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Covid-19-Apps zeigen Software in der Krise - -2-

DJ Covid-19-Apps zeigen Software in der Krise - DeepSec Sicherheitskonferenz beleuchtet im November die Maskerade von Software

Dow Jones hat von Pressetext eine Zahlung für die Verbreitung dieser Pressemitteilung über sein Netzwerk erhalten.

Wien (pts011/05.05.2020/09:30) - Es gibt in der Umgangssprache den Spruch 
"There's an app for that!". Die Floskel wird oft als Witz verstanden, selbst 
außerhalb der IT-Branche. Die aktuelle Covid-19-Krise hat Computer-Code 
wieder einmal als Universallösung für Probleme, die nicht ausschließlich 
mit der Informationstechnologie zusammenhängen, thematisiert. Generische 
Digitalisierung scheint die Antwort auf alle Probleme zu sein. Natürlich kann 
Datenverarbeitung helfen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings das 
Vorhandensein von echten Daten, die auch nachvollziehbar und sorgfältig erhoben 
wurden. Genau daran scheitern viele Vorhaben. 
 
Magische Telefone mit unendlicher Intelligenz 
 
Der Ruf nach Apps wiederholt sich in den letzten Jahren immer wieder. Die 
Visionen stehen den kreativen Ideen in Drehbüchern von Spielfilmen und Serien in 
nichts nach. Software, die auf kleinen tragbaren Telefonen läuft, soll die 
komplexesten Aufgaben lösen und mit einem einfachen Wischen von Fingern 
Ergebnisse liefern, die man früher nur durch jahrelange Arbeit erlangen konnte. 
Tatsächlich kratzen die meisten Applikationen nur an der Oberfläche. 
 
Es wird gerne ein winziges Detail vergessen: Was leistet der Code ohne Anbindung 
per Internet an riesige Serverfarmen und Datenbanken, die man am Touchscreen gar 
nicht sieht? Apps sind nur eine Verschiebung der Tatsachen. Bleibt das 
Smartphone kühl, und hält der Akku sehr lange, dann geschieht die Magie 
eigentlich ganz woanders. Smart ist am Endgerät fast nichts, mangels verfügbarer 
Leistung. 
 
Es geht um die Komplexität des Aufbaus einer Infrastruktur hinter der 
eigentlichen App,die man sieht. Ohne Wechselwirkung mit den großen 
Geschwistern in Rechenzentren reduzieren sich die Anwendungen auf dem Telefon in 
der Hand sehr schnell. Daten sind dann bei diesem Szenario nicht nur das Rohöl, 
sondern sie sind auch der Treibstoff der Digitalisierung. Der Antrieb 
funktioniert allerdings nicht so wie man glaubt. Die Endbenutzerinnen und 
Endbenutzer sind die Quelle des digitalen Goldes. Sie sitzen nicht am Steuer, 
sondern im Bohrloch. 
 
Fehlendes Design bei der Sicherheit 
 
Moderner Code kann nicht aus dem Nichts entstehen. Man muss bei der Entwicklung 
von Applikationen entweder auf existierendem Code aufbauen oder sich die 
Bibliotheken erst selbst schaffen. Selbst bei einem gemischten Aufbau vergehen 
mindestens Monate, um halbwegs zu einem getesteten Design zu kommen. Bei 
großem Druck auf die Fertigstellung nimmt die Softwareentwicklung gerne 
Abkürzungen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Design bei den Fragestellungen 
des zu lösenden Problems beginnt und sich von Anfang an auf Features 
konzentriert. Die Implementation von sicherem Code und sicherem Design bleibt 
meist zurück. Im Bereich der Smart-Home-Geräte sieht man solche Entwicklungen 
sehr oft. 
 
Ein oft vorgebrachtes Argument ist die kontrollierte Publikation von 
Applikationen über die App Stores der Hersteller. Natürlich verlaufen dort 
Prüfungen, jedoch kann eine Checkliste, die in weniger als einer Minute abläuft, 
kaum alle Sicherheitsschwächen oder gar Designfehler aufspüren. Im Anbetracht 
der Vielzahl der in den virtuellen Stores verfügbaren Programme wird 
zwangsläufig immer etwas unauffällig durchrutschen. Das Finden von Lücken und 
Bedrohungen ist viel zeitaufwendiger. Sicherheitsexpertinnen werden oft gefragt, 
ob ein bestimmtes Produkt sicher sei. Erwartet wird eine sofortige Antwort. Das 
ist nicht realistisch und funktioniert so nur in den eingangs erwähnten 
Drehbüchern. 
 
