschoben. Man wolle sich nun mit dem Abschlussprüfer E&Y abstimmen, wann die Prüfungsarbeiten unter Berücksichtigung von Corona-bedingten Einschränkungen und des KPMG-Berichts abgeschlossen werden können. Einen neuen Termin nannte der Konzern nicht.
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April 28, 2020 02:29 ET (06:29 GMT)
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