BERLIN (Dow Jones)--Der Zubau der Windenergie an Land stockt weiter. Zwar wurden in den ersten drei Monaten mehr Anlagen als im Vorjahreszeitraum in Betrieb genommen, wie die Fachagentur Wind an Land mitteilte. Dennoch sei das Quartal beim Windenergieausbau das zweitschwächste in zehn Jahren.
Bis Ende März gingen 107 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 348 Megawatt ans Netz. Damit liegt die neu installierte Leistung 60 Prozent unter dem Durchschnitt des jeweils ersten Quartals der Jahre 2014 bis 2018. Den größten Zubau gab es demnach in Brandenburg mit 24 neuen Windrädern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Zugleich hat sich die Zahl der stillgelegten Anlagen auf 46 mehr als verdoppelt.
Daneben stagnierte auch die Zahl der erteilten Genehmigungen. Bundesweit wurden 119 neue Windturbinen (493 Megawatt) genehmigt. Das waren zwar 60 Prozent mehr als in den zwei Jahren davor, aber zweieinhalbmal weniger als in den ersten Quartalen 2014 bis 2016.
Der Bundesverband Windenergie (BWE) ermahnte das Bundeswirtschaftsministerium von Peter Altmaier (CDU), nun endlich die Aufgabenliste Wind an Land abzuarbeiten. "Beim Petersberger Klimadialog hat die Bundesregierung die Verknüpfung zwischen Klimapolitik und Konjunkturprogrammen für die Zeit nach der Covid-19-Krise betont. Gestern haben die Landesenergieminister mehr Tempo für die Energiewende gefordert und unterstrichen, dass dieses Wachstum, Arbeitsplätze und nachhaltige Wertschöpfung schafft", erinnerte BWE-Präsident Hermann Albers. "Unsere Branche will zupacken. In der Politik braucht es jetzt den nötigen Ruck, um uns die Möglichkeiten dafür zu geben."
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May 05, 2020 11:32 ET (15:32 GMT)
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