BERLIN (Dow Jones)--Der Berliner Flughafen-Chef Engelbert Lütke Daldrup wehrt sich gegen Vorwürfe, wonach der BER ein Sanierungsfall sei. Eine Studie dreier Wirtschaftsexperten war jüngst zu diesem Ergebnis gekommen. Demnach betrage der Mehrbedarf der Gesellschaft Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) mindestens 1,5 Milliarden Euro bis 2023. Ansonsten drohe eine Insolvenz.
Lütke Daldrup kritisierte die Studie deutlich. "Die Grundannahmen und Prämissen dieser Studie sind dilettantisch falsch", sagte er in der rbb-Sendung "Talk aus Berlin". Als Beispiel nannte er die Prognose der Flughafenentgelte. Man habe für die Berechnung der künftigen Einnahmen die gleichen niedrigen Flughafenentgelte fortgeschrieben, die derzeit an den Airports Tegel und Schönefeld gelten würden. "In Wirklichkeit sind die Entgelte am BER etwa 70 Prozent höher."
Laut Businessplan, der von drei Länderverwaltungen geprüft worden sei, werde die FBB bis 2023 von ihren Gesellschaftern noch mit 400 Millionen Euro unterstützt. Doch "ab Beginn der 2020er Jahre schreiben wir positive Ergebnisse", sagte Lütke Daldrup. Die 33-seitige Studie, über die zuerst der Tagesspiegel berichtet hatte, war von dem Wirtschaftswissenschaftler Hans Georg Gemünden von der TU Berlin, dem Wirtschaftsprüfer Karl-Heinz Wolf und dem Unternehmensrating-Spezialisten Harald Krehl verfasst worden.
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May 07, 2020 07:17 ET (11:17 GMT)
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