Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Coronavirus-Pandemie hat im März auch den deutschen Maschinenbau erreicht. Der Auftragseingang fiel um 9 Prozent gegenüber dem Niveau des Vorjahres, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Die Inlandsorders sanken um 2 Prozent. Das Minus der Auslandsbestellungen fiel mit 12 Prozent deutlicher aus. "Die volle Wucht der Krise wird sich im Maschinenbau aber erst in den nachfolgenden Berichtsmonaten zeigen", erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Aus dem Euroraum kamen im März 14 Prozent weniger Bestellungen, aus den Nicht-Euro-Ländern waren es 11 Prozent weniger Aufträge. Mehrere VDMA-Umfragen unter seinen Mitgliedsfirmen haben ergeben, dass Schwierigkeiten in den Lieferketten konstant etwa die Hälfte der Betriebe belasten. Die Probleme auf der Nachfrageseite, also den Kundenaufträgen, haben dagegen deutlich zugenommen, hiervon berichten inzwischen drei von vier befragten Maschinenbaubetrieben.
Das gesamte erste Quartal 2020 weist im Maschinenbau dagegen nur einen Orderrückgang von real 2 Prozent auf, die Inlandsaufträge legten in dieser Periode sogar um 1 Prozent zu, während die Auslandsbestellungen um 4 Prozent zum Vorjahr sanken. "Zu Beginn des Jahres waren wir noch guter Hoffnung für einen besseren Jahresverlauf, das hatten die Frühindikatoren so angedeutet. Dann ist uns die Pandemie dazwischengekommen", sagte Wiechers.
Aus den Euro-Ländern kamen in den ersten drei Monaten 5 Prozent weniger Bestellungen, der Auftragseingang aus den Nicht-Euro-Ländern sank um 3 Prozent.
Im vergangenen Jahr hatte der Maschinenbau in Deutschland insgesamt bereits ein Auftragsminus von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbucht. Der Umsatz der Branche sank 2019 um 2,8 Prozent auf 228,7 Milliarden Euro, die Produktion ging um nominal 0,5 Prozent auf 224 Milliarden Euro zurück.
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May 07, 2020 04:00 ET (08:00 GMT)
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