Software als Maskerade 
 
Versprechung und Realität liegen bei der Digitalisierung selten nah bei 
einander. Speziell über die österreichische Corona Tracing App wurde in den 
letzten Wochen viel diskutiert. Es ging primär um Bedenken beim Thema 
Datenschutz und die Sicherheit der App. Geht man mehrere Schritte zurück und 
hinterfragt die Güte der Daten, die diese App erheben soll, so ergibt sich ein 
völlig anderes Bild. Ross Anderson, ein britischer Informatiker der Universität 
Cambridge, hat in einem Artikel mit dem Titel "Contact Tracing in the Real 
World" (publiziert im Blog "Light Blue Touchpaper" des Informatikinstituts) die 
Genauigkeit der Plattform Smartphone analysiert. Sein Fazit: Die Entwicklung 
einer App binde mehr Ressourcen als der Nutzen einer solchen Anwendung aufwiegen 
kann. 
 
Bruce Schneier, ein US-amerikanischer Experte für Kryptographie und 
Computersicherheit, schreibt in seinem Blog über die Auswirkungen der positiven 
und negativen Falschmeldungen einer Corona-App. Die Betrachtung dieses Aspekts 
alleine disqualifiziert die App schon für einen Einsatz in der echten Welt. 
Sicherheit und Datenschutz sind in dieser Betrachtung noch nicht eingegangen. 
Schneiers Artikel "Me on COVID-19 Contact Tracing Apps" kann man online 
nachlesen. 
 
Darüber hinaus ist ein Smartphone bei ansteckenden Krankheiten eine denkbar 
ungeeignete Plattform. Da GPS zu ungenau ist, versucht man Bluetooth für die 
Messungen von Präsenzen und Abstand zu verwenden. Auf den Geräten kommt 
Bluetooth LE (Low Energy) oft zum Einsatz, um die Laufzeit der Batterien zu 
verlängern. Die Messung der Signalstärke bei Bluetooth LE eignet sich aber 
maximal für eine passable Auflösung, wenn Personen durch massive bauliche 
Maßnahmen, wie beispielsweise Stahlbeton, getrennt sind. Materialien wie 
Holz, Gips oder dünner Stein ist für die Messung durchlässig. 
 
Zusätzlich hat man mit Reflexionen zu kämpfen, die Richtung und Reichweite 
verfälschen. Laut Datenblättern der Chiphersteller schwankt die Empfangsleistung 
teilweise um den Faktor 100. Weiterhin ist Bluetooth LE als System mit einer 
einzigen Antenne konzipiert. Das bedeutet, dass sich die Richtung des Signals 
eigentlich nicht feststellen lässt. Dazu sind mehrere Antennen notwendig. 
Obendrein halten Personen ihr Smartphone gerne in verschiedenen Haltung, was 
eine weitere Unschärfe einführt. Die Lokalisierungsfehler im Labor sind damit 
schon so hoch, dass diese Technologie ausscheidet. Dabei wurden Szenarien wie 
öffentlicher Personennahverkehr, Geschäfte oder Lokale gar nicht betrachtet, 
geschweige denn das Gehen auf der Straße oder in engen Treppenhäusern (wo 
hinter jeder Tür Bluetooth-LE-Signale messbar sind). Auch die schon öffentlich 
erwähnten Schlüsselanhänger dürften der Sachlage keine wesentliche Verbesserung 
einräumen. Die Physik ist da sehr unbarmherzig. 
 
