FRANKFURT (Dow Jones)--Der geplanten Vollintegration der Comdirect in den Mutterkonzern Commerzbank steht nichts mehr im Wege. Die virtuell abgehaltene Hauptversammlung der Direktbanktochter stimmte mit 99,55 Prozent der Stimmen für die Verschmelzung der Comdirect auf die Commerzbank. Die Frankfurter Bank hatte sich bereits über 90 Prozent an der Comdirect gesichert. Über einen sogenannten verschmelzungsrechtlichen Squeeze-Out werden die restlichen Aktionäre der Direktbank nun gegen eine angemessene Barabfindung aus dem Unternehmen gedrängt.
Die Commerzbank hatte im Rahmen ihrer neuen Strategie im Herbst vergangenen Jahre entschieden, die Comdirect komplett ins Haus zu holen. Sie erhofft sich neben Skaleneffekten Synergiepotenziale von bis zu 150 Millionen Euro pro Jahr.
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hatte im Vorfeld Kritik an dem virtuellen Format der Comdirect-Hauptversammlung geübt. "Für uns ist nicht nachvollziehbar, dass ein derart entscheidendes Treffen der Anteilseigner als reine Online-HV abgehalten wird, die keine Möglichkeit einer Aussprache bietet und zudem dem Management freie Hand bei der Auswahl der Fragen lässt, die beantwortet werden", sagte Steffen Kraus, der für die DSW auf den Hauptversammlungen der Comdirect die Interessen der Privatanleger vertritt. Eine Verschiebung wäre der richtige Weg gewesen.
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May 05, 2020 13:10 ET (17:10 GMT)
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