Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA/LOCKERUNGEN - In der Corona-Krise hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) mit Blick auf die Entwicklung der Reproduktionszahl des Robert Koch-Instituts (RKI) vor voreiligen Lockerungen gewarnt. "Wir haben uns gemeinsam darauf verständigt, über weitere Maßnahmen erst zu entscheiden, wenn wir valide Zahlen dazu haben, wie sich die ersten Öffnungen ausgewirkt haben. Da diese Zahlen am Donnerstag noch nicht vorliegen, werden wir über mögliche größere gemeinsame Öffnungsschritte frühestens am 6. Mai sprechen können", sagte Laschet. Die Ministerpräsidenten werden am Donnerstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Schaltkonferenz die Lage beraten. (Funke Mediengruppe)
MERZ/KONJUNKTUR - CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz hat die Bundesregierung aufgefordert, bis zum Sommer ein Konjunkturpaket zur Abfederung der Corona-Krise zu schnüren. "Sinnvoll wäre ein Gesamtkonzept, das Wirtschafts-, Finanz-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik umfasst", sagte Merz. "Es wäre gut, wenn alle Betroffenen im Verlauf des Sommers wissen, wohin die Reise geht." (RedaktionsNetzwerk Deutschland)
BUNDESLIGA - Das Bundesarbeitsministerium gibt für den Spielbetrieb der 1. und 2. Fußballbundesliga in Sachen Arbeitsschutz grünes Licht. "Der Arbeitsschutz der Spieler, Trainer und Betreuer kann bei vollständiger Umsetzung des Konzepts weitgehend sichergestellt werden", heißt es mit Blick auf ein weiterentwickeltes Wiederaufnahme-Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) in einem Schreiben des Staatssekretärs im Bundesarbeitsministerium, Björn Böhning (SPD), das dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Seinem Ministerium obliege allerdings lediglich die Prüfung arbeitsschutzrechtlicher Standards, setzte Böhning hinzu. (RND)
BRÜSSEL/UNGARN - Trotz internationalen Drucks wird die Europäische Kommission vorerst nicht gegen die umstrittene Notstandsgesetzgebung der ungarischen Regierung in der Corona-Krise vorgehen. Das berichtet Die Welt unter Berufung auf informierte Kreise in der EU-Kommission. Nach Auswertung der Pandemie-Notstandsgesetze in den betroffenen EU-Ländern kommen die Rechtsexperten der Kommission in internen Stellungnahmen zur Bewertung, dass sich im Fall Ungarns derzeit keine konkreten Ansatzpunkte für die Verletzung demokratischer Grundrechte ergeben und darum keine unmittelbaren Gegenmaßnahmen aus Brüssel erforderlich seien. (Welt S. 1)
SCHULE - Jede Schülerin und jeder Schüler soll bis zu den Sommerferien zumindest zeitweise wieder die Schule besuchen können. Auf dieses Ziel haben sich die Kultusminister der Bundesländer in ihrem "Rahmenkonzept für die Wiederaufnahme von Unterricht in Schulen" verständigt. Das elfseitige Papier segneten sie am Dienstag nach zwei Tagen Beratung ab. Ein "uneingeschränkt regulärer Schulbetrieb", heißt es dort, sei bis zu den Sommerferien nicht mehr möglich. Das Dokument, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt, soll Bundesregierung und Bundesländern als Grundlage dienen. Sie beraten an diesem Donnerstag über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. (SZ S. 1Welt S. 1)
DIW - Auch nach mehr als zehn Jahren Wirtschaftsboom in Deutschland ist es nicht gelungen, die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern. So bleibt die Ungleichheit hoch, während das Land durch die Corona-Pandemie in den vielleicht schwersten Konjunkturabsturz seit dem Zweiten Weltkrieg rutscht. Das geht aus einer Untersuchung des Berliner DIW-Instituts hervor, die der SZ vorliegt. Hoffnung gibt allerdings, dass sich beim letzten Absturz - durch die Finanzkrise 2008 - langfristig negative Effekte auf Beschäftigung und Konsum vermeiden ließen. (SZ S. 17)
AKTIENRÜCKKÄUFE - Jeder dritte deutsche Betrieb schickt seine Mitarbeiter nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit derzeit in Kurzarbeit. Doch viele Firmen haben offenbar auch in der Coronakrise noch genug Geld, um den eigenen Aktienkurs zu stützen. Für gut fünf Milliarden Euro haben Deutschlands Unternehmen nach Handelsblatt-Berechnungen in diesem Jahr bereits eigene Aktien zurückgekauft. Im Gesamtjahr 2019 waren es 8,8 Milliarden Euro. Zu den Käufern zählen unter anderem Wirecard, Fresenius Medical Care (FMC), Aurubis und Hochtief. Größter Käufer ist im Moment Siemens. (Handelsblatt S. 14)
BARGELD - Die Coronakrise drängt die Bargeldnutzung zurück. 57 Prozent der Verbraucher in Deutschland zahlen einer Umfrage zufolge seit Ausbruch der Corona-Pandemie häufiger mit der Giro- oder Kreditkarte. Experten erwarten, dass die Bargeldzahlung in Deutschland dauerhaft abnehmen wird. (Handelsblatt S. 28)
SCHUTZAUSRÜSTUNG - Die Europäische Union hat einen Teil der Mitte März verhängten Exportstopps für medizinische Schutzausrüstung verlängert und damit Vertreter der Wirtschaft irritiert. Die Ausfuhr von Schutzbrillen und Visieren, Mund- und Nasenschutz sowie Schutzanzügen ist für weitere 30 Tage nur nach vorheriger Genehmigung durch eine eigens eingerichtete Clearingstelle erlaubt. Ausnahmen sind im Wesentlichen für humanitäre Hilfe vorgesehen. Anders als zunächst von der EU-Kommission in Aussicht gestellt, sind damit für mindestens einen weiteren Monat Warenexporte im Volumen von mehreren Milliarden Euro im Jahr mit Ausfuhrbeschränkungen belegt. Das verstärkt Befürchtungen, im Zuge der Coronakrise könnten wichtige Lieferketten zur Herstellung von Arzneien und medizinischen Geräten reißen. Vor dem Hintergrund Dutzender neuer Exportrestriktionen in aller Welt warnen die Welthandelsorganisation (WTO) und der Internationale Währungsfonds (IWF), dies könne die Eindämmung der Pandemie ausbremsen. (Börsen-Zeitung S. 6)
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April 29, 2020 00:30 ET (04:30 GMT)
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