
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im März noch schlechter als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 15,6 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 16,0 (Februar: plus 1,9) unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Das war der größte monatliche Rückgang seit Beginn der Datenreihe 1991. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang um 10,0 Prozent prognostiziert.
Ohne Berücksichtigung von Großaufträgen sanken die Auftragseingänge um 15,0 Prozent. Den zunächst für Januar gemeldeten Rückgang der gesamten Auftragseingänge um 1,4 Prozent revidierten die Statistiker auf 1,2 Prozent.
Aufgrund des guten Einstiegs in das Jahr ergab sich im ersten Quartal insgesamt gegenüber dem Vorquartal lediglich ein Rückgang der Ordereingänge um 2,7 Prozent.
Die Auslandsaufträge sanken um 16,1 (minus 3,2) Prozent und die Inlandsaufträge um 14,8 (plus 1,9) Prozent. Die Nachfrage nach Vorleistungsgütern ermäßigte sich um 7,5 (plus 0,9) Prozent, die Nachfrage nach Investitionsgütern um 22,6 (minus 2,7) Prozent und die nach Konsumgütern um 1,3 (plus 1,4) Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, im Zuge des weltweiten Konjunkturschocks durch die Corona-Pandemie sowie der Maßnahmen zu ihrer Eindämmung seien die industriellen Auftragseingänge im März drastisch eingebrochen. "Es ist von kräftigen Produktionsrückgängen ab März wegen Corona auszugehen."
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May 06, 2020 02:14 ET (06:14 GMT)
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