Der Ausflug stellt klar: Software wird leider nicht mehr nur zur Lösung von 
Problemen eingesetzt. Gerne verwendet man sie zur Maskierung von offenen Fragen 
und zum Vortäuschen von Lösungen. Es ist eine Maskerade, die wir in vielen 
Bereichen der modernen Gesellschaft wiederfinden. Die Aufgabe von 
Sicherheitsexpertinnen und -experten ist es, diese Maskerade zu durchschauen. 
Ganz ohne die Verbreitung von Sars-Cov-2 wurde daher Anfang des Jahres 
"Maskerade" als Motto für die im November stattfindende DeepSec In-Depth 
Security Konferenz gewählt. Bei der Informationssicherheit geht es immer um 
einen Blick hinter die Kulissen. Code muss dekonstruiert und analysiert werden. 
Softwarearchitektur muss hinterfragt werden. Schwächen im Design müssen 
aufgespürt werden. 
 
Entzauberte Digitalisierung als Bauplan für Verbesserung 
 
Die hier angeführten Argumente und Vorgehensweisen sind nicht eine Blaupause für 
die Verteuerung der Digitalisierung. Das erklärte Ziel der DeepSec Konferenz ist 
es, Menschen, die mit verschiedenen Aspekten der modernen 
Informationstechnologie betraut sind, an einen Tisch zu bringen und zum 
Austausch zu bewegen. Die erwähnten Ansätze für eine Corona-Tracing-App sind nur 
ein plakatives Beispiel. Sicherheitsexpertinnen und -experten mahnen 
regelmäßig, dass ein solides - sicheres - Design unablässig für 
Applikationen ist. Man ist daher gut beraten, die Fachwelt zu konsultieren, 
bevor man sich in eine Sackgasse redet. 
 
Digitalisierung kann nur einen Fortschritt bringen, wenn der dahinter liegende 
Ansatz auch genau durchdacht ist. Jeder Gang ins Kino kann das leicht 
illustrieren: Kein Film mit schlechtem Drehbuch wird besser, wenn man ihn in 
Hochauflösung oder gar 3D dem Publikum zeigt. Man sieht dann leider nur ein 
teuer produziertes Fiasko - wie teilweise in der Softwareentwicklung. Die 
DeepSec Konferenz möchte daher trotz ihrem Motto keine Maskerade bieten, sondern 
allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Chance geben, sich mit Fachpersonen 
auszutauschen. Es geht darum, hinter die Maske zu schauen und zu bewerten, was 
wirklich hinter einer Technologie steckt. Zu diesem Zweck werden auch Trainings 
angeboten, die in zwei Tagen hochkonzentriert Wissen zum Anfassen und Anwenden 
bieten. Die ersten Trainingseinheiten sind bereits online und können gebucht 
werden. 
 
Nutzen Sie die Gelegenheit, bevor ihr Produkt versagt, noch bevor es auf dem 
Markt ist. Es sei darauf hingewiesen, dass dieser Satz ganz speziell für 
Entscheider abseits des Marktes gilt, die Unternehmen und Bürgerinnen sowie 
Bürger auf anderer Ebene digitalisieren möchten. Digitalisierung als Wort 
aufschreiben und ständig wiederholen, ist alleine zu wenig. 
 
Programme und Buchung 
 
Die DeepSec-2020-Konferenztage sind am 19. und 20. November. Die 
DeepSec-Trainings finden an den zwei vorangehenden Tagen, dem 17. und 18. 
November statt. Der Veranstaltungsort für die DeepSec-Veranstaltung ist das 
Hotel The Imperial Riding School Vienna - A Renaissance Hotel, Ungargasse 60, 
1030 Wien. 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

May 05, 2020 03:30 ET (07:30 GMT)

Tickets für die DeepSec Konferenz selbst und die Trainings können Sie jederzeit 
unter dem Link https://deepsec.net/register.html bestellen. 
 
Quellen der zitierten Artikel von Ross Anderson und Bruce Schneier: 
https://www.lightbluetouchpaper.org/2020/04/12/contact-tracing-in-the-real-world 
/ 
https://www.schneier.com/blog/archives/2020/05/me_on_covad-19_.html 
 
(Ende) 
 
Aussender: DeepSec GmbH 
Ansprechpartner: René Pfeiffer 
Tel.: +43 676 5626390 
E-Mail: deepsec@deepsec.net 
Website: deepsec.net/ 
 
Quelle: http://www.pressetext.com/news/20200505011 
 
 

(END) Dow Jones Newswires

May 05, 2020 03:30 ET (07:30 GMT)

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© 2020 Dow Jones News
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