--Marge wird deutlich sinken
--Starke Umsatzrückgänge im Bereich Automotive erwartet
--Trübe Perspektive für drittes Geschäftsquartal
FRANKFURT (Dow Jones)--Infineon Technologies rechnet angesichts der Produktionsunterbrechungen in der Autobranche im laufenden Geschäftsjahr inzwischen mit einem Einbruch des Gewinns. Der Chiphersteller erklärte am Abend, die Segmentergebnismarge werde auf 12 Prozent zurückgehen. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte das Unternehmen noch 16,4 Prozent Marge erwirtschaftet.
Vom ursprünglichen Margenziel 16 Prozent für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr hatte sich Infineon bereits im März verabschiedet. Infineon macht erhebliches Geschäft mit der Autobranche. Wegen der Coronavirus-Pandemie hatten Hersteller weltweit ihre Bänder heruntergefahren.
"Im Bereich Automotive rechnen wir mit starken Umsatzrückgängen", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss nun. Trotz Problemen in der Lieferkette sei es gelungen, den Betrieb weitgehend aufrecht zu erhalten. Treffen wird es in Infineon vor allem im laufenden dritten Geschäftsquartal. Hier wird mit einer Segmentergebnis-Marge im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet. Das wäre mehr als eine Halbierung gegenüber den 13,8 Prozent in den Monaten Januar bis März. Zum Jahresauftakt war noch eine Marge von 15,5 Prozent eingefahren worden.
Den Umsatz erwartet Infineon für das Gesamtjahr 2020 bei 8,4 Milliarden Euro - dank der übernommenen Cypress ist das ein leichtes Plus. Ohne den kalifornischen Chiphersteller würde Infineon voraussichtlich 7,6 Milliarden Euro erwirtschaften. Das entspräche einem Rückgang von 5 Prozent.
Die Umsatzerlöse beliefen sich im zweiten Geschäftsquartal per Ende März auf 1,986 Milliarden Euro, ein Plus von 4 Prozent zum Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt 1,996 Milliarden erwartet. Das Segmentergebnis fiel auf 274 (297) Millionen Euro; hier war mit 279 Millionen gerechnet worden. Der Konzernüberschuss sackte um 15 Prozent ab auf 178 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie belief sich in allen Berechnungsvarianten auf 13 Cent nach 16 bzw 17 Cent im Vorjahr.
Im dritten Geschäftsquartal sei für das kombinierte Unternehmen ein Umsatz zwischen 1,9 Milliarden Euro und 2,3 Milliarden Euro zu erwarten.
"Die Welt befindet sich in einer so bisher noch nicht gekannten Krise", sagte Ploss. "Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sind beispiellos und die Halbleiterbranche spürt sie deutlich. Auch Infineon ist nicht immun gegen den massiven Rückgang der Weltwirtschaft."
DJG/rio/smh
(END) Dow Jones Newswires
May 05, 2020 01:52 ET (05:52 GMT)
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