Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Vertreter der Automobilindustrie haben ihre Gespräche offenbar ohne eine konkrete Einigung über staatliche Hilfsmaßnahmen beendet. Beim sogenannten "Autogipfel" verständigten sich beide Seiten lediglich auf eine Arbeitsgruppe, in der man sich über konjunkturbelebende Maßnahmen austauschen werde. Anfang Juni wolle man dann über Ergebnisse sprechen, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag.
Merkel habe in dem Gespräch "auf die besondere Bedeutung der Automobilindustrie für Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland" hingewiesen, so Seibert.
An der Telefonkonferenz nahmen die Bundeskanzlerin, die Vorstandsvorsitzenden der in Deutschland produzierenden Automobilhersteller, VDA Präsidentin Hildegard Müller, der IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann sowie die Bundesminister Olaf Scholz, Peter Altmaier, Andreas Scheuer, Svenja Schulze und Helge Braun teil
"Die Gesprächsteilnehmer tauschten sich unter anderem über den Wiederhochlauf der Produktion, den Zustand der Lieferketten, die Rolle der Kurzarbeit sowie über die nationale und globale Entwicklung der Nachfrage aus", so Seibert.
Ergebnisse einer Arbeitsgruppe sollen Anfang Juni besprochen werden. Darüber hinaus werde der Austausch im Rahmen der Konzertierten Aktion Mobilität fortgesetzt, so Seibert.
Vor dem Treffen hatte der Verband Deutscher Automobilindustrie (VDA) vom Staat Kaufprämien für Neuwagen gefordert, die nicht nur für Elektro- und Hybridautos sondern auch für Diesel und Benziner gezahlt werden sollten.
Von SPD-Seite hatte es daran allerdings Kritik gegeben, da die Automobilindustrie trotz Verkaufseinbrüche aufgrund der Corona-Krise an Bonuszahlungen und Dividendenausschüttungen festhält. Auch sei es wichtig, klimafreundliche Autos zu fördern.
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May 05, 2020 07:58 ET (11:58 GMT)
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