PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach einem schwachen Wochenstart haben die Kurse an den europäischen Börsen am Dienstag wieder etwas Boden gutgemacht. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 legte gegen Mittag um 0,86 Prozent auf 2840,64 Punkte zu, wobei er in der Spitze sogar um mehr als zwei Prozent gestiegen war. Der französische Leitindex Cac 40 gewann zuetzt 1,38 Prozent dazu. Der Londoner FTSE 100 verbesserte sich um ein Prozent.
Damit orientierten sich die Anleger an den positiven Vorgaben aus Asien und den USA. Zur Stabilisierung trugen Entspannungssignale aus Washington im Konflikt mit China bei. Hinzu kamen erste Hinweise darauf, dass die Turbulenzen am Ölmarkt abnehmen könnten. Bei all dem galt es auch wieder, zahlreiche Unternehmensberichte zu verarbeiten.
Am Montag waren Anleger aus Angst vor einem neu aufflammenden Handelskonflikt zwischen China und den USA weltweit in Deckung gegangen. US-Außenminister Mike Pompeo hatte zuvor erneut schwere Anschuldigungen gegen Peking erhoben und mit Verweis auf ein Geheimdienstpapier gesagt, dass es "signifikante" Belege dafür gebe, dass die Krise in einem Labor in Wuhan ihren Anfang genommen habe.
Aus dem Weißen Haus gab es nun besänftigende Zeichen zum Streit mit China. Laut Aussagen von hohen Regierungsbeamten würden keine neuen Strafzölle verhängt, wenn sich Peking an bisher getroffene Zusagen im Handelsabkommen halte. Anleger sollten nicht annehmen, dass in Sachen China bereits das letzte Wort gesprochen ist, kommentierte Jochen Stanzl von CMC Markets das Geschehen. "Was die Weltwirtschaft und die Börsen jetzt am wenigsten brauchen, ist eine Neuauflage des Handelskrieges aus dem vergangenen Jahr." Auch Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect-Bank wies darauf hin, dass die derzeitigen politischen Börsen "kaum noch kalkulierbar" sind. Zu viele Einflussfaktoren seien dabei maßgeblich und zu heftig die daraus direkt folgenden Konsequenzen.
Die Ölpreise sind am Dienstag wieder gestiegen. Beobachter verwiesen auf Berichte, laut denen die Rohölschwemme an den Märkten abebben könnte. Zudem scheine der jüngste Einbruch der Nachfrage nach Rohöl seinen Boden gefunden zu haben, hieß es von Händlern. Allerdings werde es wohl eine sehr lange Zeit brauchen, bis der Ölmarkt angesichts des immer noch sehr hohen Angebots und der schwachen Nachfrage sein Gleichgewicht gefunden habe. Auch aus Sicht der Commerzbank blieben derzeit noch viele Fragen offen. Die Ölkonzerne waren gegen Mittag dennoch die bevorzugte Branche von Anlegern. Der entsprechende Sektorindex Stoxx 600 Europe 600 Oil & Gas stieg um mehr als vier Prozent. Angetrieben wurde der Sektor auch von neuen Sparplänen von Total und Repsol . Demnach verschärfen die Franzosen ihren bereits eingeleiteten Sparkurs und wollen nun fast ein Viertel weniger investieren als im Februar angekündigt. Auch Repsol will seine Ausgaben nun um 350 Millionen und die Investitionen um eine Milliarde Euro kürzen. Total gewannen in der Folge rund sechs Prozent dazu und führten damit sowohl den europäischen Leitindex EuroStoxx 50 als auch den französischen Leitindex Cac 40 an. Beim Repsol-Kurs ging es ebenfalls um sechs Prozent nach oben.
Weniger gefragt waren zuletzt Werte aus der Lebensmittelindustrie. Auch beim Schweizer Personalvermittler Adecco ging es an der Börse leicht bergab - das Unternehmen hat zum Jahresauftakt weniger Umsatz erzielt und unter dem Strich wegen einer durch Corona bedingten Abschreibung einen Riesenverlust eingefahren. Adecco setzt nun ein Aktienrückkaufprogramm vorerst auf Eis.
Besser kamen dagegen die Zahlen des dänischen Windkraftanlagenbauers Vestas an. Hier war der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal unerwartet kräftig gestiegen. Beim um Sondereffekte bereinigten Verlust vor Zinsen und Steuern von 54 Millionen Euro verfehlte Vestas die Schätzungen zwar deutlich - die Aktie legte dennoch am Vormittag um rund vier Prozent zu.
Beim Brillenkonzern EssilorLuxottica griffen Anleger nach optimistischen Aussagen zur weiteren Entwicklung in der Corona-Pandmeie ebenfalls verstärkt zu. Das Unternehmen setzt auf eine wachsende Nachfrage nach Sehhilfen und eine aufgestaute Nachfrage. In China, wo das Leben zuerst wieder zur Normalität zurückkehre, sei das Geschäft mit vom Arzt verschriebenen Linsen Ende April im Jahresvergleich schon wieder gewachsen, hieß es etwa. Die Aktie gewann zuletzt rund ein Prozent dazu. Dass sich die französische Großbank BNP Paribas zudem mit ihrer Gewinnprognose für 2020 deutlich optimistischer als Branchenexperten zeigte, gab der Aktie ebenfalls Auftrieb. Das Papier legte zuletzt um drei Prozent zu./kro/fba
CH0012138605, FR0000131104, FR0000121667, ES0173516115, FR0000120271, DK0010268606, EU0009658145, EU0009658780, FR0003500008, GB0001383545
Damit orientierten sich die Anleger an den positiven Vorgaben aus Asien und den USA. Zur Stabilisierung trugen Entspannungssignale aus Washington im Konflikt mit China bei. Hinzu kamen erste Hinweise darauf, dass die Turbulenzen am Ölmarkt abnehmen könnten. Bei all dem galt es auch wieder, zahlreiche Unternehmensberichte zu verarbeiten.
