
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Wirtschaft bricht im ersten Quartal um 4,8 Prozent ein
Die US-Wirtschaft hat im ersten Quartal 2020 wegen der Coronavirus-Pandemie den größten Einbruch seit der Finanzkrise 2008 erlitten. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Januar und März auf das Jahr hochgerechnet um 4,8 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Minus von nur 3,5 Prozent gerechnet.
Bundesregierung erwartet wegen Corona-Krise tiefe Rezession
Die Bundesregierung hat ihre Prognose für die deutsche Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr angesichts der Corona-Krise drastisch zurückgenommen. Erwartet wird nun ein Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 6,3 Prozent, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. In der neuen Frühjahrsprojektion, die die Grundlage für die Steuerschätzung vom 12. bis 14. Mai bildet, sagt das Ministerium für 2021 aber wieder einen Zuwachs des BIP um 5,2 Prozent voraus.
Deutsche HVPI-Teuerung im April höher als erwartet
Der von der Corona-Pandemie ausgelöste Rückgang des Inflationsdrucks in Deutschland ist im April etwas weniger deutlich als erwartet ausgefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer Vorabschätzung mitteilte, stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lag um 0,8 (März: 1,3) Prozent über dem Vorjahresmonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Raten von nur 0,1 und 0,5 Prozent prognostiziert.
Commerzbank: Deutsche Preisdaten bedingt aussagekräftig
Die Commerzbank hält die aktuellen Verbraucherpreisdaten aus Deutschland wegen coronabedingten Hindernissen bei der Preiserhebung für nur bedingt aussagekräftig. "Statistisch besonders herausfordernd sind Güter wie Pauschalreisen und Beherbergungsdienstleistungen, für die derzeit keine Transaktionen stattfinden und deren Preise üblicherweise saisonal deutlich schwanken", schreibt Volkswirt Marco Wagner in einem Kommentar.
Altmaier will Konjunktur mit Vier-Stufen-Programm wiederbeleben
Mit einem Vier-Stufen-Programm und gezielten Konjunkturmaßnahmen will Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die deutsche Wirtschaft nach Ende der Corona-Pandemie wieder in Schwung bringen. Es brauche "heute und jetzt einen klaren Plan für einen Neustart für die Wirtschaft", sagte Altmaier in Berlin anlässlich der Vorstellung der Frühjahrsprojektion der Bundesregierung.
Scholz warnt vor zu schnellen Lockerungen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat vor zu schnellen und weitgehenden Lockerungen der Corona-Beschränkungen gewarnt. "Ich weiß, wie belastend diese Beschränkungen für uns alle sind. Sie hatten aber Erfolg - diesen Erfolg sollten wir jetzt nicht leichtfertig verspielen", sagte der SPD-Politiker der Passauer Neuen Presse. "Wir brauchen jetzt einen kühlen Kopf. Zunächst geht es darum, die Gesundheit und das Leben unserer Bürgerinnen und Bürger zu schützen", erklärte der Vizekanzler.
Alle Geschäfte in Rheinland-Pfalz dürfen ab 3. Mai wieder öffnen
In Rheinland-Pfalz dürfen alle Geschäfte ab dem 3. Mai wieder öffnen. Die Regel gelte unabhängig von Größe oder Sortiment, kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in einer Regierungserklärung in Mainz an. "Geschäfte des Einzelhandels werden unabhängig vom Sortiment und der Verkaufsfläche unter Einhaltung von Auflagen und einer strengen Kundenbegrenzung öffnen können", sagte Dreyer laut Redetext.
Spitzentreffen von Merkel und Autobauern am kommenden Dienstag
Das Spitzentreffen der Automobilindustrie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am kommenden Dienstag (5. Mai) stattfinden. Beide Seiten wollen sich "über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Produktion und Absatz" austauschen, teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin mit. Die Telefonkonferenz ist für 10:30 Uhr angesetzt. Entscheidungen über konjunkturbelebende Maßnahmen werde es bei dem Gespräch nicht geben, betonte Regierungssprecherin Demmer.
Tourismusbeauftragter kündigt Hilfsmaßnahmen für Reisebranche an
Angesichts der verlängerten Reisewarnung hat der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), Hilfen für die Reisebranche angekündigt. "Die Verlängerung der weltweiten Reisebeschränkung ist nachvollziehbar, aber natürlich nochmal ein ganz harter Einschnitt für die Tourismus- und Reisebranche", sagte Bareiß dem Handelsblatt. "Es bringt nichts, die Lage schön zu reden: Jedem muss klar sein, dass an ein schnelles Lockern der Maßnahmen derzeit nicht zu denken ist." Die Auswirkungen auf die Unternehmen und die vielen Beschäftigten seien "dramatisch".
