
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der von der Corona-Pandemie ausgelöste Rückgang des Inflationsdrucks in Deutschland ist im April etwas weniger deutlich als erwartet ausgefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer Vorabschätzung mitteilte, stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lag um 0,8 (März: 1,3) Prozent über dem Vorjahresmonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Raten von nur 0,1 und 0,5 Prozent prognostiziert.
Der nationale Verbraucherpreisindex stieg auf Monatssicht um 0,3 und auf Jahressicht um 0,8 (1,4) Prozent. Erwartet worden waren Raten von 0,0 und 0,6 Prozent. Nahrungsmittel verteuerten sich auf Jahressicht um 4,8 (3,7) Prozent, während sich Energie um 5,8 (minus 0,9) Prozent verbilligte. Die Preise von Waren insgesamt stiegen mit einer Jahresrate von 0,3 (1,3) Prozent, die von Dienstleistungen um 1,3 (1,4) Prozent und die Mieten um 1,4 (1,5) Prozent.
Laut Destatis führte die Corona-Krise zu Schwierigkeiten bei der Preiserhebung, da einige Güter am Markt nicht verfügbar waren und es zum Teil Schwierigkeiten bei der Vor-Ort-Erhebung gab. Für Waren und Dienstleistungen, bei denen eine Erhebung nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich war, wurden Preise nach verschiedenen Methoden fortgeschrieben oder - bei preisstabilen Gütern - Vormonatspreise übernommen. "Die Qualität der vorläufigen Gesamtergebnisse ist damit weiterhin gewährleistet", versicherten die Statistiker.
Endgültige Daten veröffentlicht Destatis am 14. Mai.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/sha
(END) Dow Jones Newswires
April 29, 2020 08:12 ET (12:12 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.