Seit Dienstag ist es nun offiziell: Die comdirect - das Urgestein unter den deutschen Direktbrokern - verschwindet nach rund zwei Jahrzehnten vom Kurszettel. Künftig werden die Quickborner die Mutter aus Frankfurt, die Commerzbank (WKN: CBK100 / ISIN: DE000CBK1001), in Sachen Online-Brokerage voranbringen. Dank Corona und Online-Hauptversammlung konnte dieser Prozess überraschend schnell und geräuschlos von Statten gehen. Das kommt nicht überall gut an.
Squeeze-Out beschlossen
Die Online-Hauptversammlung der comdirect beschloss ihr eigenes Ende. Im Rahmen eines sogenannte Squeeze-Out erhalten die noch verbliebenen Aktionäre 12,75 Euro je Aktie. Dafür hatten 99,6 Prozent der anwesenden Aktionäre votiert. Der Wert liegt unter dem zuletzt gehandelten Börsenkurs, aber über dem Wert von 11,44 Euro je Aktie, den die Mehrheitseigentümerin Commerzbank eigentlich zahlen wollte.
Gutes Geschäftsmodell
Wie gut das Geschäftsmodell der comdirect ist, zeigen die letzten Geschäftszahlen. Im ersten Quartal 2020 war das Vorsteuerergebnis von 12,5 Mio. Euro auf 77,9 Mio. Euro gesteigert worden. Der Broker begründet die Entwicklung mit einer marktbedingt ungewöhnlich hohen Handelsaktivität der Kunden:
"Unsere Kunden haben im ersten Quartal 2020 so viel gehandelt wie nie zuvor", sagte comdirect-Vorstandschefin Frauke Hegemann bei der Zahlenvorlage Ende April. "Entsprechend ist der Provisionsüberschuss stark gestiegen, während wir unsere Verwaltungsaufwendungen dank der erhöhten Skalierbarkeit unseres digitalen Geschäftsmodells stabil gehalten haben."
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