BERLIN (Dow Jones)--Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) will eine mögliche Auto-Kaufprämie an moderne Antriebe knüpfen. Konjunkturhilfen müssten "intelligent mit den Anforderungen von Klimaschutz und Digitalisierung" verbunden werden, sagte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Für die Automobilindustrie wäre dies beispielsweise eine gezielte Unterstützung von Elektromobilität und Wasserstoff-Antriebssystemen."
Eine reine Abwrackprämie, wie nach der Finanzkrise 2009, lehnt Hoffmann aber ab. "Wir haben heute eine andere Situation als in der Finanzmarktkrise. Damals hat die Autoindustrie in besonderem Maße gelitten. In der Corona-Krise erleben wir aber, dass alle Branchen betroffen sind", sagte Hoffmann. Es müsse daher differenziert werden und neben den Konjunkturhilfen auch ein "Zukunftsinvestitionsprogramm, das die richtigen Weichen stellt", eingesetzt werden. "Ein Weiterso wie bisher wäre dagegen eine absolute Fehlorientierung", sagte Hoffmann.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert hingegen von der Politik eine Kaufprämie für Elektro- und Hybridautos sowie moderne Verbrennungsmotoren, um damit Verbraucher zum Autokauf zu ermutigen. VDA-Präsidentin Hildegard Müller sagte im Deutschlandfunk, es gebe noch keine ausreichende Infrastruktur, um ausschließlich auf Elektro- und Wasserstoffautos zu setzen. Deshalb seinen moderne Verbrennerautos ein "wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz".
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April 29, 2020 06:01 ET (10:01 GMT)
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