BERLIN (Dow Jones)--EU-Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager will auch in Zukunft einen harten Kurs gegenüber amerikanischen Tech-Giganten, die in Europa aktiv sind, fahren. In einem Interview mit Focus sagte Vestager, sie werde das "Wettbewerbsrecht ganz klar anwenden". So habe sie gerade wieder Untersuchungen "über die Geschäftspraktiken von Google, Amazon und Facebook eingeleitet". Die Kommissarin sagte weiter: "Und wir werden es wieder tun, wieder und wieder und wieder.
Sie halte es für "absurd", dass Amazon in Frankreich versucht habe an Staatshilfe für Kurzarbeit heranzukommen - und zwar nicht wegen schlechter Auftragslage, sondern wegen mangelnder Corona-Hygiene in den eigenen Betrieben, sagte Vestager. "Jedes Unternehmen in Europa weiß, dass es für die Sicherheit der Angestellten verantwortlich ist - Amazon gibt es ja nicht erst seit gestern." Gegen den globalen Wettlauf um die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs hat die Kommissarin nichts einzuwenden. Ein gewisses Maß an Wettbewerb könne "ganz gesund" sein. Allerdings müssen der Impfstoff und andere Corona-Medikamente "zu erschwinglichen Preisen auf der ganzen Welt verfügbar sein. Egal, wo sie entwickelt wurden, egal, wer dafür bezahlt hat."
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May 08, 2020 01:00 ET (05:00 GMT)
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