Merkels Äußerungen beeinflussen das Konsumverhalten
Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) haben bei der Bevölkerung direkten Einfluss darauf, wie locker das Geld in Zeiten der Corona-Krise sitzt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Ifo-Instituts sowie Wissenschaftler von Universitäten in Berlin und München.
NRW, Niedersachsen und Baden-Württemberg haben Plan für Hotels und Gastronomie
In der Corona-Krise haben Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen einen Plan für die Wiederbelebung von Tourismuswirtschaft, Hotellerie und Gastronomie entwickelt. Ein entsprechendes Drei-Phasen-Konzept wollen die drei Länder in die Wirtschaftsministerkonferenz einbringen, wie die jeweiligen Landesministerien am Mittwoch in Düsseldorf, Hannover und Stuttgart mitteilten.
Deutsche Industrie sieht Lichtblick in EU-Mexiko-Abkommen
Die deutsche Industrie hat den Abschluss des Handelsabkommens zwischen der EU und Mexiko gelobt. "Der lange Atem der EU hat sich gelohnt. Mit Mexiko konnte ein wichtiges Handelsabkommen gerade in den für die deutsche Wirtschaft relevanten Dienstleistungs- und Beschaffungsbereichen modernisiert werden", sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier.
Unruhe in SPD wegen geplanter Ablösung des Wehrbeauftragten
Die überraschende Entscheidung der SPD-Fraktionsspitze zur Ablösung des bisherigen Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels sorgt für Unruhe in der Partei. Der Fraktionsvorstand beschloss am Mittwoch einstimmig, die Bundestagsabgeordnete Eva Högl als neue Wehrbeauftragte vorzuschlagen, wie Fraktionschef Rolf Mützenich in einem AFP vorliegende Brief an die Abgeordneten schrieb. Bartels reagierte mit Kritik und Unverständnis: Er verstehe die Gründe für eine Ablösung nicht, schrieb er an die SPD-Abgeordneten.
Bundesanwaltschaft erhebt Anklage in Mordfall Lübcke
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage im Fall des Mordes am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke erhoben. Der mutmaßliche Haupttäter Stephan E. und sein mutmaßlicher Komplize Markus H. sollen sich wegen Mordes beziehungsweise Beihilfe zum Mord vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main verantworten, wie die Behörde in Karlsruhe mitteilte. Die Bundesanwaltschaft sieht demnach bei dem mutmaßlichen Mörder als Motiv eine von Rassismus getragene "völkisch-nationalistische Grundhaltung".
Spanien meldet 325 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden
In Spanien sind nach offiziellen Angaben binnen 24 Stunden weitere 325 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Damit stieg die Zahl der Toten im Vergleich zum Vortag wieder stärker an, wie die Regierung mitteilte. Allerdings blieb die Zahl der neu gemeldeten Toten den sechsten Tag in Folge unter der Marke von 400. Insgesamt starben bislang 24.275 Menschen in Spanien am Coronavirus.
Polen öffnet Hotels, Einkaufszentren und Kitas wieder
Polen wird ab kommender Woche seine Anti-Corona-Maßnahmen weiter lockern. Hotels, Einkaufszentren und einige Museen dürften ab dem 4. Mai wieder öffnen, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki in Warschau. Kindertagesstätten sollen zwei Tage später den Betrieb wieder aufnehmen. Die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit bleibt jedoch weiter bestehen. Auch die geltenden Abstandsregeln müssen eingehalten werden.
Russland verlängert Einreisestopp für Ausländer
Russland hat den wegen der Corona-Pandemie geltenden Einreisestopp für Ausländer verlängert. Die Einreisebeschränkungen blieben solange in Kraft, bis das neuartige Coronavirus in Russland unter Kontrolle sei, sagte Ministerpräsident Michail Mischustin in einer Krisensitzung mit Regierungsvertretern. Der Mitte März verhängte Einreisestopp sollte ursprünglich am Donnerstag auslaufen.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Index ausstehende Hausverkäufe März -20,8% gg Vm auf 88,2 - NAR
US/Index ausstehende Hausverkäufe März -16,3% gg Vorjahr - NAR
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
April 29, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.