LONDON (dpa-AFX) - Die britische Großbank Barclays hat im ersten Quartal deutlich mehr Geld für Kreditausfälle infolge der Corona-Krise zurückgestellt als erwartet. Profitieren konnte das Institut zum Jahresauftakt aber von den Marktturbulenzen und dem erhöhten Finanzierungsbedarf großer Konzerne. Der Ertrag im Investmentbanking legte deutlich stärker zu, als Experten prognostiziert hatten. Dies führte zu einem deutlichen Anstieg der Erträge. Sie legen um ein Fünftel auf fast 6,3 Milliarden Pfund (7,3 Mrd Euro) zu, wie die Bank am Mittwoch in London mitteilte.
Da Barclays die Risikovorsorge wegen der Corona-Krise aber viel stärker als von Experten erwartet auf 2,12 Milliarden Pfund erhöhte, ging der Gewinn zurück. Dieser sank zum Jahresauftakt um 42 Prozent auf 605 Millionen Pfund. An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Die Aktie legte zeitweise um rund acht Prozent zu und lag damit an der Spitze des europäischen Branchenindex Stoxx 600 Banks . Das Barclays-Papier setzte damit die Erholung der vergangenen Tage fort.
Seit dem Krisentief Mitte März ging es um mehr als 40 Prozent nach oben. Trotzdem sind die Barclays-Investoren stark vom Corona-Crash betroffen. Der Kurs liegt derzeit noch 40 Prozent niedriger als Mitte Februar. Bank-Titel wurden europaweit stark von der Corona-Krise erwischt, da es wegen der erwarteten tiefen Rezession die Furcht vor massiven Kreditausfällen gibt.
In den vergangenen Tagen hatten bereits zahlreiche Banken ihre Risikovorsorge deutlich erhöht. So legte die Deutsche Bank rund eine halbe Milliarde Euro zurück - wovon rund die Hälfte direkt auf Corona-Folgen zurückgeht. Die Banken werden in der Krise als Kreditgeber von in Not geratenen Unternehmen gebraucht und sollen in zahlreichen Ländern auch die Mittel aus vielen staatlichen Stützungsprogrammen abwickeln.
Dabei dürfen sie aber auch nicht zu viel Risiken eingehen, da dies wieder an der eigenen Kapitaldecke zehrt. Damit das Geld bei den Banken nicht selbst knapp wird, hat die Europäische Zentralbank EZB als oberste europäische Aufseherin den Instituten empfohlen, bis zum Herbst keine Dividenden auszuzahlen. Neben den direkten Krisenfolgen ringen die Banken wegen der umfangreichen Hilfsprogramme der Notenbanken weiter mit extrem niedrigen Zinsen, die wiederum auf die Erträge drücken.
Barclays-Vorstandschef Jes Staley rechnet unter anderem deshalb mit einem sehr herausforderndem Jahr. Er hält aber an seinem mittelfristigen Ziel einer Eigenkapitalrendite von mehr als zehn Prozent fest. Zum Thema Dividende und mögliche Aktienrückkäufe, die derzeit wegen der Krise ausgesetzt sind, hielt er sich erwartungsgemäß bedeckt und kündigte eine Entscheidung darüber zum Jahresende hin an./zb/stw/jha
Da Barclays die Risikovorsorge wegen der Corona-Krise aber viel stärker als von Experten erwartet auf 2,12 Milliarden Pfund erhöhte, ging der Gewinn zurück. Dieser sank zum Jahresauftakt um 42 Prozent auf 605 Millionen Pfund. An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Die Aktie legte zeitweise um rund acht Prozent zu und lag damit an der Spitze des europäischen Branchenindex Stoxx 600 Banks . Das Barclays-Papier setzte damit die Erholung der vergangenen Tage fort.
Seit dem Krisentief Mitte März ging es um mehr als 40 Prozent nach oben. Trotzdem sind die Barclays-Investoren stark vom Corona-Crash betroffen. Der Kurs liegt derzeit noch 40 Prozent niedriger als Mitte Februar. Bank-Titel wurden europaweit stark von der Corona-Krise erwischt, da es wegen der erwarteten tiefen Rezession die Furcht vor massiven Kreditausfällen gibt.
In den vergangenen Tagen hatten bereits zahlreiche Banken ihre Risikovorsorge deutlich erhöht. So legte die Deutsche Bank rund eine halbe Milliarde Euro zurück - wovon rund die Hälfte direkt auf Corona-Folgen zurückgeht. Die Banken werden in der Krise als Kreditgeber von in Not geratenen Unternehmen gebraucht und sollen in zahlreichen Ländern auch die Mittel aus vielen staatlichen Stützungsprogrammen abwickeln.
Dabei dürfen sie aber auch nicht zu viel Risiken eingehen, da dies wieder an der eigenen Kapitaldecke zehrt. Damit das Geld bei den Banken nicht selbst knapp wird, hat die Europäische Zentralbank EZB als oberste europäische Aufseherin den Instituten empfohlen, bis zum Herbst keine Dividenden auszuzahlen. Neben den direkten Krisenfolgen ringen die Banken wegen der umfangreichen Hilfsprogramme der Notenbanken weiter mit extrem niedrigen Zinsen, die wiederum auf die Erträge drücken.
Barclays-Vorstandschef Jes Staley rechnet unter anderem deshalb mit einem sehr herausforderndem Jahr. Er hält aber an seinem mittelfristigen Ziel einer Eigenkapitalrendite von mehr als zehn Prozent fest. Zum Thema Dividende und mögliche Aktienrückkäufe, die derzeit wegen der Krise ausgesetzt sind, hielt er sich erwartungsgemäß bedeckt und kündigte eine Entscheidung darüber zum Jahresende hin an./zb/stw/jha
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