Am Montag waren Anleger aus Angst vor einem neu aufflammenden Handelskonflikt zwischen China und den USA weltweit in Deckung gegangen. US-Außenminister Mike Pompeo hatte zuvor erneut schwere Anschuldigungen gegen Peking erhoben und mit Verweis auf ein Geheimdienstpapier gesagt, dass es "signifikante" Belege dafür gebe, dass die Krise in einem Labor in Wuhan ihren Anfang genommen habe.
Aus dem Weißen Haus gab es nun besänftigende Zeichen zum Streit mit China. Laut Aussagen von hohen Regierungsbeamten würden keine neuen Strafzölle verhängt, wenn sich Peking an bisher getroffene Zusagen im Handelsabkommen halte. Anleger sollten nicht annehmen, dass in Sachen China bereits das letzte Wort gesprochen ist, kommentierte Jochen Stanzl von CMC Markets das Geschehen. "Was die Weltwirtschaft und die Börsen jetzt am wenigsten brauchen, ist eine Neuauflage des Handelskrieges aus dem vergangenen Jahr." Auch Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect-Bank wies darauf hin, dass die derzeitigen politischen Börsen "kaum noch kalkulierbar" sind. Zu viele Einflussfaktoren seien dabei maßgeblich und zu heftig die daraus direkt folgenden Konsequenzen.
Die Ölpreise sind am Dienstag wieder gestiegen. Beobachter verwiesen auf Berichte, laut denen die Rohölschwemme an den Märkten abebben könnte. Zudem scheine der jüngste Einbruch der Nachfrage nach Rohöl seinen Boden gefunden zu haben, hieß es von Händlern. Allerdings werde es wohl eine sehr lange Zeit brauchen, bis der Ölmarkt angesichts des immer noch sehr hohen Angebots und der schwachen Nachfrage sein Gleichgewicht gefunden habe. Auch aus Sicht der Commerzbank blieben derzeit noch viele Fragen offen. Die Ölkonzerne waren gegen Mittag dennoch die bevorzugte Branche von Anlegern. Der entsprechende Sektorindex Stoxx 600 Europe 600 Oil & Gas stieg um mehr als vier Prozent. Angetrieben wurde der Sektor auch von neuen Sparplänen von Total und Repsol . Demnach verschärfen die Franzosen ihren bereits eingeleiteten Sparkurs und wollen nun fast ein Viertel weniger investieren als im Februar angekündigt. Auch Repsol will seine Ausgaben nun um 350 Millionen und die Investitionen um eine Milliarde Euro kürzen. Total gewannen in der Folge rund sechs Prozent dazu und führten damit sowohl den europäischen Leitindex EuroStoxx 50 als auch den französischen Leitindex Cac 40 an. Beim Repsol-Kurs ging es ebenfalls um sechs Prozent nach oben.
Weniger gefragt waren zuletzt Werte aus der Lebensmittelindustrie. Auch beim Schweizer Personalvermittler Adecco ging es an der Börse leicht bergab - das Unternehmen hat zum Jahresauftakt weniger Umsatz erzielt und unter dem Strich wegen einer durch Corona bedingten Abschreibung einen Riesenverlust eingefahren. Adecco setzt nun ein Aktienrückkaufprogramm vorerst auf Eis.
Besser kamen dagegen die Zahlen des dänischen Windkraftanlagenbauers Vestas an. Hier war der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal unerwartet kräftig gestiegen. Beim um Sondereffekte bereinigten Verlust vor Zinsen und Steuern von 54 Millionen Euro verfehlte Vestas die Schätzungen zwar deutlich - die Aktie legte dennoch am Vormittag um rund vier Prozent zu.
Beim Brillenkonzern EssilorLuxottica griffen Anleger nach optimistischen Aussagen zur weiteren Entwicklung in der Corona-Pandmeie ebenfalls verstärkt zu. Das Unternehmen setzt auf eine wachsende Nachfrage nach Sehhilfen und eine aufgestaute Nachfrage. In China, wo das Leben zuerst wieder zur Normalität zurückkehre, sei das Geschäft mit vom Arzt verschriebenen Linsen Ende April im Jahresvergleich schon wieder gewachsen, hieß es etwa. Die Aktie gewann zuletzt rund ein Prozent dazu. Dass sich die französische Großbank BNP Paribas zudem mit ihrer Gewinnprognose für 2020 deutlich optimistischer als Branchenexperten zeigte, gab der Aktie ebenfalls Auftrieb. Das Papier legte zuletzt um drei Prozent zu./kro/fba
CH0012138605, FR0000131104, FR0000121667, ES0173516115, FR0000120271, DK0010268606, EU0009658145, EU0009658780, FR0003500008, GB0001383545