FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag bis zum Abend im Kurs zugelegt. Händler nannten die Verunsicherung wegen der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu den Anleihekäufen der Europäischen Zentralbank (EZB) als Grund. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg zuletzt um 0,17 Prozent auf 174,40 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel im Gegenzug auf minus 0,58 Prozent.
Verluste erlitten dagegen Staatsanleihen südeuropäischer Länder, insbesondere italienische Bonds. Ausschlaggebend war eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu den EZB-Anleihekäufen. Zwar erkannten die Richter keine monetäre Staatsfinanzierung. Sie forderten die EZB aber auf, die Verhältnismäßigkeit der Käufe zu begründen. Ansonsten droht ein Ausscheiden der Bundesbank aus dem Kaufprogramm PSPP.
Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer deutete die Entscheidung weniger als Gefahr für das ältere Kaufprogramm PSPP. Die EZB könne die Begründung für die Käufe recht einfach nachholen, erklärte Krämer. Allerdings könnten sich Probleme für das Corona-Notprogramm PEPP ergeben, das derzeit ein Volumen von einer dreiviertel Billion Euro aufweist. Der Grund: Einige Auflagen der Verfassungsrichter wie die konkrete Aufteilung der Käufe auf die einzelnen Euroländer werden im PEPP ausgesetzt.
Konjunkturdaten aus den USA belegten einmal mehr die massiven Auswirkungen der Corona-Krise. Der ISM-Indikator für die Dienstleister brach im April auf den tiefsten Stand seit der Finanzkrise ein. Allerdings fiel der Rückgang nicht ganz so heftig aus wie am Markt erwartet./bgf/he
Verluste erlitten dagegen Staatsanleihen südeuropäischer Länder, insbesondere italienische Bonds. Ausschlaggebend war eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu den EZB-Anleihekäufen. Zwar erkannten die Richter keine monetäre Staatsfinanzierung. Sie forderten die EZB aber auf, die Verhältnismäßigkeit der Käufe zu begründen. Ansonsten droht ein Ausscheiden der Bundesbank aus dem Kaufprogramm PSPP.
Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer deutete die Entscheidung weniger als Gefahr für das ältere Kaufprogramm PSPP. Die EZB könne die Begründung für die Käufe recht einfach nachholen, erklärte Krämer. Allerdings könnten sich Probleme für das Corona-Notprogramm PEPP ergeben, das derzeit ein Volumen von einer dreiviertel Billion Euro aufweist. Der Grund: Einige Auflagen der Verfassungsrichter wie die konkrete Aufteilung der Käufe auf die einzelnen Euroländer werden im PEPP ausgesetzt.
Konjunkturdaten aus den USA belegten einmal mehr die massiven Auswirkungen der Corona-Krise. Der ISM-Indikator für die Dienstleister brach im April auf den tiefsten Stand seit der Finanzkrise ein. Allerdings fiel der Rückgang nicht ganz so heftig aus wie am Markt erwartet./bgf/he
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