Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindex für Deutschland hat sich im Mai leicht erholt, nachdem der Index im April wegen der Pandemie auf ein Elfjahrestief abgestürzt war. Nach Mitteilung von Sentix steigt der Index auf minus 35,3 (April: minus 36,0) Punkte. Der Index der Lagebeurteilung sinkt mit dem vierten Rückgang in Folge auf ein Allzeittief von minus 66,0 (minus 59,3) Punkte. Der Index der Konjunkturerwartungen dagegen steigt auf plus 2,5 (minus 9,0) Punkte.
"Deutschland hat aus gesundheitspolitischer Sicht in den letzten Wochen vieles richtig gemacht", kommentierte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. "Das konsequente Vorgehen wird mit niedrigen Todesfallzahlen und einer bislang erfolgreichen Eindämmung des Virus belohnt. Wirtschaftlich hat diese Politik aber zu gravierenden Einschnitten geführt. Die Gefahr ist nun, dass sich rezessive Tendenzen verfestigen, sollte die Wirtschaft zu langsam wiederbelebt werden."
Der Konjunkturindex des Euroraums steigt auf minus 41,8 (minus 42,9) Punkte. Der Lageindex sinkt auf ein Allzeittief von minus 73,0 (minus 66,0). Der Erwartungsindex erholt sich auf minus 3,0 (minus 15,8) Punkte. Nach einem harten Aufschlag gebe es eine leichte Erholung, sagte Hübner. Die Wirtschaft in Euroland befinde sich inmitten einer tiefen Krise. "Wir stehen am Beginn einer Stabilisierungsphase, die in Deutschland und vor allem Österreich schon gut sichtbar ist", befand Hübner.
International ruhten die Hoffnungen auf der asiatischen Region. In China, wo die Corona-Krise ihren Ausgang nahm, stünden die Zeichen bereits wieder auf konjunkturellen Aufschwung. Auch Japan stabilisierte sich. Andere Weltregionen, auch die USA, seien dagegen noch rezessiv.
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May 04, 2020 04:30 ET (08:30 GMT)
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