FRANKFURT (Dow Jones)--Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wehrt sich gegen eine Beteiligung des Staates an der Lufthansa. Sie lehnt auch Aufsichtsratsmandate für den Bund ab. "Der Staat sollte sich aus einem bislang gut gemanagten Unternehmen raushalten. Das heißt: maximal eine stille Beteiligung und keine politische Vertretung im Aufsichtsrat", sagte der stellvertretende Chef der Unionsfraktion Ulrich Lange, der auch für Verkehr zuständig ist, der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.). Angedacht sind allerdings tatsächlich eine Sperrminorität des Bundes von 25 Prozent der Aktien und ein oder zwei Mandate im Aufsichtsrat, wie die Zeitung schreibt.
Die Union fürchte zu viel politischen Einfluss des Bundes auf das Unternehmen, der die wirtschaftliche Lage der Lufthansa verschärfen könnte. So könnte der Bund Vorgaben für das Streckennetz machen. Am Wochenende seien dazu schon Forderungen aufgekommen: "Wir brauchen mehr Langstreckenverbindungen von Berlin nach Nordamerika und Asien", zitiert die Zeitung den Berliner Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup. "Die Lufthansa kann dabei eine wichtige Rolle spielen. Gerade jetzt, wo es um Staatshilfen geht, sollte es in ihrem Interesse sein, mehr für die Hauptstadt zu tun", forderte Lütke Daldrup im Gespräch mit der F.A.S. Die Lufthansa hatte das laut F.A.S. bisher immer abgelehnt, weil sie ihre Drehkreuze in Frankfurt und München nicht schwächen wollte.
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May 03, 2020 08:07 ET (12:07 GMT)
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