Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
VDMA: Volle Wucht der Krise erst in nächsten Monaten sichtbar
Die Coronavirus-Pandemie hat im März auch den deutschen Maschinenbau erreicht. Der Auftragseingang fiel um 9 Prozent gegenüber dem Niveau des Vorjahres, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Die Inlandsorders sanken um 2 Prozent. Das Minus der Auslandsbestellungen fiel mit 12 Prozent deutlicher aus. "Die volle Wucht der Krise wird sich im Maschinenbau aber erst in den nachfolgenden Berichtsmonaten zeigen", erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Frankreichs Industrieproduktion fällt im März um 16,2 Prozent
Die französische Industrieproduktion ist im März aufgrund der Coronavirus-Krise stark eingebrochen. Wie die Statistikbehörde Insee mitteilte, fiel die industrielle Erzeugung - bestehend aus der Produktion im verarbeitenden Gewerbe, im Energiesektor und im Baugewerbe - um 16,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Minus von 14,5 Prozent erwartet.
De Guindos: EZB prüft ständig Nebenwirkungen ihrer Geldpolitik
EZB-Vizepräsident Luis de Guindos hat die Europäische Zentralbank (EZB) gegen den Vorwurf in Schutz genommen, die negativen Nebenwirkungen ihrer Geldpolitik nicht genug zu berücksichtigen. Er reagierte damit indirekt auf den Vorwurf des Bundesverfassungsgerichts, nicht ausreichend die Angemessenheit ihrer Staatsanleihekäufe begründet zu haben.
De Guindos: EZB zu weiterer Lockerung ihrer Geldpolitik bereit
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos zu einer weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik bereit. "Sollten wir sehen, dass der Stimulus nicht groß genug ist, würden wir unsere geldpolitischen Maßnahmen weiter anpassen", sagte de Guindos laut Redetext bei einer im Netz übertragenen Anhörung zur Vorstellung des EZB-Jahresberichts 2019 im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments.
EZB teilt bei täglichem Dollar-Tender 5 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem täglichen Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 5 Millionen US-Dollar an eine Bank zugeteilt. Am Vortag hatten drei Banken eine Summe von 2,292 Milliarden nachgefragt und erhalten. Der Tender hat wie am Vortag einen Festzinssatz von 0,30 Prozent.
Bank of England senkt Prognosen - Leitzins stabil
Die Bank of England (BoE) erwartet, dass die britische Wirtschaft im zweiten Quartal um etwa 25 Prozent schrumpfen wird, da sie von den Auswirkungen des neuen Coronavirus schwer getroffen wird. Den Leitzins hat sie bei ihrer Ratssitzung stabil gehalten. Der Beschluss der Notenbanker fiel einstimmig. Im März hatte die BoE bei zwei außerregulären Sitzungen den Leitzins auf das Rekordtief von 0,10 Prozent gesenkt. Außerdem wurde damals das Volumen der Anleihekäufe um 200 Milliarden auf 645 Milliarden Pfund erhöht.
Norwegische Notenbank senkt Leitzins auf null
In einem überraschenden Schritt hat die norwegische Zentralbank ihren Leitzins auf null gesenkt, aber deutlich gemacht, dass sie die Zinsuntergrenze erreicht hat, indem sie weitere Senkungen ausschloss. Die Norges Bank reduzierte ihren Leitzins von 0,25 auf 0,00 Prozent. Sie erklärte, dass niedrige Zinssätze zwar nicht verhindern könnten, dass der Coronavirus einen wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaft hat, aber sie könnten den Abschwung dämpfen und einen schnelleren Aufschwung unterstützen.
Führende Ökonomen fordern nachhaltiges Investitionsprogramm
Führende Ökonomen haben ein umfassendes, nachhaltiges Investitionsprogramm zur Überwindung der Corona-Krise gefordert. Die Mittel müssten in den Klimaschutz, die Digitalisierung und die Bewältigung des demografischen Wandels fließen, heißt es in dem Papier des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Das Programm sollte über Kredite des Bundes finanziert werden, über mehrere Jahre laufen, aber bereits in nächster Zeit verbindlich angekündigt werden.
Hotel- und Gaststättenbranche fordert Rettungsschirm
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) fordert ein Hilfsprogramm für die Branche. Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges sagte im ARD-Morgenmagazin, dass der Sektor auch in der nun beschlossenen Phase des Wiederhochfahrens höchstens 30 bis 50 Prozent der Umsätze des Vorjahres erzielen werde aufgrund der einzuhaltenden Abstandgebote. "Es bleibt weiterhin eine dramatische Herausforderung für unsere Branche", sagte Hartges.
Söder gegen Corona-Impfpflicht
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hält eine Impfpflicht gegen Corona nicht für nötig. Im ZDF-Morgenmagazin sagte der CSU-Politiker, er selbst würde sich impfen lassen, sobald es möglich sei. "Impfen ist generell eine sehr, sehr sinnvolle Sache", so Söder. Er würde es auch anderen empfehlen, sich gegen das neuartige Coronavirus impfen zu lassen. "Ich denke aber, eine Impfpflicht derzeit braucht es nicht", sagte Söder.
Virologe Kekulé besorgt über Tempo von Corona-Lockerungen
Der Virologe Alexander Kekulé hat sich besorgt wegen des Tempos und Ausmaßes der Lockerung von Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie in Deutschland geäußert. Die Nachverfolgbarkeit von Infektionen sei "noch nicht so weit wie gewünscht", auch Risikogruppen seien weiterhin nicht hinreichend geschützt, sagte Kekulé im ZDF-Morgenmagazin. Durch die nun vereinbarten Lockerungen werde "das Niveau der Sicherungen reduziert".
Braun will bei Grenzöffnungen mit Nachbarstaaten koordinieren
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat sich bei der Frage der Grenzöffnung für ein koordiniertes Vorgehen mit den europäischen Nachbarn stark gemacht. Im Deutschlandfunk sagte der CDU-Politiker, dies sei wichtig, wenn in den Ländern das öffentliche Leben und die Geschäfte unterschiedlich schnell wieder hochgefahren werden. Die verlängerten deutschen Grenzkontrollen verteidigte er und lehnte die von einigen CDU-Abgeordneten geforderte umgehende Öffnung der Grenzen ab.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz/SNB: Währungsreserven Apr 799,861 Mrd CHF
Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im März 763,405 Mrd CHF
China/Währungsreserven Apr 3,091 Bill USD (März: 3,061 Bill USD)
China/Währungsreserven Apr stiegen um 30,83 Mrd USD zum Vormonat
DJG/DJN/AFP/apo
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May 07, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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