Von Herbert Rude
Der Optimismus am deutschen Aktienmarkt hat stark nachgelassen. Das zeigt die neue Umfrage der Deutsche Börse AG zum Sentiment für den DAX. Verglichen mit der Umfrage zur Mitte vergangener Woche ging der Anteil der Bullen unter den institutionellen Anlegern nun um 14 Prozentpunkte zurück auf nur noch 27 Prozent, bei den Privaten fiel er um 8 Punkte auf 34 Prozent.
Bei den Instis sank auch der Anteil der Bären, wenn auch nur um 4 Punkte auf 45 Prozent. Bei den Privaten wuchs das Bärenlager um 6 Punkte auf 46 Prozent. Der Anteil der Neutralen nahm hier um 2 Punkte auf 20 Prozent zu, bei den Instis stieg er stark um 18 Punkte auf 28 Prozent.
"Damit sieht die Situation für den DAX eigentlich gar nicht so schlecht aus", sagt Joachim Goldberg, der die Umfrage für den Börsenbetreiber durchführt und bewertet. Denn im Falle erneuter starker Rücksetzer stünde wieder mehr stützende Nachfrage zur Verfügung. "Ähnliches gilt natürlich, wenn der DAX das Vorwochenhoch von knapp 11.200 Zählern in Angriff nehmen würde", so der Analyst für Behavioral Finance.
...auch in den USA
In den USA ist die Situation laut der neuen AAII-Umfrage nicht viel anders: Unter den US-Privatanlegern ging der Bullenanteil um 6,9 Punkte zurück auf 23,7 Prozent, den bisher niedrigsten Wert in diesem Jahr. Weil der Anteil der Neutralen um 1,7 Punkte auf 23,7 Prozent fiel, wuchs Der Anteil der Bären deutlich um 8,6 Punkte auf 52,7 Prozent.
"Offenbar zehrten die vergangenen Tage an den Nerven der Anleger", sagt Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest. "Die Seitwärtsbewegung wird von den US-Privatinvestoren als Topping-Phase interpretiert", ergänz er. Insgesamt stütze das Sentiment eher steigende Kurse.
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May 07, 2020 05:05 ET (09:05 GMT)
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