ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Dienstag nahtlos an seine Vortagsaufschläge angeknüpft. Gestützt wurde die Stimmung einmal mehr von der Lockerung der Coronavirus-Auflagen. So wurden in Österreich die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben. Am Nachmittag kamen die Kurse im Fahrwasser schwacher US-Daten deutlich von ihren Tageshochs zurück. Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hatte sich im April noch deutlicher also ohnehin befürchtet eingetrübt.
Zudem verschob sich der Fokus etwas weg von der Coronavirus-Pandemie hin zur Berichtsperiode der Unternehmen. In der Schweiz legten gleich mehrere Schwergewichte Geschäftszahlen vor. In dieser Gemengelage legte der SMI 1,3 Prozent auf 9.889 Punkte zu. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und vier -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 98,53 (zuvor: 63,03) Millionen Aktien.
Mit einem Aufschlag von 7,1 Prozent standen UBS ganz oben im Tableau - nur Credit Suisse gewannen mit 7,3 Prozent mehr. Der Gewinn der UBS im ersten Quartal war besser als erwartet ausgefallen. Profitiert hatte der Finanzkonzern von einem hohen Kundentransaktionsvolumen seiner Vermögensverwaltung. Die Citigroup rechnete mit steigenden Konsensgewinnprognosen. Einzige Enttäuschung im Zahlenwerk sei die harte Kernkapitalquote gewesen. Sehr zurückhaltend hatte sich die UBS indes zu den weiteren Aussichten geäußert.
Als "leicht positive Überraschung" stuften Marktteilnehmer die vorgelegten Geschäftszahlen von Novartis ein. Der Umsatz liege 4 Prozent oberhalb der Markterwartung, dies sollte allerdings zu einem großen Teil dem Hochfahren der Lager auf Grund der Coronavirus-Pandemie geschuldet sein, hieß es. Dies sorgte dafür, dass der Gewinn je Aktie ebenfalls die Markterwartung übertroffen habe. Allerdings könnte sich dieser Effekt im Laufe des Jahres etwas abflachen, warnte ein Händler. Der Pharmakonzern selbst sprach mit Blick auf die Covid-19-Krise davon, dass es derzeit "überschaubare" Unterbrechungen bei klinischen Studien und "minimale" Unterbrechungen bei laufenden Zulassungsanträgen gebe. Nach anfänglichen Aufschlägen schloss der Titel 1,5 Prozent im Minus. Händler verweisen auf die europaweite Schwäche der Branchenwerte aufgrund von Gewinnmitnahmen.
ABB zogen dagegen um 5,3 Prozent an. Die Geschäftszahlen des Industriegüterkonzerns waren für das erste Quartal besser als vorhergesagt ausgefallen. Das traf sowohl auf die Umsatz- wie auch die Ergebnisseite zu. Auch der Auftragseingang schlug die Erwartungen. Der Ausblick fiel jedoch sehr zurückhaltend aus, was allerdings laut Einschätzung aus dem Handel nicht wirklich überraschend sei.
Roche ist mit der Zulassung einer weiteren Krebstherapie in Kanada vorangekommen. Zudem machte UBS-Analyst Michael Leuchten weitere Kaufgründe für Roche aus und erhöhte sein Kursziel. Der Kurs gewann 0,9 Prozent. Am Tag der Generalversammlung legten Lonza um 0,6 Prozent zu. Auch unter den Nebenwerten legten Unternehmen Geschäftszahlen von. Dabei stachen Polyphor mit einem Abschlag von 6,1 Prozent heraus, das Biotechnologie-Unternehmen hatte Verluste geschrieben.
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April 28, 2020 11:50 ET (15:50 GMT)
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